„Geradezu eine Frechheit“: Kölner Karnevalspräsidenten klagen über Kosten und attackieren die Stadt

„geradezu eine frechheit“: kölner karnevalspräsidenten klagen über kosten und attackieren die stadt

Beim Kölner Rosenmontagszug 2025 regnet es eventuell weniger Strüßjer und Kamelle. (Archivfoto)

Die Ankündigung des Festkomitees Kölner Karneval, die Teilnahmegebühren für den Rosenmontagszug zu erhöhen, sorgt bei den Karnevalsgesellschaften für gemischte Gefühle. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hatte am Dienstag (18. Juni) die Präsidenten informiert und erklärt, dass die Preiserhöhung aufgrund gestiegener Kosten bei der Durchführung des Zochs notwendig sei.

Michael Gerhold, Präsident der Nippeser Bürgerwehr, kann die Entscheidung des Festkomitees nachvollziehen. „Klar ist, dass sich niemand über Kostensteigerungen freut, aber letztendlich bleibt uns keine andere Wahl – außer, man plant eine Vollvermarktung des Zuges. Doch das will zum Glück niemand.“

Steigende Preise beim Wurfmaterial

Der Rosenmontagszug sei ein „riesiger Werbeträger“ für die Stadt Köln, so dass für den Erhalt des Zochs in seiner jetzigen Form mehr Fördermittel aus der Stadtkasse als bisher fließen sollten. Schon 2023 sei der Rosenmontagszug für jeden Teilnehmenden teurer geworden, da die Kosten für das Wurfmaterial um 30 Prozent gestiegen seien. Gerhold rechnet damit, dass das Werfen von Schokolade abermals kostspieliger wird: „Wenn man sich die Entwicklung der Kakao-Preise auf dem Weltmarkt anschaut, kann einem schwindelig werden“.

Während einige Gesellschaften für jeden Zoch-Teilnehmenden einen Festpreis erheben samt Wurfmaterial, können die Jecken der Bürgerwehr die Menge des Wurfmaterials individuell festlegen: Je nach Geldbeutel bestellt der eine mehr, der andere weniger. Durch die Kostensteigerungen könne es schon sein, dass zukünftig weniger Kamelle unters Volk gebracht werden.

Auch Joachim Zöller, Präsident der Grossen von 1823, hat Verständnis für das Festkomitee, weniger jedoch dafür, „dass der Zuschlag der Stadt so gering ist“. Die Karnevalsgesellschaft bezuschusse die Teilnahme am Rosenmontagszug, auch um gerade junge Leute im Karneval zu fördern. Deshalb sei die Veranstaltung schon immer defizitär. Aber da auch die Kosten für das Wurfmaterial und das gemeinsame Essen vor und nach dem Zug gestiegen seien, hätte die KG keine andere Wahl, als auch die Teilnahmegebühren für ihre Mitglieder zu erhöhen. „Ich verstehe das Festkomitee, aber für viele Gesellschaften wird das schwierig.“

Thomas Münch, Präsident der Lyskircher Junge, nennt die Erklärung des Festkomitees „überzeugend“, appelliert aber an den Vorstand, auf der Einnahmenseite sämtliche Möglichkeiten auszuloten: „Es wäre wünschenswert, wenn wir die Unternehmen zu einer Spende bewegen können, die direkt durch den Karneval profitieren, zum Beispiel Brauereien oder Hotels.“ Dass die Stadt Köln den Rosenmontagszug mit 153.000 Euro bezuschusst und für die EM mehrere Millionen Euro ausgibt, sei „geradezu eine Frechheit“, so Münch. „Bei der EM wird im Vergleich zum Karneval nur ein Bruchteil Umsatz gemacht.“

Auch Heinz-Günther Hunold, Präsident der Roten Funken, erwartet, dass sich die Stadt Köln nun bewegt und den Förderbetrag deutlich erhöht. „Ich erwarte ein klares Signal, dass der Stadt der Karneval wichtig ist.“ Die Gesellschaften seien an einer Belastungsgrenze angekommen.

Sorge, dass Rosenmontagszug zum „Luxusgut“ wird

Das unterstreicht auch Funken-Sprecher Günter Ebert: „Addiert man alle Kosten für Security, Helfer, Kapellen und so weiter, kommt man pro Teilnehmer auf 300 Euro – das Wurfmaterial nicht inbegriffen.“  Die Sicherheit im Zug sowie auf Veranstaltungen gehe immer vor, betont Ebert. „Aber man muss sich schon mal fragen, ob wir jedes Jahr mehr Sicherheitskräfte brauchen.“ Die Verhältnismäßigkeit müsse überprüft werden. „Wir haben im Zug ungefähr so viele Helfer und Security wie Teilnehmer.“

Ingo Eggemann, Sprecher der KG Uhu, bemängelt ebenso die gestiegenen Sicherheitsanforderungen, die er auch beim Veedelszoch in Dellbrück bemerke. Eggemann: „Dass eine Preisanpassung kommen muss, ist klar.“ Aber: „Das schmerzt schon.“ Da voraussichtlich auch die Kosten für das Wurfmaterial steigen, werde der Rosenmontagszug besonders für mitlaufende Familien sehr kostspielig. Die KG gehe deshalb davon aus, dass „etliche“ im kommenden Jahr nicht mehr mitlaufen werden. „Unser Gefühl ist, dass es sich zum Luxusgut Rosenmontagszug entwickelt.“

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