Bank soll Alischer Usmanow verpfiffen haben: Russischer Oligarch zerrt die UBS vor Gericht
Alischer Usmanow ist sauer auf seine Bank. Nur wegen der UBS würde nun gegen ihn ermittelt, sagen seine Anwälte. Sie werfen ihr vor, ganz normale Transaktionen wie Mietzinsüberweisungen oder Bargeldbezüge gemeldet zu haben. Und drohen mit einem «Tsunami für die UBS».
Russischer Oligarch zerrt die UBS vor Gericht
Der russische Milliardär Alischer Usmanow (71) zieht die UBS in Frankfurt (D) vor Gericht. Der Vorwurf: Die Schweizer Bank soll ihn bei den deutschen Behörden verpfiffen haben. Es geht um verdächtige Transaktionen, welche die Frankfurter Filiale der UBS gemeldet haben soll.
Usmanow gilt nicht nur als Putin-Freund, sondern auch als einer der reichsten Russen weltweit. Seit zwei Jahren steht er deshalb auf der Sanktionliste der EU. Schon 2022 gab es eine spektakuläre Razzia in seiner Villa am Tegernsee in Bayern. 250 Beamte des Bundeskriminalamtes hatten das Anwesen im Morgengrauen gestürmt. Auf der Suche nach Beweisen für die Usmanow vorgeworfene Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Monatelang waren Ermittler hinter dem Oligarchen her und sammelten Informationen über ihn und seine Machenschaften.
«Rechtswidrige Meldungen» der UBS
Diese seien nur wegen der «rechtswidrigen Meldungen» der UBS möglich gewesen, so die Anwälte des reichen Russen. Usmanow sei mit den Hausdurchsuchungen blossgestellt worden. Zudem habe er finanzielle Verluste erlitten. Die Anwälte drohen mit happigen Folgen für die UBS: Sie «können für die UBS mit einem Tsunami vergleichbar» sein.
Zwischen 2018 und 2022 soll die Bank über ein Dutzend Anzeigen wegen des Verdachts auf Geldwäscherei gemacht haben. «Teils völlig absurd wegen regulärer Mietzinszahlungen oder gewöhnlicher Bargeldabhebungen», so die Anwälte weiter. Diese Meldungen der UBS hätten erst zu den strafrechtlichen Ermittlungen geführt.
Die UBS äussert sich nicht zur Klage.
Mehrere Hundert Millionen in der Schweiz
Auch in der Schweiz soll Usmanow Konten mit mehreren Hundert Millionen Dollar haben. Die UBS soll sich seit 2015 um Teile seines Vermögens gekümmert haben.