Trecker versinkt im Feld: Landwirte hoffen auf einen trockenen Sommer

Trecker versinkt im Feld: Landwirte hoffen auf einen trockenen Sommer

trecker versinkt im feld: landwirte hoffen auf einen trockenen sommer

Nichts geht mehr auf dem schwammigen, mit Regen getränkten Ackerboden: Diese Zugmaschine hat sich festgefahren.

Die hohe Regenmenge der vergangenen Monate hat manche Ackerböden und Grünlandflächen teilweise unbefahrbar gemacht. Ein großes Problem für viele Landwirte.

Landkreis  Diepholz – Landwirte in dieser Region haben für den Sommer nur einen Herzenswunsch: Trockenheit. Denn in einigen Bereichen sind Äcker und Grünlandflächen zurzeit nicht befahrbar, weil die Böden vollgesogen sind wie ein Schwamm – das Wasser kann nicht abfließen. Darunter leiden die Feldfrüchte zum Teil extrem.

Landwirte erwarte extrem weit auseinanderliegende Ernteerträge

Kreislandwirt Wilken Hartje hat eine drei Hektar große Ackerfläche gar nicht bestellen können: „So etwas habe ich in den 35 Jahren, in denen ich Landwirtschaft betreibe, noch nicht erlebt.“ Symptomatisch für den gesamten Landkreis ist das nicht, denn es gibt genauso Flächen, die eine gute Ernte verheißen. Auf sandigen Böden, zum Beispiel im Raum Barnstorf, mit in der Regel nicht so üppigen Ernten könnten die Landwirte in diesem Regensommer höchst zufrieden sein, meint Wilken Hartje. Einerseits könne das Wasser dort gut abfließen, andererseits komme wieder Niederschlag nach – optimale Wachstumsbedingungen.

So etwas habe ich in den 35 Jahren, in denen ich Landwirtschaft betreibe, noch nicht erlebt.

Wilken Hartje

„Wir haben eine riesige Bandbreite!“, berichtet der Kreislandwirt. Deshalb werde die Ertragslage „extrem weit auseinander liegen“. Je nach Standort und Fläche könnte der Ertrag beim Getreide zwischen vier, fünf Tonnen und bis zu zehn Tonnen pro Hektar liegen: „Also hundert Prozent Unterschied!“

Gerade im östlichen Landkreisgebiet oder dort, wo sich das Oberflächenwasser immer wieder dieselben Wege suche und Flächen flute, „da sieht es nicht gut aus“. Genauso wie auf Flächen, „die tonig sind, die tief liegen, die sehr lehmig sind“. Das Getreide, das bereits auf nassen Flächen bestellt worden sei, habe gelitten – von Anfang an. Denn Sommerweizen und Sommergerste seien oft schon unter sehr feuchten Bedingungen gesät worden – eine Hypothek, weil Sommergetreide bei der Saat sehr trockene Bedingungen braucht. „Gerade dieser Weizen sieht sehr schlecht aus“, berichtet der Kreislandwirt. Auch dem Mais bekomme zu viel Wasser nicht.

Wilken Hartje erwartet keinen Getreidemangel und verweist auf europäische Nachbarn

Andererseits gebe es gut gedeihende Feldfrüchte wie Rüben und Kartoffeln. Aber die enorm hohe Feuchtigkeit schaffe wiederum gute Brutbedingungen für die Kraut- und Knollenfäule. „Die Kartoffeln müssen gesund bleiben. Da müssen die Anbauer gewaltig aufpassen“, so Wilken Hartje. Deshalb seien die Pflanzenschutz-Intervalle zurzeit sehr kurz.

Enorme Herausforderungen erzeugt der viele Regen ebenso auf Grünlandflächen. Eine Schnittnutzung – also für Heu oder Grassilage – sei aktuell vielerorts nicht möglich. Wilken Hartje selbst hat Grünlandflächen an der Hache, die ohnehin feuchter sind – in trockenen Jahren aber problemlos zu bewirtschaften. Zurzeit allerdings seien diese Flächen großflächig nicht befahrbar: „Wir können sie jetzt nicht mähen.“ Eine Beweidung sei in solchen Fällen eher möglich, „aber sie ist jetzt schon grenzwertig“, sagt der Kreislandwirt – und gibt zu bedenken: „Wir haben ja eigentlich in jedem Monat über den Durchschnitt Regen bekommen.“ Und das werde wohl noch ein bisschen mehr werden, stellt er mit Blick auf den Wetterbericht für die kommenden Tage fest. Wenn weiterhin so viel Regen falle, dann werde die Befahrbarkeit der Flächen zu einem Problem. „Jetzt sind die Flächen schon voll. Bei weiteren hohen Niederschlagsmengen könnten wir sie nicht mehr befahren.“

Will heißen: Die Ernte wäre nicht möglich. Könnte es im Herbst also einen Mangel an Getreide geben? Die Einschätzung von Wilken Hartje: „Einen Mangel wird es, glaube ich, nicht geben.“ Deutschlandweit habe die Witterung unterschiedliche Folgen ausgelöst: „Man hat viele Bereiche, wo nichts steht.“ Andererseits würde man einen Mangel insgesamt nicht merken: „Wir liegen mitten in Europa und sind gut erreichbar.“ Der Kreislandwirt fügt hinzu: „Insgesamt können wir dankbar sein, dass wir hier große Unwetter mit Hagel und gewaltigen Stürmen nicht hatten.“ Die Regenfälle am vergangenen Freitag im Raum Syke mit mehr als hundert Litern pro Quadratmeter in einer Stunde hätten es schon in sich gehabt: „Das hält keine Fläche aus.“ Trotzdem gelte: „Wir bleiben optimistisch!“

Juni 2023 bis Juni 2024: 235 Regentage

Kreislandwirt Wilken Hartje hat die Daten der Wetterstation in Syke-Steimke immer im Blick und staunt über die Jahresbilanz.

Vom 21. Juni 2023 bis 21. Juni 2024 waren insgesamt 1 132,1 Millimeter Niederschläge gemessen worden. Demnach hatte es an insgesamt 235 von 365 Tagen geregnet.

Der durchschnittliche Regen pro Tag lag in diesem Jahr an der Station in Steimke bei 3,08 Millimetern.

Pro Regentag wurde dort ein durchschnittlicher Niederschlag von 4,82 Millimetern gemessen.

Die längste ununterbrochene Regenzeit war ab 27. Juli 2023 (23.45 Uhr) mit insgesamt 33 Stunden und 23 Sekunden gemessen worden.

Den stärksten Regenfall registrierte die Station in Steimke am 5. April 2024 um 17.09 Uhr mit 309,60 Millimetern pro Stunde.

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