Zum Verkauf: Der Pannenflieger Airbus A340 der deutschen Luftwaffe
Sieht von außen imposant aus, ansonsten vielleicht ein bisschen muffig: der ausgemusterte Airbus.
Der Traum vom Fliegen – für viele Menschen geht er höchstens dank der Bordkarte eines Ferienfliegers in Erfüllung. Nur die wenigsten können sich einen Privatjet leisten, der in seiner leichtesten Ausführung schon mit rund drei Millionen Euro zu Buche schlägt, nach oben hin sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Und die Betriebskosten dürften ebenfalls ordentlich sein. Das Leasing ist günstiger, beginnt aber auch hier bereits bei 1800 Euro pro Stunde.
Da kommt doch das Angebot des britischen Unternehmens Controller Emea gerade recht, wenn man seinen Geldbeutel im Blick behalten will. Denn der internationale Händler für gebrauchte und neue Flugzeuge vom Düsenjet bis zum Leichtflugzeug hat ein ganz besonderes Schnäppchen im Portfolio: einen Airbus A340 aus dem Jahr 2000.
Und zwar nicht irgendeinen Airbus, sondern eines der beiden Modelle („Konrad Adenauer“ und „Theodor Heuss“), das die Flugbereitschaft im vergangenen Jahr ausgemustert hat.
Wir erinnern uns: Außenministerin Annalena Baerbock konnte Mitte August 2023 nicht wie geplant von Abu Dhabi zu Staatsbesuchen nach Australien, Neuseeland und Fidschi weiterreisen. Grund waren technische Probleme mit den Flügelklappen des Airbus A340.
Die Luftwaffe reagierte darauf mit der Ausmusterung der beiden flugunfähigen Enten: „Wir werden die beiden A340 so schnell wie möglich, das heißt in den kommenden Wochen vorzeitig außer Dienst stellen“, hieß es. Das Wort Scham musste ganz neu definiert werden.
Nun also im Angebot: der A340, der sich im Moment noch im sonnigen Kalifornien befindet. Controller Emea listet die recht imposante Maschine noch ohne Preis, doch ein gebrauchter Airbus A330 ist schon für rund 42.000 Euro zu haben, frisch gestrichen, versteht sich.
Das Interieur des angebotenen A340 indes enttäuscht ein wenig, wer Edles für sein Geld erwartet, wird enttäuscht sein vom Flair und dem Charme eines mittelpreisigen Tagungshotels, auch die beigefarbenen Sitzgarnituren wirken etwas durchgesessen, die Gurte schlampig. Dafür bringt man im luftigen Passagierraum auch sicherlich seinen kompletten Freundeskreis unter, sofern man in einer Maschine reisen möchte, in der mal deutsche Politik betrieben wurde: 145 Sitze hat die Maschine und sogenanntes VIP Interior, Dusche inklusive.
Das Angebot der britischen Firma
Wer einmal einen Gebrauchtwagen sein eigen nannte, der weiß: Augen auf beim Kauf. Oft verbirgt sich unter frischem Lack und gereinigten Sitzen ein Unfallwagen, mit denen man es gerade noch in die nächste Werkstatt schafft. Was bei einem Flugzeug natürlich verheerend wäre. Der gelistete Airbus jedenfalls hat rund 51.000 Flugminuten auf dem Buckel und rund 9000 Landungen. Ob das nun viel ist, weiß der Laie nicht zu beurteilen, aber der Verkäufer kann da sicherlich weiterhelfen.
Wo Sie das bundesdeutsche Prachtstück dann allerdings unterstellen, bleibt Ihnen überlassen, platzsparend ist etwas anderes. Und fliegen müssen Sie ihn natürlich auch, den Pannenbrummer der deutschen Luftbereitschaft.
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