«Albaner, kehrt heim» – rassistische Flyer an Alba-Festival aufgetaucht

Am Alba-Festival in Zürich, dem Musik- und Kulturfestival für die albanische Community in der Schweiz, sind Flyer aufgetaucht, die die Albaner zum «heimkehren» bewegen wollen. Das Festival will Anzeige erstatten.

«Heute braucht Albanien wieder seine Söhne und Töchter. Viele von euch zeigen im Ausland grossen Patriotismus, aber vermeiden es, die Verantwortung für unsere Heimat zu übernehmen», steht im Flyer, der Skëndërbeu, einen albanischen Kriegshelden, zeigt.

Der anonyme Flyer, der die Albaner zum «heimkehren» in ihr Land auffordert, ist am Alba-Festival aufgetaucht. Er ist mit einem Link der Caritas versehen, die Rückkehrberatung anbietet. Das Flugblatt ist in «Wir»-Form geschrieben. Absender dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit aber ganz jemand anderes sein als eine albanische Urheberschaft.

Absender hinterlässt Hinweis auf kriminelle Ausländer

«Wenn der Flyer von Schweizer rechtsextremen Gruppen verfasst wurde, wäre es eine neue Art und Weise, Zugewanderte zur sogenannten ‹Re-Migration› zu bewegen», sagt Extremismus-Experte Dirk Baier. Er erklärt: «Da es keinen Absender gibt, erkennt man diese Absicht auf den ersten Blick nicht. Der Verweis auf die Caritas entlarvt die Absicht aber: Es wird auf deren Rückkehrberatung Bezug genommen, die eigentlich für Straftäter, die zu einem Landesverweis verurteilt wurden, etabliert wurde.»

Der Absender des Flyers sage damit, dass hier lebende Albaner «Kriminelle sind und alle zurück nach Albanien gehen sollten, wo sie ihrem Nationalhelden nacheifern können», erklärt Baier.

Festival überlegt sich, Anzeige zu erstatten

Die Organisatoren des Alba-Festivals hatten den Flyer auch gesehen. «Der besagte Flyer wurde trotz strenger Kontrollen illegal aufs Areal geschmuggelt. Wir gehen von 100 bis 200 Flyern aus, die sofort nach dem Auftauchen eingesammelt und vernichtet wurden», sagt Michel Pernet, Mediensprecher des Alba-Festivals, auf Anfrage von 20 Minuten. Das Alba-Festival distanziere sich in aller Form vom Inhalt des Flyers. «Wir verurteilen die rechtswidrige Politisierung eines friedlichen Kulturanlasses und behalten uns eine Anzeige vor», so Pernet.

Der Flyer stammt wie erwartet nicht von der Caritas, wie Mediensprecher Niels Jost gegenüber 20 Minuten bestätigt: «Und der Link wurde ohne unser Wissen und ohne unsere Einwilligung verwendet.»

FDP-Gemeinderat: «Wir sind hier schon daheim»

FDP-Gemeinderat Përparim Avdili, albanischstämmiger Secondo aus Zürich-Altstetten und heute Präsident der Stadtzürcher FDP, sagt zum Flyer: «Der Flyer möchte wohl humorvoll sein, ist aber in der Kernbotschaft reaktionär und strengstens zu verurteilen.» Dass eine ideologische Gruppe aus rechten Kreisen, wie er vermutet, ein solches Schreiben an einem kulturellen Anlass verteile, stösst ihm sauer auf.

«Der Absender missbraucht einen kulturellen Anlass mit einer politischen Botschaft. Und hat nicht begriffen, dass die meisten Leute mit albanischen Wurzeln in der Schweiz längst Schweizerinnen und Schweizer sind, die hier geboren sind und nirgends ‹heimkehren› können, weil wir hier schon daheim sind. Wir alle sind Teil einer lebendigen, offenen Gesellschaft und Stadt und tragen viel zur Innovationskraft und Wirtschaftlichkeit der Schweiz bei.»

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