Auf Stippvisite beim Kult-Hersteller Stöckli

Ob Spritzkanne, Abfalleimer oder Racletteofen – Produkte der A. & J. Stöckli AG finden sich in fast jedem Schweizer Zuhause. Fritz Stöckli führt das 150 Jahre alte Familienunternehmen in Netstal GL in der fünften Generation.

Ein guter Gärtner hat nicht nur einen grünen Daumen, sondern in den allermeisten Fällen auch eine grüne Stöckli-Giesskanne. Die Kunststoffkanne ist einer der Klassiker des vor 150 Jahren gegründeten Familienunternehmens A. & J. Stöckli AG aus Netstal GL. Die Spritzkanne gibts nicht nur in Grün, sondern auch in Rot, Weiss oder Schwarz, aber auch in so exotisch klingenden Farbnuancen wie Frozen Blueberry, Happy Peach, Pink Lady, Soft Apricot oder Clear Sky; als 2-Liter-Zimmergiesskanne oder 12-Liter-Gartenkanne, aus Recyclingmaterial – und für weniger Kräftige gibt es sogar eine spezielle 7-Liter-Kanne.

So bunt sich die Stöckli-Giesskanne präsentiert, so mannigfaltig ist die Produktpalette des Familienunternehmens. Im Haushaltswaren-Angebot findet sich neben dem Dörrex – in der Schweiz längst das Synonym für Dörrgeräte – auch der 1969 von Stöckli entwickelte Portionen-Racletteofen oder das 1985 auf den Markt gebrachte Abfalltrennsystem Müllex. «Mit diesem sind wir in der Schweiz Marktführer», sagt Fritz Stöckli (40) nicht ohne Stolz. Der Maschinenbauingenieur, der an der ETH Zürich studiert, promoviert und zeitweise in der Forschung gearbeitet hat, steht seit fünf Jahren als Verwaltungsratspräsident an der Spitze des Familienunternehmens. Und das in der fünften Generation.

Vom Kupfer zum Kunststoff

Es ist sein Ururgrossvater Alfred Stöckli, der 1874 im sankt-gallischen Uznach den Grundstein für die Firma legt. Mit zwei Gesellen stellt er damals Petroleumlampen, Rechauds, Aschenbecher sowie Pfannendeckel aus Metall her. Bei der Produktion ist er auf Wasserkraft angewiesen, weshalb er in eine ehemalige Mühlemacherei am Netstaler Dorfbach Löntsch zügelt.

Heute erstreckt sich das Firmenareal auf über 30'000 Quadratmeter, was etwas mehr als vier Fussballfeldern entspricht. Von den anfangs zwei Gesellen ist die Zahl der Angestellten auf 130 angewachsen. 30 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftet das Familienunternehmen heute in fünf Geschäftsbereichen: Neben den Haushaltsprodukten werden in Netstal Flaschenkästen für die Getränkeindustrie sowie Normgebinde für Grossverteiler produziert, ausserdem das Müllex-Abfalltrennsystem sowie kundenindividuelle Kunststoffteile für Fust, Manor, Coca-Cola, Globus, Migros, Coop, Emmi oder Rivella, um nur einige zu nennen.

auf stippvisite beim kult-hersteller stöckli

Kurt Reichenbach /

Preisgekröntes Design

Seit der Gründung hat sich die Firma stets weiterentwickelt, was sich auch an den wandelnden Werkstoffen zeigt: von Metall über das bekannte «Stöckli-Kupfer» und Aluminium bis zur Kunststoffproduktion, die ab 1955 aufgenommen wird. 1963 stellt das Netstaler Unternehmen seinen ersten Flaschenkasten aus Kunststoff an der Mustermesse in Basel vor. 1969 erfindet Stöckli den ersten Portionen-Racletteofen und entfesselt damit einen Boom, der bis heute ungebrochen ist und durch die Einführung des Pizzagrills mit Ober- und Unterhitze vor gut 20 Jahren eine Erweiterung erfahren hat.

«Erfinder- und Forschergeist zeichnete meine Vorfahren seit je aus. Sie hielten immer wieder Ausschau nach neuen Trends und danach, was beim Kunden gefragt ist», weiss Fritz Stöckli. Als die Firma 1985 das von ihr für die Küche entwickelte Abfalltrennsystem Müllex auf den Markt bringt, ahnt kaum einer, dass es zum Standard jeder Küche zwischen Genf und St. Gallen, Basel und Lugano und damit zu einer Erfolgsgeschichte sondergleichen wird. Für die Müllex X-Line wird Stöckli 2021 gar mit dem Red Dot Award «Best of the Best» ausgezeichnet, einem der international renommiertesten Designpreise.

Schwierige Zeiten überstanden

Design ist das eine, Funktionalität das andere. Stöckli bürgt seit je für Qualität. Erst vor Kurzem wurde der Dörrex bei einem Vergleich der deutschen Tageszeitung FAZ zum Testsieger erkoren, zuvor waren 2013 und 2019 der «K-Tipp» und 2021 der «Kassensturz» zum gleichen Ergebnis gekommen.

Dass die A. & S. Stöckli AG ihr 150-jähriges Bestehen feiern kann, ist nicht selbstverständlich. «In den 1990er-Jahren gabs schwierige Zeiten, die Gesamtwirtschaft lief nicht gut. Wir kämpften wie viele andere mit roten Zahlen», weiss Fritz Stöckli. Die Durststrecke ist längst überwunden. Heute steuert der Ururenkel die Firma volle Kanne in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft.

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