Federers Trouvaille schlägt in Basel auf

Die Swiss Indoors präsentieren mit Ben Shelton (ATP 14) und Holger Rune (15) zwei weitere Topspieler. Zudem erhalten Stan Wawrinka und Dominic Stricker eine Wildcard.

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Ein Kraftpaket: Ben Shelton eroberte das Tennis im Sturm, im Herbst ist er in der St.-Jakobs-Halle zu sehen.

Roger Federer liess sich seit seinem Rücktritt noch nicht blicken an den Swiss Indoors. Aber irgendwann wird auch er zu seinen Wurzeln zurückkehren. In diesem Jahr tritt nun jedenfalls schon einmal seine Entdeckung in der St.-Jakobs-Halle auf: der 21-jährige Amerikaner Ben Shelton. Noch vor dessen Durchbruch am Australian Open 2023, als er bei seinem ersten Trip ins Ausland in den Viertelfinal stürmte, nahm ihn «Team8» unter Vertrag, die Managementagentur von Federer und Tony Godsick. Und der Schweizer empfahl Shelton auch dem Schweizer Sportartikelhersteller On, bei dem er Partner und Werbefigur ist.

Sheltons Aktie schnellte am letztjährigen US Open nochmals rasant in die Höhe, als er sich bis in den Halbfinal spielte und da Novak Djokovic forderte. Mit angriffigem Spiel wollte er den Serben destabilisieren, doch jener liess sich nicht gross beeindrucken. Um die Tenniswelt ging Sheltons Telefon-Jubelgeste, Djokovic legte nach seinem Sieg symbolisch den Hörer auf. Was immerhin zeigte, dass der athletische Amerikaner den Grand-Slam-Rekordsieger genervt hatte. 2024 konnte Shelton noch nicht an seinen goldenen Herbst anknüpfen. Aber mit seinem wuchtigen Aufschlag und seinem angriffigen Spiel ist er prädestiniert für schnelle Beläge wie an den Swiss Indoors.

Basel ist für Rune ein gutes Pflaster

Neben Shelton verpflichtete Turnierchef Roger Brennwald auch Holger Rune (15), der die letzten beiden Jahre jeweils am späteren Sieger Félix Auger-Aliassime scheiterte – 2022 im Endspiel, 2023 im Halbfinal. Der Däne tut sich auch nach seiner Rückkehr zu Starcoach Patrick Mouratoglou weiter schwer, derweil sich seine Altersgenossen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner weiter von ihm absetzen. Doch Runes Potenzial ist unbestritten. Eine ruhigere Stimme wie Severin Lüthi, von dem er sich nach dem Australian Open gleich wieder trennte, täte dem 21-Jährigen wohl gut.

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In Basel fühlt sich Holger Rune wohl: 2022 spielte er sich in den Final, 2023 in den Halbfinal.

Mit Andrei Rublew (6), Hubert Hurkacz (7), Casper Ruud (8) und Stefanos Tsitsipas (11), welche die Swiss Indoors bereits Mitte Mai präsentierten, sowie nun Shelton und Rune, hat das Turnier sechs Top-15-Spieler verpflichtet. Mit Paris-Sieger Alcaraz laufen Gespräche, doch der Spanier möchte sich noch nicht binden. Falls er kurzfristig entscheiden würde, in der Woche vom 21. bis zum 27. Oktober zu spielen, würde er Basel bevorzugen, versichert Brennwald. Erschwerend kommt dazu, dass in der Vorwoche von Basel Saudiarabien in den Markt drängt mit der lukrativen Exhibition «Six Kings Slam», für die Topcracks mit viel Geld angelockt werden.

Brennwald betont, dass er die Strategie der Next Gen weiterführe. Zu dieser Strategie passen die 21-jährigen Shelton und Rune. Offen ist noch, ob der zuletzt zweifache Champion Auger-Aliassime wieder nach Basel kommt. 2023 hatte er vergessen, sich einzuschreiben, und eine Wildcard beansprucht, für 2024 ist er (noch) nicht unter Vertrag.

«Ob es noch zu einem Agreement kommt, lasse ich offen», sagt Brennwald. «Grundsätzlich ist es nicht unser Vorhaben, Spieler ausserhalb der Top 15 zu verpflichten. Aber er kann sich natürlich gerne einschreiben.» Aus sportlicher Sicht wäre das dem 23-jährigen Kanadier zu empfehlen: An den Swiss Indoors spielte er in den letzten beiden Jahren gross auf.

Wawrinka will es nochmals wissen

Und wie steht es mit den Schweizern? Der unermüdliche Stan Wawrinka (ATP 93) steht im zweiten Jahr seines Zweijahresvertrags, er wird also eine Wildcard erhalten. «Wawrinka ist motiviert. Noch immer fliegen ihm die Herzen der Tennisfans zu», sagt Brennwald. «Allerdings warten wir noch auf seinen grossen Coup an den Swiss Indoors. Vielleicht klappt es ja dieses Jahr.» Das beste Basler Resultat des Romands: 2011 scheiterte er im Halbfinal an Roger Federer.

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Zum elften Mal dabei in Basel: Stan Wawrinkas Elan ist auch mit 39 ungebrochen.

Auch Dominic Stricker (151) kann mit einer Wildcard rechnen. Der Berner sorgte am US Open 2023 mit seinem Achtelfinalvorstoss für Aufsehen, fiel dann aber mit einer Rückenverletzung sechs Monate aus. Kürzlich auf die Tour zurückgekehrt, will er in Wimbledon wieder voll angreifen.

Die Resultate der jungen Schweizer stimmen Brennwald zuversichtlich für die Zukunft: Flynn Thomas (15) zählt weltweit zu den Besten seines Jahrgangs. Henry Bernet (17) sorgte am Pariser Juniorenturnier mit dem Viertelfinalvorstoss für Aufsehen. Mika Brunold (19) gewann jüngst das Tennis Open Basel und will mit dem neuen Coach Roland Burtscher durchstarten. Jérôme Kym (21) spielte sich mit zwölf Siegen in Serie auf Challenger-Stufe in die Top 300. Leandro Riedi (22) hat 2024 bereits fünf Challenger-Finals gespielt und davon zwei gewonnen.

Eine Aktion für die Juniorenförderung

Einheimisches Schaffen soll auch weiterhin das Basler Turnier prägen. Erstmals wird das «Next Gen Race to Swiss Indoors» durchgeführt, eine Aktion für die Förderung des Nachwuchses, die von den Swiss Indoors und Swiss Tennis ins Leben gerufen wurde. Diese Ausmarchung findet in diesem Jahr als Testlauf statt und ist im Erfolgsfall auf längere Frist angedacht.

Das Format führt über die Schweizer Junioren-Clubmeisterschaften, regionale Masters und einem Grand Masters für den Sieger zu einer Wildcard für die Qualifikation der Swiss Indoors. Dieser Wettbewerb findet auch bei den Frauen statt, wobei die Siegerin eine Trainingswoche in Biel unter der Obhut von Martina Hingis gewinnt.

In der Organisation der Swiss Indoors wurden derweil Massimiliano Iuliano (49) und Simone Weiss (41) zu den Vorsitzenden der Turnierorganisation befördert, um das Zusammenspiel und die Effizienz zwischen Management und Turnierorganisation zu stärken. Das Basler Turnier rüstet sich für die Zukunft.

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