3 Gründe für ein österreichisches Halleluja an der EM

3 gründe für ein österreichisches halleluja an der em

Im letzten Vorbereitungsspiel vor dem Turnier traf Österreich auf die Schweiz – und spielte Unentschieden.

Dass eine Nation an einer EM alle überrascht, kommt ab und zu vor – 2016 gelang dies Island, 2021 Dänemark. Mit Österreich startet heute ein Team in die EM, dem viele zutrauen, zum ersten Mal in der Geschichte in einen EM-Viertelfinal vorzustossen. Einen grossen Anteil an den grossen Hoffnungen hat dabei der Trainer.

So gross wie an der diesjährigen Fussball-Europameisterschaft in Deutschland waren die Hoffnungen in das Nationalteam bei unseren österreichischen Nachbarn schon lange nicht mehr. Das Team, das sich zum letzten Mal im Jahr 1998 für eine WM-Endrunde qualifiziert hat, ist seit dem Heim-Turnier in der Schweiz und Österreich im Jahr 2008 zwar wieder regelmässig an der EM vertreten, nach der Vorrunde ist aber in der Regel jeweils Schluss.

3 gründe für ein österreichisches halleluja an der em

Die österreichische Fussballnationalmannschaft in ihrem EM-Basislager.

Der leise Aufstieg des österreichischen Teams, der den Fans heute Anlass zu vorsichtiger Euphorie gibt, hatte sich aber bereits an der EM 2021 angedeutet. Damals distanzierte die Equipe in der Gruppenphase die Ukraine und Nordmazedonien und zog als Gruppenzweiter hinter den Niederlanden in den Achtelfinal ein. Gegen Italien lag die Sensation in der Luft, ehe der spätere Turniersieger doch noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte.

Was der Schweiz 2021 in der epischen Partie gegen Frankreich gelang, strebt Österreich dieses Jahr in Deutschland an: das erstmalige Erreichen des EM-Viertelfinals. Gründe, die dafür sprechen, dass es dieses Jahr tatsächlich klappen könnte, gibt es einige.

1. Das Selbstvertrauen

In der EM-Qualifikation sowie in der Vorbereitungsphase konnte das österreichische Nationalteam reichlich Selbstvertrauen tanken. In den letzten 16 Partien musste sich das Team nur ein einziges Mal – in der Qualifikation gegen Belgien – geschlagen geben. Auf dem Weg zur EM schaltete das Team um Trainer Ralf Rangnick unter anderem Schweden aus und klassierte sich mit nur einem Punkt weniger direkt hinter Belgien. In den anschliessenden Testspielen begeisterte Österreich insbesondere mit dem 2:0-Sieg gegen Deutschland und mit einem souveränen 6:1-Triumph über die Türkei.

Dass Österreich mit breiter Brust nach Deutschland reist, unterstreicht auch der Nationalspieler Phillipp Mwene: «Wir sind selbstbewusst genug, um zu sagen, dass wir die Gruppenphase überstehen wollen. Wir sind gereift und für grössere Herausforderungen gewappnet.»

2. Der «Heimvorteil»

Pentz, Posch, Danso, Lienhart, Mwene, Laimer, Seiwald, Sabitzer, Baumgartner, Schmid, Gregoritsch – so lautet die voraussichtliche Startaufstellung der Österreicher im ersten Vorrundenspiel gegen Frankreich. Was dabei auffällt: Alle dieser Spieler verdien(t)en ihr Geld in der deutschen Bundesliga. Wenn die Nationalmannschaft also in Düsseldorf und Berlin gegen Frankreich, die Niederlande und Polen seine Vorrundenspiele bestreitet, dürften sich einige Spieler fast ein bisschen wie zu Hause fühlen.

3 gründe für ein österreichisches halleluja an der em

Österreichs Marcel Sabitzer spielte mit Dortmund im Champions-League-Final – und verlor.

Ein Heimspiel im klassischeren Sinne wird es indes für den deutschen Nationaltrainer Ralf Rangnick, der seit Ende Mai 2022 in Österreich amtet – womit wir schon beim nächsten grossen Trumpf im Ärmel unserer Nachbarn wären.

3. Der Trainer

Im Mai stand der österreichische Trainer Ralf Rangnick vor «einer der schwierigsten Entscheidungen» seiner beruflichen Karriere, wie er selbst sagte. Der grosse FC Bayern München klopfte beim 65-Jährigen an, doch zugunsten der Österreicher erteilte Rangnick dem deutschen Rekordmeister eine Abfuhr. «Wir haben hier in Österreich zwei Jahre investiert, um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Das wollte ich nicht gefährden», begründete er seinen Entscheid. Wer einem Lockruf aus der Säbener Strasse widersteht, muss sich seiner Sache sicher sein.

Für Rangnick ist es indes nicht das erste Intermezzo in Österreich. Ab 2012 amtete er drei Jahre lang als Sportchef von Erstligisten Red Bull Salzburg. Der Deutsche gilt als Baumeister des im Jahr 2005 vom Getränkeriesen Red Bull übernommenen Klubs, der zuletzt zehnmal in Folge die österreichische Meisterschaft gewinnen konnte.

Rangnick erklärt: Darum ist er nicht zu den Bayern gegangen

Rangnick hatte die offensive Red-Bull-Spielidee einst mitentwickelt und dürfte als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft heute davon profitieren, dass viele seiner Spieler diese Schule durchlaufen haben. Rangnick konnte bisher zwar weder als Trainer noch als Sportchef eine Meisterschaft gewinnen, doch mit seiner Weitsicht hat er es wiederholt geschafft – nach Salzburg auch in Hoffenheim und Leipzig –, in einem Verein Strukturen zu schaffen, die No-Names plötzlich in höhere Tabellengefilde zu befördern vermögen.

Personell unterscheidet sich die heutige Mannschaft eigentlich nicht entscheidend vom Team, das Rangnick 2022 von seinem Landsmann Franco Foda übernommen hatte. Doch mit dem hohen Pressing, den zielstrebigen Angriffen, den vielen Abschlüssen, der modernen Spielidee und vor allem dem neu gewonnenen Mut überzeugt die Mannschaft nun nicht mehr nur resultatmässig, sondern es macht auch richtig Spass, dem Team auf dem Platz zuzuschauen. Ob sich Österreich tatsächlich zur Überraschung des Turniers mausert oder ob sich bereits heute Abend gegen Frankreich Ernüchterung breit macht, wird sich zeigen.

Die EM-Spiele vom Sonntag:

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