Vorerst keine nordkoreanischen Soldaten in der Ukraine – Medienberichte sind irreführend
Kim Jong Un und seine Tochter inspizieren ein Training von nordkoreanischen Soldaten, 15. März 2024.
Russlands Machthaber Wladimir Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong Un unterzeichneten letzte Woche ein militärisches Abkommen. Darin versprachen sie sich Beistand im Kriegsfall.
Doch Medienberichte, dass bereits nächsten Monat nordkoreanische Soldaten die russischen Truppen in ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen sollten, stellten sich als Missverständnis heraus, wie das nordkoreanische Newsportal NK News erklärt.
Obwohl es durchaus denkbar ist, dass Nordkorea Truppen in die Ukraine entsendet, handelt es sich bis dato bloss um Spekulation.
Munition bereits im Einsatz
Nordkorea lieferte jedoch bereits ungefähr zwei Millionen Artilleriegranaten für den russischen Angriffskrieg, ausserdem Raketen für Mehrfachraketenwerfer und vermutlich auch ballistische Raketen.
Kim Jong Un zeigt seine Mehrfachraketenwerfer.
«Kanonenfutter»
Pentagon-Sprecher Pat Ryder sagte am Dienstag, nordkoreanische Truppen würden in der Ukraine praktisch «zur Schlachtbank» geführt:
«Ich denke, wenn ich an der Spitze des nordkoreanischen Militärs stünde, würde ich meine Entscheidung, meine Truppen als Kanonenfutter in einen illegalen Krieg gegen die Ukraine zu schicken, infrage stellen – wir haben die Art von Verlusten gesehen, die die russischen Streitkräfte [erlitten haben].»
Die USA würden die verstärkte militärische Zusammenarbeit Russlands und Nordkoreas genau beobachten.
Achse Peking–Moskau
Ilja Ponomarjow, ein ehemaliger russischer Duma-Abgeordneter, sagte in einem Artikel des Daily Express vom Mittwoch, Nordkorea sei ein wichtiges Bindeglied zwischen Russland und China geworden. Peking könne indirekt militärische Ausrüstung über Pjöngjang nach Moskau liefern, ohne dabei von westlichen Sanktionen getroffen zu werden.
«Im Grunde genommen wurde all diese militärische Ausrüstung, die aus Nordkorea geliefert werden soll, einst von den Chinesen für die Nordkoreaner entwickelt.»
Nordkorea profitiere dabei sowohl finanziell als auch militärtechnisch.
(rbu)
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