Streit um A13-Sperre – LKW sollen Gotthard auch nachts passieren

Weil die A13 weiterhin gesperrt bleibt, fordern Transportunternehmer die Aufhebung des Nachtfahrverbots. Während Linke davor warnen, will Verkehrsminister Albert Rösti dies nun prüfen.

Die A13 ist auf einem Streckenabschnitt von rund 200 Metern Länge zerstört: Die Nationalstrasse über den San Bernardino werde bis mindestens im Juli gesperrt bleiben, erklärte Verkehrsminister Albert Rösti.

Die Route über den San Bernardino ist eine wichtige Alpentransversale – insbesondere für die Entlastung des Gotthard-Strassentunnels ist sie von zentraler Bedeutung: Entsprechend warnen Vertreterinnen und Vertreter der Transportbranche vor einem Verkehrskollaps auf der Nord-Süd-Achse.

SVP-Knutti will Nachtfahrverbot suspendieren

In einem Antrag an den Bundesrat weist SVP-Nationalrat und Transportunternehmer Thomas Knutti auf die Gefahr hin, dass Lastwagenfahrer ihre Ware im Tessin nicht mehr fristgerecht ausliefern können. «Ich drücke den Betroffenen dieser Tragödie meine aufrichtige Anteilnahme aus», sagt er.

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Transport-Mann Thomas Knutti (SVP) bereitet es «Bauchschmerzen», dass Waren nicht termingerecht im Tessin landen könnten.

Mit Blick auf die Verkehrsbelastung auf den Alpentransversalen sei es aber wichtig, dass sofort Massnahmen ergriffen würden, erklärt der Berner. Aufgrund des landesweiten Nachtfahrverbots werde es immer wieder knapp, wenn Ware ins Tessin ausgeliefert werden müsse: «Dann reicht es, wenn ich in beide Richtungen nur eine halbe Stunde im Stau stehe, damit die Fahrt nicht mehr an einem Tag machbar ist», sagt er.

Wenn jetzt über einen Zeitraum von Wochen auch noch der ganze Verkehr von der A13 über den Gotthard umgeleitet werden müsse, dann bereite dies dem Transportunternehmer «Bauchschmerzen». Als Lösungsansatz schlägt der SVP-Nationalrat deshalb eine temporäre Aufhebung des Nachtfahrverbots für Lastwagen auf der Nord-Süd-Achse durch den Gotthard vor. «Ich bin nicht der Meinung, dass das Nachtfahrverbot im Allgemeinen kippen sollte – für diese Notsituation brauchen wir aber pragmatische und einfache Lösungen.»

Rösti zeigt offene Ohren – aber nur teilweise

So könne man beispielsweise ein System für Online-Anmeldungen einrichten und die Fahrzeuge mit Bewilligungen entsprechend kennzeichnen: «Die dafür nötige Infrastruktur ist bereits vorhanden. Die Massnahme könnte ohne Kostenfolge für den Bund schon diese Woche in die Praxis umgesetzt werden.»

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Die Behörden wollen tatsächlich prüfen, das Nachtfahrverbot temporär anzupassen, sehen aber auch Gefahren.

Damit könne man nicht nur lästige Blechlawinen verhindern, betont Knutti: «Auch für die Sicherheit wäre das besser. Man dürfte deshalb ja nicht länger am Stück fahren – das ganze Verkehrsaufkommen könnte aber viel besser verteilt werden.»

Bei seinem Parteikollegen Albert Rösti stösst Knutti nur teilweise auf offene Ohren. «Eine generelle Aufhebung würde mehr schaden als nützen. Wir würden den Verkehr aus Europa richtiggehend anziehen», warnt der Bundesrat. Das Astra will aber «geografisch konzentriert» prüfen, das Verbot zu lockern.

Das Ausland müsse mithelfen

Rösti ist zuversichtlich, dass die A13 bereits innert Wochen und nicht erst nach Monaten wieder befahrbar sein wird. Eine genauere Prognose dazu, so sagte der Bundesrat gestern vor den Medien, sei jedoch erst in einigen Tagen möglich.

Der Verkehrsminister findet, das Ausland müsse jetzt mithelfen: Man stehe mit den Amtskollegen im Umland im Kontakt. Dabei gehe es darum, dass deren Bevölkerung darüber informiert wird, die Schweiz wenn immer möglich zu umfahren, um die begrenzte Kapazität nicht noch mehr zu belasten.

SP-Pult hält Forderungen jetzt für «pietätlos»

Auf der anderen Seite steht der Bündner SP-Nationalrat Jon Pult – für den Vorsitzenden des Vereins «Alpen-Initiative» ist die Forderung Knuttis unnötig: «Ich finde es vorschnell, wenn man jetzt schon in politischen Aktivismus verfällt.» Dies gelte im Übrigen für alle Seiten, wie Pult betont.

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«Ich finde es vorschnell, wenn man jetzt schon in politischen Aktivismus verfällt», sagt SP-Mann Jon Pult.

Es sei überdies nicht das erste Mal, dass eine Alpentransversale gesperrt sei. «Es war auch schon umgekehrt. Wenn der Gotthard geschlossen war, ist auch schon alles durch den Kanton Graubünden über den San Bernardino umgeleitet worden.» Damals hätten die Behörden auch die nötigen Massnahmen ergriffen.

«Wir haben am Wochenende im Misox eine Tragödie erlebt – eine Person hat ihr Leben verloren, zwei weitere werden noch immer vermisst! Schon Stunden später politisches Kapital daraus zu schlagen ist unnötig und pietätlos.» Aktuell sollten alle Akteure ruhig Blut bewahren und erst einmal abwarten, welche Massnahmen die zuständigen Behörden vorschlügen, betont der Bündner.

Das Astra wolle möglichst rasch über Details informieren, erklärte Direktor Jürg Röthlisberger am Dienstag.

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