Schweizer Start-up startet Produktion: Jetzt gehts richtig los mit den E-Fuels

Seit 2016 arbeitet das Schweizer ETH-Start-up Synhelion an der Entwicklung von Treibstoffen auf Basis von Solarenergie und CO₂. Jetzt startet die erste Produktionsanlage für umweltfreundliche Treibstoffe in Jülich (DE). Doch wer profitiert vom CO₂-neutralen Sprit?

schweizer start-up startet produktion: jetzt gehts richtig los mit den e-fuels

Jetzt gehts richtig los mit den E-Fuels

Von oben sieht das Gelände aus wie ein Beach-Club in der Karibik. Sonnenschirmchen reiht sich an Sonnenschirmchen. Was in der niederrheinischen Kartoffelsteppe um Jülich (D) allerdings fehlt, ist der Meerzugang. In Wirklichkeit ist dieses Meer von Schirmchen die erste ernsthafte Produktionsanlage des Schweizer Start-ups Synhelion.

Jetzt nimmt die Anlage mit dem Namen Dawn, englisch für Dämmerung, ihren Betrieb auf. Ganz gleich, ob diese Dämmerung für den Untergang fossiler Brennstoffe oder das Aufziehen einer CO₂-neutralen Alternative steht: damit wirds für Synhelion ernst. Vor acht Jahren gegründet, hat das der ETH Zürich entsprungene Start-up acht Jahre an seinem Verfahren zur Herstellung von Solartreibstoff aus Sonnenenergie und CO₂ getüftelt.

Die Anlage in Jülich soll nun den Beweis antreten, dass sich dieses Verfahren auch im grossen Massstab anwenden lässt. Und damit einen Beitrag zur sogenannten Dekarbonisierung, also der Abkehr von fossilen, Erdöl-basierten Treibstoffen leisten kann.

Hitze statt Strom

Flüssige synthetische Treibstoffe, die in ganz normalen Verbrennungsmotoren genutzt werden können, werden im Allgemeinen als E-Fuels bezeichnet. Sie entstehen aus CO₂ unter dem Zusatz von Energie. Das kann, wie im Fall einer Porsche-Versuchsanlage in Chile, nachhaltig produzierter Strom aus Photovoltaik, Wind- oder Wasserkraft sein. Synhelion geht allerdings einen anderen Weg und nutzt die Wärme der Sonne direkt für die Reaktion: Die Spiegel rund um den Empfänger genannten Turm reflektieren das Sonnenlicht so, dass es gebündelt auf diesen trifft.

Die dabei entstehende Hitze von rund 1500 Grad Celsius wird gespeichert und als Reaktionswärme zur Produktion des Solartreibstoffes in einem Reaktor verwendet. Dieser kann das nötige CO₂ aus biogenem Methan (zum Beispiel aus der Viehzucht), aus Bioabfällen, als Produktionsrückstand aus der Industrie oder durch direktes Einfangen aus der Umgebungsluft gewinnen.

Grossanlage in Spanien geplant

Die in Jülich produzierten Treibstoffe sollen im Versuchsbetrieb bei potenziellen Kunden eingesetzt werden. Bewährt sich das Verfahren, soll in deutlich grösserem Massstab in Spanien eine kommerzielle Produktionsanlage entstehen. Die könnte mit deutlich mehr Solarenergie rechnen als jene im oft trüben Jülich.

Und wo soll der Sprit eingesetzt werden? In Verbindung mit dem Verbrennerverbot der Europäischen Union (EU) gerieten die sogenannten E-Fuels zuletzt als eine Alternative zur batterieelektrischen Mobilität ins Blickfeld. Aber ihre Zulassung ist in der EU ein Streitpunkt.

Der Schweizer Autoimporteur Amag, einer der Investoren von Synhelion, hatte zuletzt in einer Studie mit der Empa nachgewiesen, dass sich E-Fuels nahezu problemlos auch in Oldtimern einsetzen lassen. Das könnte helfen, die CO₂-Emissionen des PW-Bestands zu reduzieren.

E-Fuels für Flugzeuge

Aber: Auch die Schifffahrt und vor allem die Luftfahrtbranche sind an CO₂-neutralem Sprit interessiert. Denn hier lässt sich mit deren Einsatz eine vergleichsweise viel höhere Reduktion von CO₂ in der Atmosphäre erzielen. Sowohl in grossen Schiffen wie in Flugzeugen gelten Elektroantriebe aus Gewichts- und Platzgründen als nur begrenzt einsetzbar. Würden deren Maschinen und Triebwerke mit E-Fuels betrieben, könnten sie dennoch weitgehend CO₂-neutral unterwegs sein.

Die Swiss hat sich daher bereits ein grosses Kontingent am von Synhelion künftig produzierten Solartreibstoff gesichert. Zur Dawn-Eröffnung kamen neben den Co-CEOs von Synhelion Philipp Furler und Gianluca Ambrosetti auch Amag-Chef Helmut Ruhl und Swiss-CCO Heike Birlenbach.

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