Schock um 2 Uhr nachts: «Es hat grausam geknallt»
In der Nacht auf Mittwoch kam es in einem Dachstock zu einer Explosion, bei der ein 39-Jähriger schwer verletzt wurde. Der Dachstock sei erst vor kurzem umgebaut worden.
In der Nacht auf Mittwoch wurden Bewohner von Dorf ZH abrupt aus dem Schlaf gerissen: In der Buchemerstrasse explodierte kurz nach zwei Uhr ein Dachstock. «Ich war gerade zufällig wach, als es grausam ‹gchlöpft› hat», erzählt eine Nachbarin. In ihrem Haus seien durch den Knall alle ruckartig wach geworden. «Als es geknallt hat, standen wir plötzlich im Bett und konnten danach kein Auge mehr zu tun», erzählt eine weitere Anwohnerin.
Wie die Kantonspolizei Zürich am Mittwochmorgen mitteilte, seien die 13 Bewohner, die sich noch im Haus befanden, von den Ersthelfern sofort evakuiert worden. Ein 39-jähriger Mann musste mit schweren Brandverletzungen von der Rega ins Spital geflogen werden.
Dachstock kürzlich umgebaut
In dem Dachstock wohnte eine siebenköpfige Familie mit vier kleinen Kindern. Um Platz für die Grossfamilie zu machen, sei der Stock erst vor kurzem extra umgebaut worden, erzählen mehrere Anwohner. «Die haben den komplett selber umgebaut.»
Vom Dachstock der Familie in Dorf ZH ist nicht mehr viel übriggeblieben.
Nachbarn erzählen, man habe die Familie zwar gekannt, aber wenig Kontakt gehabt. «Die Kinder gehen in die Schule, man hat sich auf der Strasse gesehen.»
Wie mehrere Anwohner berichten, sei es bei dem Dachstock bereits vor einigen Wochen zu einem kleineren Balkonbrand gekommen. «Die Bewohner konnten den Brand aber selbstständig löschen und mussten nicht die Feuerwehr kontaktieren», erzählt eine Nachbarin.
«Wie wenn ein Meteorit eingeschlagen wäre»
Auch Gemeindepräsident Patric Eisele wurde von der Explosion aus dem Schlaf gerissen. «Mit dem Knall und der Druckwelle war das, wie wenn ein Meteorit eingeschlagen wäre.» Da er in der Nachbarschaft wohne, sei er schnell am Ort des Geschehens gewesen. «Trotz der unübersichtlichen Lage vor Ort konnten wir zum Glück feststellen, dass die meisten Bewohner das Haus bereits verlassen haben» so Eisele.
«Leider stellte sich später heraus, dass eine Person schwer verletzt wurde.» Die Familien aus dem Haus habe Eisele vorläufig im Gemeindesaal unterbringen können. Eisele bestätigt, dass es an dem Dachstock vor kurzem einen Umbau gegeben hat. «Dabei handelt es sich um einen abgeschlossenen Ausbau.»
Trümmer richten auch im Umkreis Schaden an
Wie die Kantonspolizei weiter mitteilt, seien die restlichen zwölf Bewohner des Hauses unversehrt geblieben. Das Haus allerdings sei aufgrund der grossen Schäden nicht mehr bewohnbar. Alle Bewohner konnten bei Verwandten und Bekannten unterkommen.
Die Trümmer der Explosion richteten bei benachbarten Häusern und parkierten Autos Schäden an.
Die Trümmer der Explosion erwischten und beschädigten auch benachbarte Häuser und in der Nähe geparkte Autos. Bei einer Nachbarin war der gesamte Garten mit Dachziegeln gefüllt, auch der Balkon wurde beschädigt.
Der Gesamtschaden dürfte sich nach ersten Schätzungen auf mehrere Hunderttausend Franken belaufen. Die Ursache der Explosion ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich in Zusammenarbeit mit der zuständigen Staatsanwaltschaft.