«Nach 9 Minuten und 41 Sekunden wird der Böögg explodieren»
Am Samstag wird der Böögg in Heiden AR angezündet. Die Organisatoren sind trotz mässiger Wettervorhersagen guten Mutes, dass der Kopf explodieren wird.
Am 15. April konnte der Böögg am Zürcher Sechseläuten wegen starker Windböen nicht angezündet werden. Seither regnete es gefühlt täglich, die Sonne hat sich nur an vereinzelten Tagen blicken lassen.
Ab Samstag soll mit dem grauen Wetter aber Schluss sein: Am Samstag geht es dem Böögg in Heiden AR an den Kragen. Zwar ohne Umzug der Zünfte und ohne Reiter, aber immerhin wird er mit ziemlich grosser Wahrscheinlichkeit explodieren. Davon sind die Organisatoren des Zürcher Sechseläuten überzeugt. «Nach neun Minuten und 41 Sekunden wird der Kopf des Bööggs explodieren», sagt Victor Rosser vom Zentralkomitee der Zünfte Zürichs ZZZ.
Gleicher Böögg wie in Zürich im Einsatz
Dabei wird am Samstag der gleiche Böögg auf den Scheiterhaufen montiert wie damals im April auf dem Sechseläutenplatz. Der Scheiterhaufen musste jedoch neu aufgebaut werden, da viele Bürdeli beim Abbau in Zürich kaputtgegangen sind.
Bereits am Freitagmorgen haben deshalb Mitarbeiter von GrünStadt Zürich den Scheiterhaufen in Heiden bereit gemacht. «Dabei werden die übrig gebliebenen Zürcher Bürdeli und Holz aus Appenzell zusammen verwendet», sagt Rosser. Der Stamm wurde bereits am Donnerstagmorgen in die Wiese gesetzt.
Steckenpferde sollen Rarität bleiben
Der Böögg wird somit wie gewohnt angezündet und verbrannt werden. Was sich hingegen von der Zürcher Austragung unterscheiden wird, ist, dass keine echten Pferde vor Ort zu sehen sein werden. Der Grund: Das abfallende Gefälle auf der Streulewiese wäre für einen Umritt zu gefährlich.
Deshalb kommen am Samstag Steckenpferde zum Einsatz. Aber auch das ist keine Neuheit: Aufgrund von Pferdekrankheiten kamen bereits 1927, 1933 und 1965 Steckenpferde am Sechseläuten zum Einsatz. «Sie sollen aber die rare Ausnahme bleiben», sagt Rosser. Denn Pferde hätten am Sechseläuten grosse Tradition – seit über hundert Jahren. Und auch in den nächsten Jahren wollen die Verantwortlichen des Sechseläutens nicht auf die Vierbeiner verzichten. «Da die Reiter sich vollumfänglich ans Tierschutzgesetz und an die Vorgaben der Stadt Zürich halten, werden sie auch in Zukunft Teil des Sechseläutens sein», so Rosser.
«Nach 9 Minuten und 41 Sekunden wird der Böögg explodieren»
Ab 14 Uhr gehts los
Das Programm startet am Samstag bereits um 14 Uhr. Bei der Streulewiese, entlang der Seeallee sowie auf dem Kirchplatz findet ein Festbetrieb mit Ess- und Getränkeständen, Musik, Gesang und Unterhaltung statt. Das Motto des Anlasses: «Ein Fest der Begegnung und Freundschaft».
Eine Stunde später wird das Fest offiziell eröffnet, um 17.30 Uhr wird der Sechseläutenmarsch vom interzöiftigen Zunftspiel aus fünf Zunftspielen mit über 70 Musikern gespielt. Die Zünfter der Zunft zur Schneidern werden derweil mit Steckenpferden um den Böögg reiten.
Um 18 Uhr folgt schliesslich der Höhepunkt des Abends: Der Böögg wird von Landammann Yves Noël Balmer, der Zürcher Regierungspräsidentin Natalie Rickli und Felix H. Boller, dem Präsidenten des Zentralkomitees der Zürcher Zünfte, angezündet.