KURZMELDUNGEN - Wirtschaft: US-Regierung geht gegen Abo-Modell von Adobe vor +++ Schweizer BIP wächst 2024 laut KOF-Prognose nur moderat
US-Regierung geht gegen Abo-Modell von Adobe vor
Adobe soll Nutzer in eine Abofalle locken, so der Vorwurf der US-Regierung Dado Ruvic / Reuters
Die amerikanische Regierung wirft dem Photoshop-Anbieter Adobe vor, Verbraucher in eine Abofalle zu locken, und zieht deswegen vor Gericht. Im Mittelpunkt der Klage steht die Gebühr, die Adobe bei vorzeitiger Kündigung eines Jahresabos mit monatlicher Zahlung verlangt. Dabei werden 50 Prozent des restlichen Vertragswerts fällig.
Adobe weise beim Abo-Abschluss nicht angemessen auf diese Zahlung hin, sondern verstecke sie im Kleingedruckten sowie in Textboxen und hinter Links, hiess es in der am Montag eingereichten Klage. Erst beim Kündigungsversuch werde die Gebühr offensichtlich - und sie halte «Verbraucher in Abonnements gefangen, die sie nicht mehr wollen». Adobe verstosse mit der Vorgehensweise gegen amerikanische Gesetze zum Verbraucherschutz.
Adobe konterte, man sei transparent bei den Abo-Bedingungen und biete ein einfaches Kündigungsverfahren. Das Unternehmen werde die Vorwürfe vor Gericht entkräften.
Schweizer BIP wächst 2024 laut KOF-Prognose nur moderat
Der Schweizer Industriesektor stagniert aufgrund der schwächelnden Wirtschaftslage im Euroraum. Christian Beutler / Keystone
cog. Die Schweizer Wirtschaft wächst im Jahr 2024 weiterhin «deutlich unterdurchschnittlich». Dies teilten das Konjunkturforschungsinstitut KOF und das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag (17. 6.) mit. Das KOF rechnet für das laufende Jahr mit einem BIP-Wachstum von 1,2 Prozent. Der Dienstleistungssektor konnte zwar laut der Mitteilung expandieren und der private Konsum wuchs ebenfalls, schreibt das Seco in der Mitteilung. Doch der Industriesektor stagniert.
Laut Seco hat vor allem die Wirtschaftslage im Euroraum einen bremsenden Effekt auf die Schweizer Exportwirtschaft. Das KOF rechnet für das Jahr 2025 jedoch mit einer Erholung der Weltwirtschaft insbesondere auch in Europa und prognostiziert für die Schweiz ein Wachstum von 1,7 Prozent, was einer Normalisierung entspräche.
Risiken für die Entwicklung des Wirtschaftswachstums bestehen laut Seco in der geopolitischen Lage, vor allem aufgrund der bewaffneten Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Die Rohstoffpreise und Transportkosten könnten laut Seco stark ansteigen und sich negativ auf die Inflation auswirken. Ein weiteres Risiko für die internationale Konjunktur und den Schweizer Aussenhandel sind laut der Mitteilung die Entwicklungen in Deutschland und China. «Eine markantere Abschwächung der deutschen Industrie könnte die betroffenen Bereiche der Schweizer Wirtschaft stärker belasten als erwartet», so das Seco. Zudem könnte sich die chinesische Wirtschaft, bedingt durch die Krise im Immobiliensektor, die hohe Verschuldung und die gedrückte Stimmung bei Unternehmen und Haushalten, deutlicher abkühlen als angenommen.