Achtelfinal als Scheidepunkt: Jetzt kann sich Yakin unsterblich machen
Mit Rang 2 und der Quali für den EM-Achtelfinal hat die Schweizer Nati die Pflicht erfüllt. Das nächste Spiel wird zum Scheidepunkt für Mannschaft und Trainer. Der Kommentar von Fussball-Reporter Sebastian Wendel.
Jetzt kann sich Yakin unsterblich machen
Rang 2 hinter Deutschland. Das ist das, was man im Voraus von der Nati erwarten durfte. Gegen Ungarn und Schottland den Achtelfinal-Einzug aufgleisen – und dann im Nachbarduell gegen den wiedererstarkten Gastgeber beweisen, dass diese Nati sich vor den Fussball-Grossmächten nicht zu verstecken braucht.
Anders gesagt: Pflicht erfüllt! Jetzt folgt die Kür. Nach fünf Achtelfinal-Qualifikationen an Endrunden seit 2014 reisst eine solche die Fussball-Schweiz nicht mehr vom Hocker. Ein Exploit ists mittlerweile erst dann, wenn der Vorstoss in die Runde der letzten Acht gelingt. Das ist der Preis für den Erfolg in den letzten zehn Jahren.
Das nächste Spiel, der Achtelfinal, wird an der EM zum Scheidepunkt für diese Nati-Ausgabe. Das Ergebnis am Samstag in Berlin wird darüber richten, obs am Ende ein solides oder ein erfolgreiches Turnier war – mit Steigerungspotenzial, sollte es nach dem Viertelfinal sogar noch weitergehen.
Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri, Yann Sommer und Co. würden drei Jahre nach dem Achtelfinal-Coup gegen Frankreich ihren Status als beste Nati-Generation aller Zeiten zementieren. Murat Yakin fehlt dieser grosse Wurf noch: Auf Klubebene hat er den FC Basel vor elf Jahren in die Europa-League-Halbfinals und zu zwei Champions-League-Siegen gegen Chelsea gecoacht. Nun kann sich der 49-Jährige auch als Nationaltrainer unsterblich machen.