Ferrari-Duell in Barcelona: Leclerc ärgert sich über Sainz, der sich im Recht sieht

ferrari-duell in barcelona: leclerc ärgert sich über sainz, der sich im recht sieht

Carlos Sainz und Charles Leclerc im Parc Ferme nach dem Rennen

Auf dem Weg zu den Plätzen fünf und sechs im Grand Prix von Spanien in Barcelona kamen sich die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz in der Anfangsphase des Rennens einmal näher als es dem Kommandostand lieb sein konnte. Gestartet war Leclerc von P5 und Sainz von P6.

In der ersten Kurve der Strecke wurde es im Teamduell einmal so eng, dass Sainz beim Angriff auf Leclerc die asphaltierte Auslaufzone neben der Strecke beanspruchte. Zuvor hatte es eben in Kurve 1 eine Berührung zwischen der linken Seite des Frontflügels von Leclercs Auto und dem rechten Hinterrad von Sainz' Auto gegeben. Dabei wurde Leclercs Frontflügel beschädigt.

Als sich Sainz nach seinem Umweg durch die asphaltierte Auslaufzone wieder auf der Strecke einreihte, lag er zunächst vor Leclerc. Im weiteren Verlauf des Rennens fiel er dann aber doch wieder hinter seinen Teamkollegen zurück. Ins Ziel kam Sainz als Sechster mit acht Sekunden Rückstand auf Leclerc, der Fünfter wurde. Sainz spricht in diesem Zusammenhang von einer Teamorder, indem er sagt: "Ja. Ich habe ihn vorbeigelassen."

ferrari-duell in barcelona: leclerc ärgert sich über sainz, der sich im recht sieht

Carlos Sainz, Charles Leclerc, Pierre Gasly

Leclercs Sichtweise: Sainz hat sich nicht an Strategie gehalten

Die Szene aus Kurve 1 beschäftigt beide Ferrari-Piloten nach dem Rennen noch. Leclerc wirft Sainz vor, sich nicht an die Strategie gehalten zu haben, die da hieß, Reifen schonen: "Wir hatten vor dem Rennen ausgemacht, dass der Beginn die Phase ist, in der wir beide unsere Reifen so gut wie möglich schonen müssen. Und wir wissen, wie wichtig die letzte Kurve dafür ist. Daran habe ich mich gehalten, Carlos anscheinend nicht."

"Er hat das genutzt, um mich zu überholen", so Leclerc. Die Kollision bezeichnet er als "schade, denn sie hat uns aus der Bahn geworfen. Mein Frontflügel war für den Rest des Rennens beschädigt. Es war nur ein kleiner Schaden, aber jedes Detail macht einen Unterschied. Und wenn man sieht, wie wenig am Ende auf George [Russell] gefehlt hat, ist das ärgerlich. Aber es ist, wie es ist."

Auf Nachfrage, ob er davon ausging, dass ihm Sainz mehr Platz lassen würde, antwortet Leclerc: "Ich habe überhaupt nicht verstanden, warum er das überhaupt gemacht hat. Vor dem Rennen wurde klar gesagt, dass wir in dieser Phase des Rennens Reifen schonen sollen. Somit war es ein bisschen unnötig. Ich verstehe aber, dass es sein Heimrennen ist und dass es auch um seine Karriere geht. Deshalb vermute ich, dass er wohl etwas Spektakuläres zeigen wollte. Ich war aber wohl nicht der Richtige dafür."

Sainz' Sichtweise: "Weiß nicht, ob er einen Fehler gemacht hat"

Sainz sieht die Sache naturgemäß etwas anders. "Ich hatte das Gefühl, dass er mich von der Strecke gedrückt hat", sagt der Spanier. "Ich hatte eine halbe Autolänge Vorsprung. Die Regel in diesem Jahr besagt ja eigentlich, wenn du auf der Außenbahn vorne liegst, dann muss dir Raum gelassen werden. So haben die Kommissare das in diesem Jahr normalerweise bewertet."

