Bei Sonnencremes ist auf Marken kein Verlass – teuerstes Produkt mangelhaft
Berlin. Die Crème de la Crème ist nicht teuer, auch mit Discounter-Eigenmarken kann man sich sehr gut vor UV-Strahlen schützen. Und die teuerste Creme gibt's schon nicht mehr...
Ein Mann verreibt Sonnencreme auf seinem Arm. (Symbolfoto)
Guter Schutz vor der Sonne muss nicht teuer sein: Bei einer Untersuchung von 20 Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 30 bis 50+ gehörte der Testsieger D'Or Sonnenspray von Edeka mit 2,15 Euro pro 100 Milliliter zu den günstigeren Angeboten, wie die Stiftung Warentest am Dienstag mitteilte. Sechs teils hochpreisige Sonnenschutzmittel fielen hingegen durch. Der mit Abstand teuerste Hersteller reagierte bereits auf die Ergebnisse und nahm ein Produkt vom Markt, wie die Zeitschrift „test“ berichtete.
Ob klassische Sonnenmilch oder Pumpspray: die Hälfte der getesteten Mittel erhielt die Gesamtnote „gut“ oder „sehr gut“. Darunter sind günstige Produkte der Drogeriemärkte dm und Rossmann, auch die Eigenmarke von Rewe und der Tochter Penny schnitt gut ab. Berücksichtigt wurden beim Test unter anderem UV-Schutz, Konservierungs- und kritische Inhaltsstoffe.
Sehr guten Schutz bot zudem die günstigste Sonnencreme im Test von Kaufland, die es bereits für 1,58 Euro gibt. Dort verhinderten jedoch kritische Inhaltsstoffe und die Verpackung eine noch bessere Gesamtnote.
Sechs Produkte hielten nach Angaben der Warentester indes nicht den auf den Packungen ausgelobten Schutz ein, was ein „mangelhaft“ zur Folge hatte. Drei Lotionen unterschritten den angegebenen UVB-Lichtschutzfaktor. Eine Creme bietet demnach keinen angemessenen Schutz vor UVA-Strahlen und zwei Sprays versagten in beiden Kategorien. Eines davon das hochpreisige Produkt für 42 Euro pro 100 Milliliter, das mittlerweile nicht mehr auf dem Markt ist, wie Stiftung Warentest mitteilte. Wegen der ermittelten Mängel wurde es vom Hersteller Lush bereits vom Markt genommen.
Erstmals wurden die Sonnencremes demnach auch auf „gesundheitskritische Weichmacher“ getestet. Vier Produkte enthielten einen laut EU-Kosmetikverordnung verbotenes Mittel. Die Konzentration birgt aber nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung kein akutes Gesundheitsrisiko. Die Produkte erhielten das Urteil „ausreichend“.
Stiftung Warentest zu Sonnencremes: „Kein Verlass auf Marken“
Unter den mit einem „mangelhaft“ bewerteten waren auch solche, die in früheren Tests zu den Besten gehört hatten. Umgekehrt erzielte ein im vergangenen Sommer für „mangelhaft“ befundenes Produkt jetzt ein „gutes“ Ergebnis: „Weder auf bestimmte Marken noch auf hochpreisige Produkte ist Verlass“, so die Tester.
Auch auf Freiheit von Schadstoffen ist kein Verlass: In vier Produkten wurde D-n-hexylphtalat (DnHExP) nachgewiesen, ein Weichmacher, der laut EU-Kosmetikverordnung seit 2019 verboten ist. „Er könnte als Verunreinigung in die Produkte gelangt sein“, schreiben die Tester, die ermittelten Konzentrationen stellen gemäß Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung kein akutes Gesundheitsrisiko dar. Alle vier enthielten den UV-Filter DHHB. Es sei aber unbedenklich, diese oder andere Mittel mit DHHB weiterzuverwenden.
Mehr von RP ONLINE
So findet man die ideale Klimaanlage für zu Hause
„Halb Deutschland riskiert einen Sonnenbrand“
So finden Sie den perfekten Fernseher für den EM-Abend