«Falsche politische Heimat»: Meloni äussert sich zum Rassismus ihrer Parteijugend

Heimlich gefilmte Aufnahmen zeigen Rassismus und Antisemitismus bei der Jugendorganisation von Melonis Partei. Die Postfaschistin distanziert sich – und greift die Medien an.

«falsche politische heimat»: meloni äussert sich zum rassismus ihrer parteijugend

«Keinerlei Unklarheiten von meiner Seite»: Giorgia Meloni nimmt Stellung zum Doku-Skandal in ihrer Partei.

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat sich erstmals zu den Fällen von Antisemitismus und Faschismus-Verherrlichung in der Jugendorganisation ihrer postfaschistischen Partei geäussert. «Jeder, der rassistisches, antisemitisches oder nostalgisches Gedankengut äussert, hat die falsche politische Heimat gewählt, weil dieses Gedankengut mit Fratelli d’Italia unvereinbar ist», versicherte Meloni am Freitag vor italienischen Journalisten am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Meloni griff jedoch auch die Journalisten für ihre Recherche an.

Die Nachrichtenwebsite «Fanpage» hatte in den vergangenen Tagen zunächst den ersten Teil einer Undercover-Recherche bei der Nationalen Jugend veröffentlicht, der Jugendorganisation der Partei Fratelli d’Italia (FdI) von Ministerpräsidentin Meloni.

Heimlich gefilmte Aufnahmen zeigen Mitglieder, die bei Parteitreffen unter anderem «Sieg Heil» und «Duce» rufen und den Arm zum faschistischen Gruss recken – und sich vielfach rassistisch äussern. Parteichefin Meloni hatte sich zunächst nicht zu den Aufnahmen geäussert.

Am Donnerstag veröffentlichte «Fanpage» dann den zweiten Teil der Videodokumentation. Darin sind hochrangige Vertreter der Nationalen Jugend bei antisemitischen Äusserungen zu sehen – verbunden mit Spott für die jüdische FdI-Senatorin Esther Mieli, die früher als Sprecherin für die jüdische Gemeinde Roms tätig gewesen war.

Meloni sagte am Freitag mit Blick auf Rassismus und Antisemitismus und die Nostalgie für die faschistische Diktatur, es gebe «in dieser Frage keinerlei Unklarheiten von meiner Seite».

Meloni verurteilt die Methoden

Die Regierungschefin griff jedoch auch die Journalisten von «Fanpage» an. «Warum hat in der 75-jährigen Geschichte der Republik noch nie jemand eine politische Partei infiltriert und heimlich ihre Sitzungen gefilmt?», sagte Meloni und fügte an: «Weil das die Methoden eines autoritären Regimes sind.» Ein «Fanpage»-Journalist entgegnete ihr: «Das ist einfach Undercover-Journalismus.»

Regierungschefin Meloni war selbst in ihrer Jugend Mitglied in der Jugendbewegung der von Anhängern des faschistischen Diktators Benito Mussolini gegründeten Partei MSI. Als 19-Jährige wurde sie Chefin der Azione Studentesca, der Studentenorganisation der MSI-Nachfolgepartei Alleanza Nazionale. Emblem der Azione Studentesca ist das von Rechtsextremen in ganz Europa verwendete Keltenkreuz. Damals sagte Meloni in einem Fernsehinterview, Mussolini sei ein «guter Politiker» gewesen.

Später bemühte sie sich um eine öffentliche Distanzierung von der faschistischen Vergangenheit ihrer Partei. Die FdI stehen in der Traditionslinie der MSI und verwenden unter anderem einen Teil des früheren MSI-Logos.

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