Spezielle Spinne in der Schweiz: Ist dieses Exemplar gefährlich?
Gerade zweimal, nämlich in Zug und Bern, wurde eine aussergewöhnliche Spinne gesehen. Die News-Scouts vermuteten, höchst gefährliche Spinnen gesehen zu haben.
Innerhalb von zwei Tagen wurde die gleiche Spinne an zwei verschiedenen Orten in der Schweiz gesichtet. Einmal in Baar im Kanton Zug und einmal in der Gemeinde Kehrsatz im Kanton Bern. Beide News-Scouts meldeten sich besorgt bei der Redaktion, da sie vermuteten, dass es sich um lebensbedrohliche Spinnen handelt.
So gross wie ein Fünffrankenstück
Ein News-Scout aus Baar hat am Montag eine Spinne in seinem Garten gesehen. «Ich glaube, wir haben eine giftige Spinne gefunden», sagt der 17-Jährige. Er und seine Kollegin vermuten, dass es sich um eine Andalusische Trichternetzspinne handelt.
So sieht eine Andalusische Trichternetzspinne von nahem aus.
In Kehrsatz BE war Remy Kobel (18) auf dem Weg zur Arbeit: «Ich entdeckte etwas Schwarzes auf dem Boden, etwa so gross wie ein Fünfliber», erzählt er auf Anfrage von 20 Minuten. Er vermutet, dass es sich um eine Falltürspinne handelt. «Sie sah irgendwie giftig aus. Ich wusste nicht, ob sie springen oder nur laufen kann», sagt der 18-Jährige.
So sieht eine Falltürspinne aus.
Tapezierspinnen sind heimisch
Laut dem Biologen Ambros Hänggi handelt es sich bei den Bildern der News-Scouts um Tapezierspinnen. Sie gehören zur Familie der Vogelspinnen.
Man erkennt sie an den nach vorne gerichteten Kieferklauen. Die Tapezierspinnen sind eine Familie, die in Europa mit drei Arten vorkommt: «Anhand der Bilder kann ich aber nicht mit absoluter Sicherheit sagen, um welche Art es sich handelt. Vermutlich handelt es sich um ‹Atypus affinis›, die Gemeine Tapezierspinne», sagt Hänggi auf Anfrage von 20 Minuten.
Die Tapezierspinne ist in der Schweiz heimisch: «Meist lebt diese Spinnenart etwas versteckt in trockenen Wäldern und Waldrändern oder auch in Gärten», erklärt Daniel Müller, Projektleiter Waldnaturschutz & Staatsforstbetrieb Kanton Zug.
Der Biss einer Tapezierspinne ist giftig, aber nicht lebensbedrohlich. Lokale Symptome können jedoch länger anhalten. Bisher ist nur ein Biss einer Tapezierspinne bekannt. Normalerweise beissen die Tiere nicht. Wenn man mit den Händen gräbt, kann es vorkommen, dass sich eine Spinne unter der Erde versteckt und sich bedroht fühlt.