"Deshalb habe ich versucht, mir diese Regel zu Nutze zu machen", gibt Sainz zu. Mit Verweis auf Leclerc fügt er hinzu: "Ich sage nicht, dass er aggressiv gefahren ist oder nicht aggressiv gefahren ist. Es geht mir einfach darum, die Regel anzuwenden, welche die Kommissare schon in der gesamten aktuellen Saison angewandt haben."

Aber Sainz verteidigt sein Manöver gegen Leclerc nicht nur mit Verweis auf die Kommissare. Der Spanier sieht sich auch anderweitig im Recht. "Ich habe attackiert, wir hatten frische Softs drauf, Mercedes auch, und wir mussten in den ersten Runden mit den frischen Reifen attackieren und versuchen, sie zu überholen. Das haben wir auch vor dem Rennen gesagt. Ich habe Charles überholt, weil ... Ich weiß nicht, ob er einen Fehler gemacht oder die Reifen zu sehr geschont hat."

"Er hat sich dafür entschieden, die Reifen stärker zu schonen. Letztendlich hat das für ihn geklappt. Er hat mich geschlagen, mit Soft-Medium-Soft. Ich war aggressiver unterwegs, mit Soft-Medium-Hard. Das ist nicht aufgegangen. Es ist, wie es ist", sagt Sainz. Und mit Verweis auf Leclerc fügt er noch hinzu: "Er hat sich schon zu oft nach dem Rennen über irgendwas beschwert. Ich frage mich, ob er das ernst meint, an dem Punkt der Saison."

Teamchef Vasseur will Kollision nicht überbewerten

Leclerc besteht darauf, dass "der Kampf zwischen Carlos und mir nicht fair war, vor allem war er in diesem Moment nicht fair". Der Monegasse glaubt, dass Mercedes-Pilot George Russell ohne die Ferrari-interne Kollision nicht Vierter, sondern Fünfter geworden wäre.

"Meiner Meinung nach haben wir mit der Berührung die Gelegenheit verschenkt, Vierter zu werden. Wir haben unsere Möglichkeiten als Team nicht maximiert", sagt Leclerc und fügt hinzu: "Wir werden teamintern darüber reden und ich bin mir sicher, dass für das nächste Rennen wieder alles okay ist. [Sainz] wird die Bilder sehen und dann verstehen, dass ich innen war und er nicht so früh einlenken konnte."

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur will die Kollision nicht überbewerten, schon gar nicht so kurz nach dem Rennen. "Wir ziehen keine Schlüsse aufgrund der ersten Kommentare, die die Fahrer abgeben, wenn sie frisch aus dem Auto aussteigen."

Was Vasseur tut, das ist die eingangs von Sainz erwähnte Teamorder zu bestätigen. "Es gab auch andere Situationen im Rennen, die uns ein, zwei Sekunden gekostet haben. Und Carlos hat sofort Plätze getauscht, als wir ihn darum gebeten haben", so der Ferrari-Teamchef.

Auf Nachfrage, ob es in seinen Augen ein Rennunfall war, antwortet Vasseur kurz und knapp mit: "Ja." So sieht es auch Ralf Schumacher. Der Ex-Formel-1-Pilot urteilt in seiner Rolle als TV-Experte bei Sky: "Unter Teamkollegen ist das schon mal so. Sie sind sich nahe gekommen, war aber möglich, war gut. Wir wollen es ja sehen, dass sie Rennen fahren. Also alles gut."

