Grüne applaudieren Gewessler für „unendlichen Sieg“
Werner Kogler wird die Grünen als Spitzenkandidat in die Nationalratswahl am 29. September führen. Das beschließt die Partei am heutigen Samstag auf ihrem Parteitag, bei den Grünen heißt das Bundeskongress, in Wien. Insgesamt stimmen die 221 anwesenden Delegierten über zwölf Plätze auf der Bundesliste ab. Ganz vorne einreihen wollen sich auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Justizministerin Alma Zadić, Klubchefin Sigrid Maurer und Generalsekretärin Olga Voglauer.
Auch sonst werden die Weichen für die Nationalratswahl gestellt, bestätigt das höchste Parteigremium der Grünen in der Expedithalle der Alten Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten doch zusätzlich die Landeslisten für den Urnengang. Geplant ist eine Rede Koglers und seine Kür am späten Vormittag. Auch die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten hinter dem grünen Bundessprecher und Vizekanzler stellen sich Hearings vor den erwarteten rund 250 Delegierten. Vor fünf Jahren hatte Kogler eine 98,58-prozentige Zustimmung seiner Partei verzeichnen können.
Beim Einzug der Parteispitze gibt es zwar bereits langen Applaus und Standing-Ovations. Richtig begeistert zeigen sich die Delegierten allerdings bei den Begrüßungsworten, als zum ersten Mal am heutigen Tag das Wort „Renaturierung“ fällt. „Wenn man merkt, dass die Mauer der Länder zu bröckeln beginnt, dann braucht es nicht nur den Einsatz von Baumgartner und Arnautovic, dann braucht es den Einsatz einer Frau“, sagt die Wiener Co-Parteichefin Judith Pühringer. Da geht es los mit dem Applaus und den Jubelrufen. Pürhinger weiter: „Leonore, danke für das Renaturierungsgesetz. Es war ein unendlicher Sieg, ein unendlicher Sieg für die Natur. Du hast grüne Geschichte geschrieben.“
Weiter macht, den Triumph in der Stimme keineswegs verhehlend, die Vorarlberger Co-Parteivorsitzende Eva Hammerer. Die ÖVP-Energielandesräte hätten sich nicht nach Vorarlberg getraut, spricht sie deren Boykott des gestrigen Treffens mit ihren Amtskollegen und Gewessler an. Es sei aber eh besser, dass sie nicht gekommen seien. „So geht wenigstens etwas weiter.“ Beschlussfähig sei man nämlich auch ohne sie gewesen.
Die Causa Lena Schilling scheint damit deutlich in den Hintergrund getreten. Auch für die anwesenden grünen EU-Parlamentarier, Schilling und Thomas Waitz, gibt es Begrüßungsapplaus.
Bei der letzten Nationalratswahl 2019 erreichten die Grünen 13,9 Prozent, in Umfragen liegt die nunmehrige Regierungspartei allerdings weit darunter. Ziel ist für Kogler dennoch eine weitere Regierungsbeteiligung, wie er zuletzt betont hat.