KOMMENTAR - Stunde der Wahrheit für die Demokraten: Biden ist nicht fähig zu einer zweiten Amtszeit

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Präsident Biden während der Fernsehdebatte von CNN in Atlanta. Jack Gruber / Imago

Viele Amerikanerinnen und Amerikaner haben sich gestern in Grund und Boden geschämt. Was in ihren Wohnzimmern am Fernsehen lief, war ein Tiefpunkt in der Geschichte der amerikanischen Demokratie. Zwei unwählbare Kandidaten präsentierten sich: der eine ein unbelehrbarer Demagoge, der andere ein vom Alter schwer beeinträchtigter Mann.

Seit vielen Monaten wird über den Gesundheitszustand von Präsident Biden spekuliert. Warnsignale gab es viele: verbale Aussetzer, leere Blicke, erratisches Verhalten während öffentlicher Auftritte. Die Entourage von Präsident Biden im Weissen Haus dementierte Mutmassungen, dass der Präsident nicht mehr diensttauglich sei. Dutzende von Zeugenberichten fanden den Weg in die Medien, ein vitaler Präsident habe die Regierungsgeschäfte voll im Griff. Tatsächlich wirkte Biden bei seiner Ansprache zum Zustand der Nation vor dem versammelten Kongress im März noch willensstark und kohärent.

Befürchtungen bestätigen sich

Doch seither scheint sich sein Gesundheitszustand verschlechtert zu haben. Sein Formtief gestern Abend bestätigte jedenfalls alle Befürchtungen. Es fing schon nicht gut an: Steifen Ganges trippelte der 81-Jährige auf die Bühne und murmelte anscheinend zu sich selbst. Seine Stimme war am Anfang der Debatte leise krächzend, die Artikulation teilweise unverständlich. Nach 12 Minuten verlor Biden mitten im Satz völlig den Faden – und vermochte sich nicht zu retten. Später drehte er etwas auf, aber er vergab wertvolle Redezeit und verpasste es, die zahlreichen falschen Behauptungen seines Gegners für einen Gegenangriff zu nützen. Nach 90 Minuten war augenscheinlich: Dieser Mann gehört nicht ins Oval Office.

Derweil kontrollierte Donald Trump zwar sein Temperament, wie es ihm seine Berater nahegelegt hatten, und das strengere Format von CNN half ihm dabei. Doch es liess sich auch erahnen, dass er weiterhin eine Gefahr für die amerikanische Demokratie darstellt. Er werde eine Niederlage akzeptieren, falls die Wahlen frei und fair seien, sagte Trump. Das Problem ist, dass dies seiner Ansicht nach nur eintrifft, wenn er siegt. Damit beweist Donald Trump einmal mehr die Mentalität eines Autokraten.

Panische Reaktion der Demokraten

Nach dem Fernsehduell zwischen Biden und Trump brach unter den Demokraten die Panik aus. Das Urteil in den linksliberalen Medien ist klar und deutlich: Es ist ein Desaster. «Biden hat gerade seine Kampagne versenkt», sagte der erfahrene Kommentator Chris Matthews auf CNN. David Axelrod, ehemaliger Wahlkampfberater von Barack Obama, sprach von einem neuen demokratischen Kandidaten, der gegen Trump siegen könnte. Und der bekannte Kolumnist Thomas Friedman bittet seinen Freund Biden inständig in der «New York Times», seine Kandidatur aufzugeben. Es sind nur drei Stimmen aus einem schnell anwachsenden Chor aus dem Inneren des demokratischen Establishments, die entweder Entsetzen oder Mitleid ausdrücken. Der Damm scheint gebrochen: Man darf nun als Demokrat sagen, was man wirklich über Biden denkt. Spekulationen, wie man den greisen Joe Biden stützen oder ersetzen kann, machen die Runde.

Szenarien für alternative Kandidaten

Die Frage ist, wie es weitergeht. Joe Biden hat in den demokratischen Vorwahlen gesiegt – er ist der gewählte Kandidat der Demokratischen Partei und soll noch vor dem Parteitag in Chicago Ende August offiziell nominiert werden. Vielleicht kommt Joe Biden selber zu der Einsicht, dass seine Kandidatur eine Zumutung für das Land ist, gerade weil die Alternative Donald Trump heisst. Doch dafür gibt es im Moment keine Anzeichen. Sein Wahlkampfteam schob seinen kläglichen Auftritt auf eine Erkältung. Oder die Delegierten der Demokratischen Partei planen den Aufstand und küren am Parteitag in einer wilden Wahl einen neuen Kandidaten oder eine neue Kandidatin.

Was vorgestern noch unwahrscheinliche Szenarien waren, liegt nach Joe Bidens katastrophaler Performance an der Fernsehdebatte nun offen auf dem Tisch.

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Präsident Joe Biden und die First Lady ;Jill Biden verlassen die Bühne der CNN-Debatte in Atlanta. Gerald Herbert / AP

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