Die neue Bahnhofwache wird dreimal so gross wie heute

Der Ausbau der Räume an der Bahnhofvorfahrt kostet mehr als fünf Millionen Franken. Wie notwendig ist das Vorhaben?

die neue bahnhofwache wird dreimal so gross wie heute

Ab Ende 2027 sollen in den Räumlichkeiten der Medbase-Klinik beim Bahnhofparking nicht mehr medizinische, sondern polizeiliche Rapporte geschrieben werden.

In vier Jahren will der Kanton Bern in Niederwangen 1400 Arbeitsplätze im neuen Polizeizentrum zentralisieren. Dies bringt eine Reduktion der kantonsweit 18 Polizeistandorte um die Hälfte.

Nun wird bekannt, dass die Polizei nicht nur an der Peripherie der Stadt Bern bauen will, sondern auch im Bahnhof Bern.

die neue bahnhofwache wird dreimal so gross wie heute

Die bestehende Bahnhofwache der Kantonspolizei in Bern ist eng. Die neue Wache bei der Bahnhofvorfahrt bietet wesentlich mehr Fläche.

Denn die heutige Wache im Erdgeschoss soll geschlossen werden. Der neue Standort ist in der Nähe des Bahnhofparkings, bei der Vorfahrt zum Bahnhofgebäude. Er wird über 1000 Quadratmeter Grundfläche haben, wie die Medienstelle der kantonalen Baudirektion auf Anfrage bestätigt. Somit ist die neue Wache fast dreimal so gross wie die aktuelle.

«Edelrohbau» für fünf Millionen

Aktuell ist dort die Walk-in-Klinik von Medbase eingemietet. Laut einer Sprecherin wird die Klinik «im Laufe des Jahres 2026» in neue Räume im Bahnhof umziehen. Wo genau, ist noch offen.

Der heutige Medbase-Standort soll im «Edelrohbau» an die Polizei übergeben werden. Dafür will die kantonale Baudirektion fünf Millionen Franken investieren. Zusätzlich ist mit Kosten für Reserven und nicht näher erläuterte «nutzerspezifische Ausstattungen» zu rechnen.

Laut Kantonspolizei werden in der neuen Wache 28 Mitarbeitende arbeiten, was einer Zunahme gegenüber heute um 8 Polizeiangehörige entspricht. Die Einrichtungen pro Arbeitsplatz schlagen mit 10’000 Franken zu Buche. Dies führt zu zusätzlichen Einrichtungskosten in der Höhe von 280’000 Franken.

Der Gesamtkredit ist in der nächsten Wintersession im Grossen Rat traktandiert. Wie hoch er ausfällt, ist allerdings noch unklar. Es ist aber anzunehmen, dass er über den nun bekannten knapp 5,3 Millionen Franken liegen wird.

«Muss kompensiert werden»

Gegenüber den Gesamtkosten von einst 270 und mittlerweile über 352 Millionen Franken für das neue Polizeizentrum in Niederwangen sind das Peanuts. Allerdings war bei der Abstimmung über diesen Kredit von einer Zentralisierung und einem Abbau von Standorten und nicht einem grossflächigen und personellen Ausbau der Wache beim Bahnhof Bern die Rede.

die neue bahnhofwache wird dreimal so gross wie heute

Auf der Baustelle fürs neue Polizeizentrum in Niederwangen läuft zurzeit nicht viel. Ursache sind Probleme im Untergrund.

GLP-Grossrat Casimir von Arx pocht denn auch darauf, dass die am Bahnhof gewonnene zusätzliche Arbeitsfläche «andernorts im Raum Bern kompensiert wird».

Insbesondere dürfe dadurch das neue Polizeizentrum in Niederwangen nicht konkurrenziert werden. «Es ist sehr teuer und voll auszulasten», sagt von Arx. Er betont, dass er diese Aussagen als Vertreter der Grünliberalen und nicht als Präsident der Baukommission tätige. Denn diese werde voraussichtlich erst im Oktober über das Geschäft befinden.

die neue bahnhofwache wird dreimal so gross wie heute

Die neue Bahnhofwache dürfe das geplante Polizeizentrum in Niederwangen nicht konkurrenzieren, sagt Grossrat Casimir von Arx. Denn dieses sei «sehr teuer».

Von Arx’ Befürchtungen kommen nicht von ungefähr. Denn das Mobilitätskonzept und die bescheidene Zahl der Parkplätze im Polizeizentrum stiessen beim mehrheitlich motorisierten Korps nicht nur auf Begeisterung. Da könnte sich die neue Bahnhofwache womöglich als Ausweichmöglichkeit anbieten.

«Ist halt nun mal teuer»

Beim Polizeiverband teilt man diese Befürchtungen nicht. Nur die «rückwärtigen Dienste» gingen nach Niederwangen, sagt Präsident Adrian Wüthrich. Zudem sei die Zahl der dortigen Parkplätze dank Intervention des Verbands erhöht worden. Über den Ausbau der Bahnhofwache sei er «sehr erfreut». Denn die Arbeitsplätze in der bestehenden Wache seien ohne Tageslicht. Zudem müsse «viel Kundschaft» auf kleiner Fläche in Empfang genommen werden. «Die Arbeitsplätze sind heute suboptimal.»

Die Kosten für die neue Wache seien in der Tat nicht gering. Aber der Bahnhof Bern sei der zweitgrösste der Schweiz. «Der Standort ist nun mal teuer», sagt Wüthrich.

Die neue Bahnhofwache dürfte noch vor dem Polizeizentrum eröffnet werden. Denn die letztes Jahr gestarteten Bauarbeiten mussten wegen Problemen im Untergrund vorübergehend unterbrochen werden.

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