Das sind die Schweizer Gewinner und Verlierer der Vorrunde: Ndoye ist die Entdeckung – Shaqiri (vorerst) die Enttäuschung

Die EM-Gruppenphase ist für uns vorbei – und die Nati souverän in die Achtelfinals eingezogen. Zeit für eine erste Bilanz: Wer sind die Gewinner? Wer die Verlierer?

das sind die schweizer gewinner und verlierer der vorrunde: ndoye ist die entdeckung – shaqiri (vorerst) die enttäuschung

Ndoye ist die Entdeckung – Shaqiri (vorerst) die Enttäuschung

Die Gewinner

Dan Ndoye (23)

Das Lob kommt vom Captain persönlich. «In den letzten sechs Monaten hat Dan eine unheimliche Entwicklung gemacht», sagt Granit Xhaka (31). Dan Ndoye ist der Nati-Aufsteiger schlechthin. Gegen Deutschland krönt er seine starken Leistungen mit seinem ersten Nati-Tor, das Julian Nagelsmann (36) als eines «der schönsten in diesem Turnier» adelt. Mit seinem Tempo kann das älteste von drei Geschwistern mit Wurzeln im Senegal jede Abwehr in Verlegenheit bringen. Beim letzten Pass und im Abschluss hat Ndoye noch Luft nach oben, das Interesse von Grossklubs wie Inter hat er aber schon lange geweckt.

Michel Aebischer (27)

Jahrelang flog der Freiburger unter dem Radar. In der Nati trat er kaum in Erscheinung, weil er selten zum Einsatz kam und das Rampenlicht anderen gehörte. Gegen Ungarn schlug aber die grosse Stunde des Bologna-Söldners, Yakin setzte links auf ihn und Aebischer zahlte das Vertrauen mit einem Traum-Assist und einem herrlichen Tor zurück. Nun hat er sich im Team festgebissen. Er steht für den Charakter dieser Nati wie kein anderer: solidarisch, lauf- und kampfstark, mannschaftsdienlich.

Manuel Akanji (28)

Spätestens seit er sich bei Manchester City durchgesetzt hat, weiss man um das immense Potenzial des polyvalent einsetzbaren Verteidigers. Doch in der Nati strahlte Akanji dieses Selbstverständnis, das er aufgrund seiner Leistungen im Klub haben müsste, selten aus. In Deutschland ist alles anders: Der Winterthurer hat an Ausstrahlung und Leadership gewonnen und ist so stark wie noch nie in der Nati. Er ist der Boss in der Abwehr und zusammen mit Captain Xhaka der Kopf dieser Mannschaft.

Breel Embolo (27)

Der Basler hat ein Seuchenjahr hinter sich. Neben seinem Kreuzbandriss kam auch noch juristisches Ungemach auf den Monaco-Stürmer zu. Und wenige Woche nach seinem Comeback zwickte bereits wieder der Oberschenkel. Dass er gegen Deutschland bereits wieder in der Startaufstellung stand, hätte vor ein paar Wochen wohl niemand für möglich gehalten. Doch der Embolo-Plan von Yakin und Co. ging auf – auch weil der Stürmer Extraschichten einlegte. Dafür hat er sich mit dem Joker-Tor gegen Ungarn belohnt. Nun ist Embolo endgültig zurück.

Die Verlierer

Xherdan Shaqiri (32)

Gut möglich, dass er am Ende der EM einen Preis erhält. Den für das schönste Tor des Turniers. Wie der Ball sich zum 1:1 gegen Schottland in den Winkel dreht – das kann in dieser Nati nur Shaqiris linker Fuss. Aber sonst war da nicht viel – beziehungsweise nichts mehr. In den 60 Minuten gegen Schottland nicht, wo seinem Kunststück notabene ein krasser Fehler eines gegnerischen Verteidigers vorausging. Und gegen Ungarn und Deutschland sowieso nicht, weil er in diesen Spielen von A bis Z draussen sass. Die EM 2024 ist das Turnier, das Shaqiri nach 14 Jahren seinen Stammplatz in der Nati nimmt. Das macht ihn zum Verlierer. Aber das schliesst alles andere als aus, dass er im weiteren Verlauf des Turniers nochmals einen grossen Auftritt hat.

Noah Okafor (24)

Assist gegen Italien, Tor gegen Bulgarien – im Schlussspurt der WM-Quali im Herbst 2021 ging sein Stern auf. Doch schnell einmal entpuppte sich dieser als Sternschnuppe. Obwohl hoch veranlagt, spielt der Basler seit Monaten keine Rolle im Nationalteam. Das hat viel mit dem Wechsel im vergangenen Sommer zur AC Milan zu tun, der Okafor zwar Prestige und finanzielle Absicherung einbrachte, aber sportlich nur die Reservistenrolle. Trotzdem reiste er mit dem Selbstverständnis an die EM, an dieser zu den Fixstartern zu gehören. Die Realität nach der Gruppenphase lautet: 0 von 270 möglichen Minuten. Das führt zu Frust, den Okafor auch ablässt. Seine Körpersprache hier an der EM sind dem Nati-Staff ein Dorn im Auge.

Nico Elvedi (27)

Schlechte Stimmung zu verbreiten, käme Elvedi nie im Leben in den Sinn. Obwohl er gerade viel Grund dafür hätte: Er spielte als einziger Innenverteidiger in beiden Testspielen vor der EM durch – am Turnier selber dann ist er Dauerreservist. An Akanji, Rodriguez und Schär, der nach der Fast-Ausbootung Anfang Jahr das Momentum auf seiner Seite hat, ist kein Vorbeikommen. Elvedi war jahrelang unumstrittener Stammspieler im Nationalteam. Diese Bühne bräuchte er auch jetzt, er strebt in diesem Sommer nach nun neun Jahren in Gladbach erneut einen Klubwechsel an. Eine durchzogene Saison 2023/24 in der Bundesliga und der Bank-Stammplatz an der Euro haben seine Aktien auf dem Transfermarkt sinken lassen.

Steven Zuber (32)

Er war mit vier Vorlagen der Beste in dieser Kategorie an der EM 2021. Dass er dieses Kunststück drei Jahre später wiederholt? Utopisch! Vor dem Turnier sah das noch anders aus: Da spielte sich Zuber nach einem Jahr Nati-Absenz auf Anhieb zurück in die Stammelf, ehe im Testspiel gegen Österreich die Wade zumachte. Seither stand der Profi von AEK Athen keine Minute mehr auf dem Platz. Vielleicht ist Verlierer der falsche Begriff – vielmehr ist Zuber ein klassischer Pechvogel.

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