OTHER NEWS

6 hrs ago

Baumeister fordern Freigabe von zu grossen Wohnungen

6 hrs ago

Die italienische Sportpresse ist vor dem Achtelfinal kritisch

6 hrs ago

Studie: Immer mehr Unternehmer finden keine Nachfolge und erwägen Schließungen

6 hrs ago

Restaurant warnt: Wer Serviette falsch behandelt, zahlt drauf

6 hrs ago

«Ich bin manchmal etwas revolutionär», sagt Annegret Walder. Nun will die Zürcher Tanzleiterin die Jungen für das Trachtenfest begeistern

7 hrs ago

Geheimplan für Sonderfonds: Amherd will 10 Milliarden – auf Pump

7 hrs ago

Fifa-Präsident Infantino verrät, wen er im Achtelfinal unterstützt: «Ich weiss, wem ich bei Schweiz gegen Italien die Daumen drücke»

7 hrs ago

Dank mehr Elektroautos: Neue Autos erstmals unter CO2-Zielwert

8 hrs ago

«Es ist beschämend für die Schweiz» – Frauenhäuser im ganzen Land sind am Limit

8 hrs ago

Trump greift Biden bei Duell für Wirtschaftspolitik an

8 hrs ago

10-Milliarden-Plan für die Armee: Amherd will die Schuldenbremse temporär aushebeln – kann das gutgehen?

8 hrs ago

EU legt Beitrittsprozess von Georgien vorerst auf Eis

8 hrs ago

Ursula von der Leyen für zweite Amtszeit nominiert

9 hrs ago

Bekannt aus «Bodyguard» und «Demolition Man»: Bill Cobbs ist tot

9 hrs ago

Wettervorhersage für den Österreich Grand Prix 2024

10 hrs ago

Heute gibt’s versunkenen Apfelkuchen mit Zimtäpfeln

10 hrs ago

Aus der Pfanne: gebratene Gnocchi mit Sauerkraut und Speck

10 hrs ago

Traurige Gewissheit: Gefundene Kinderleiche ist Arian (6)

10 hrs ago

Scharfe Kritik aus rechtem Lager: Von der Leyen für zweite Amtszeit als EU-Kommissionschefin nominiert

10 hrs ago

«Wir sehen nicht ein, warum sich der Kanton beteiligen soll»: Der Stadtrat will den Eurovision Song Contest nach Zürich holen – der SVP ist das zu teuer

10 hrs ago

Leckere Schinken-Nudeln wie von Oma

11 hrs ago

Foden kehrt mit Vaterfreuden zurück

11 hrs ago

Milliardär öffnet Portemonnaie und Vater interviewt Sohn

12 hrs ago

Erdnussbutter Eine Bewertung Durch Ernährungsexperten

12 hrs ago

Co-Chef Khan mit erstem Beschluss: UBS stellt sich in der globalen Vermögensverwaltung neu auf

12 hrs ago

Starke Zunahme von Gewalt durch Minderjährige

12 hrs ago

Auch Estland und Litauen schliessen Sicherheitsvereinbarung mit Ukraine

12 hrs ago

Stella Assange kämpfte erst als Juristin für Julian Assange, dann hat sie sich in ihn verliebt und sein Image korrigiert

13 hrs ago

Juso schiesst gegen Jans: Eigener Asylminister ist für Jungpartei «unwürdig»

13 hrs ago

«Er war einer von uns»: Roboter stürzt in Südkorea Treppe hinunter

13 hrs ago

Stefan Walter muss als Finma-Chef um die Macht kämpfen

13 hrs ago

Bulgariens Staatschef Radew will nicht an Nato-Gipfel teilnehmen

13 hrs ago

The Umbrella Academy Staffel 4: Release, Cast & News

14 hrs ago

Rettungshelikopter über der Limmat – Polizei bestätigt Einsatz

14 hrs ago

High Heels und Auftragsmörder

14 hrs ago

Mindestens fünf Tote bei Zusammenstoss zwischen Zug und Bus in der Slowakei

14 hrs ago

Ein Erfolg, der nicht gefeiert wird

14 hrs ago

Trinkst du in deinen Ferien Alkohol? Dann bist du vermutlich alt

14 hrs ago

Dax dürfte niedriger starten

14 hrs ago

«Das ist nur ein Vorgeschmack» – Mega-Abbau bei SRF steht erst bevor