Nach Unglück mit Todesfolge: Neue Massnahmen angekündigt
Infolge eines Lawinenniedergangs starb im Mai ein Mann auf einem Wanderweg beim Oeschinensee. Jetzt sollen Wanderinnen und Wanderer besser informiert werden.
Das Unglück bewegte an Auffahrt 2024 die Schweiz: Oberhalb des Oeschinensees gingen mehrere Nassschnee-Lawinen nieder. Ein 32-jähriger im Kanton Waadt wohnhafter Franzose kam dabei ums Leben, vier weitere Personen wurden verletzt.
Die Region um Kandersteg BE boomt: Auf Instagram wurde #oeschinensee bislang fast 130'000 Mal erwähnt, wie SRF berichtet. Das zieht Touristinnen und Touristen aus aller Welt zu Tausenden an – jedoch auch viele unzureichend ausgerüstete oder schlecht informierte. «Ich sehe immer wieder Gäste, die mit Turnschuhen oder sogar mit Flipflops auf schwierigen Wegabschnitten unterwegs sind», sagt Bruno Maerten, Bezirksleiter Bern Ost des Vereins Berner Wanderwege, zu SRF.
Warnhinweise nicht klar genug?
Am 9. Mai war die Heuberg-Route oberhalb des Oeschinensees sowohl auf Info-Tafeln als auch online als gesperrt ausgewiesen. Trotzdem gingen zahlreiche Personen den Wanderweg entlang – offenbar war die Information nicht klar genug. Und es kam zur Katastrophe mit Todesfolge, wonach 62 Personen per Helikopter aus dem Gebiet geflogen werden mussten.
Eine Studentin, die am betreffenden Tag auf der Route war, sagt gegenüber «Schweiz aktuell»: «Es waren so viele Leute unterwegs, dass wir dachten, das sei ein guter und sicherer Weg.» Obwohl sie zugibt, die Warnhinweise missachtet zu haben, kritisiert sie: «Es hätte klarere Hinweise geben müssen!»
Flyer und Infokampagnen
Die Polizei konstatierte nach dem Unglück zwar, es sei genügend informiert worden. Trotzdem wollen die verantwortlichen Bergbahnen und Gemeinden handeln. Der Gemeindepräsident von Kandersteg gibt an, man habe «die Auswirkungen des Hypes um den Oeschinensee» wohl unterschätzt.
Zukünftig soll ein einfacher Infoflyer für die Gäste aus aller Welt die Besucherinnen und Besucher besser aufklären. Hinzukommt eine Kampagne des Dachverbands der kantonalen Wanderwegvereine. Ziel ist es, sämtliche Personen, einschliesslich der Einheimischen, künftig besser über die Gefahren beim Wandern zu informieren.