«Bin nicht gekommen, um bloss ein paar Runden zu spielen»
Nur wenige Wochen nach seiner Meniskusoperation könnte Novak Djokovic womöglich doch in Wimbledon antreten. Bei einem Turniersieg würde er mit Roger Federers acht Titeln gleichziehen.
Nur wenige Wochen nach seiner Meniskusoperation könnte Novak Djokovic womöglich doch in Wimbledon antreten. Bei einem Turniersieg würde er mit Roger Federers acht Titeln gleichziehen.
Die meisten Titel bei Grand Slams, die meisten Titel bei den ATP Finals, die meisten Wochen an der Weltranglistenspitze – fast in sämtlichen der wichtigsten Tennis-Rekorde hat Novak Djokovic die Nase vor Roger Federer. In Wimbledon ist aber immer noch der Schweizer mit acht Turniersiegen vor dem Serben mit sieben Triumphen Rekordhalter.
Nachdem sich Djokovic beim French Open einen Meniskusriss im rechten Knie zuzog, schien die Mission achter Wimbledon-Titel für den Superstar zumindest für dieses Jahr geplatzt sein. Nun könnte der 37-Jährige womöglich aber doch beim Rasen-Klassiker in London antreten.
Für Djokovic zählt nur der Turniersieg
Der Djoker reiste bereits eine Woche vor Turnierstart nach Wimbledon und trainiert seither auf der legendären Anlage der Church Road. Ob er tatsächlich antritt, will er aber bis zum letzten Moment offen lassen. «Wenn ich weiss, dass ich dicht am Maximum spielen kann oder auf dem Maximum, dann werde ich spielen. Wenn nicht, dann werde ich jemand anderem die Chance geben, zu spielen», betont Djokovic gegenüber der BBC.
Der 24-fache Grand-Slam-Champion macht aber klar, nur anzutreten, wenn er Chancen auf den Turniersieg sieht. «Ich bin nicht hierhin gekommen, um bloss ein paar Runden zu spielen», stellt Djokovic klar. Er will noch vor der Auslosung am Freitag über seine Teilnahme am Turnier entscheiden, das am 1. Juli beginnt.
US-Star schaffte Comeback in ähnlicher Situation
Für Tennis-Expertin Laura Robson wäre ein Comeback Djokovics nach seiner Knieverletzung eine grosse Überraschung. «Ehrlich gesagt wäre es ein Wunder, wenn er spielt», sagte die Britin in einem Interview mit dem Portal Tennis365. «Ich wäre schockiert, wenn er es schaffen würde, ein Best-of-Five-Match zu spielen, aber es ist Novak», so Robson weiter. Die ehemalige britische Spielerin erinnert sich, wie Taylor Fritz (ATP 12) einst in einer ähnlichen Situation war.
Taylor Fritz hatte einst die gleiche Verletzung wie Djokovic.
Der amerikanische Tennisprofi wurde einst ebenfalls drei Wochen vor Wimbledon am Knie operiert und schaffte es, rechtzeitig fürs Turnier wieder fit zu werden. «Aber Fritz ist zehn Jahre jünger und ich bin mir sicher, dass es im Alter von 37 Jahren schwieriger wird», sagt Robson mit Blick auf Djokovics Situation.
Fritz selbst verriet zuletzt, dass sich Djokovic sogar persönlich bei ihm über seine Erfahrungen mit der Verletzung erkundigt habe: «Ich habe ihm erzählt, wie es für mich war. Es ist genau das Gleiche, was ich hatte.» Für den Amerikaner sei ein Wimbledon-Start von Djokovic gut möglich, selbst wenn die Herangehensweise anders als bei ihm damals sei. «Ich wollte damals nur ein paar Runden gewinnen und hatte nicht den Titel zum Ziel. Wenn Novak nach Wimbledon geht, möchte er dort sein, um zu triumphieren.»