Wie Italien verhindern will, von der Schweizer Welle überrollt zu werden

18 Jahre nach dem Gewinn des WM-Titels kehrt Italien nach Berlin zurück. Für das Spiel gegen die Schweiz fordert das Land Veränderungen.

wie italien verhindern will, von der schweizer welle überrollt zu werden

Von Luciano Spalletti fordern sie so einiges in Italien. Zum Beispiel die Rückkehr zu einer bewährten Grundordnung.

Die Italiener und ihr Mercato, diese nie enden wollende Liebe für das Transfergeschehen in ihrer Heimat. Am Tag vor dem Achtelfinal gegen die Schweiz fragte ein italienischer Journalist den Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin, wie es denn um die Zukunft von Dan Ndoye stehe. Der Torschütze zum 1:0 gegen Deutschland, momentan Vertragsspieler beim FC Bologna, wird mit Juventus Turin und Inter Mailand in Verbindung gebracht. Natürlich ist Yakin dem Thema ausgewichen. Fokus auf den EM-Achtelfinal, was sonst.

Was sonst? Mercato eben. Wer am Tag des ersten Achtelfinals in den Morgenstunden dem Online-Portal der «Gazzetta dello Sport» einen Besuch abstattet, der wichtigsten italienischen Sportzeitung und einer der auflagenstärksten Zeitungen überhaupt, sieht als Erstes: Mercato! «Warum Khéphren Thuram perfekt ist für das Juve-Projekt», «Juan Cabal ziehts zu Lazio», oder die «sieben Spieler, die Thiago Motta bei Juventus nicht will».

Wer etwas über den Achtelfinal zwischen der Schweiz und Italien erfahren will, muss scrollen. Dann erfährt man, dass die Schweiz über links Schwachstellen hat. Und wir lesen einen Text zur WM 2006: Das Spiel gegen die Schweiz ist die Rückkehr ins Berliner Olympiastadion, wo die Italiener fast auf die Woche genau vor 18 Jahren den Weltmeistertitel gewonnen haben.

Auch der «Corriere della Sera» hat sich mit der Vergangenheit beschäftigt – und dafür Ciriaco Sforza für ein Interview angefragt. Der Schweizer spielte einst für Inter Mailand, leitet kommende Saison den FC Schaffhausen in der Challenge League an und sagt am Tag vor dem EM-Achtelfinal bei der grössten italienischen Zeitung: «Mein Traum ist es, (als Trainer) nach Deutschland oder nach Italien zu kommen. Vielleicht zu Inter.»

Fagioli soll nach seiner Wett-Sperre zurück in die Startformation

Dieser Weg scheint für Sforza gerade ziemlich weit zu sein. Weiter jedenfalls als ein Sieg der Italiener gegen die Schweiz. Auch wenn Sforza Italien noch erklärt: «Die Schweiz ist wie eine Welle: Wenn du sie nicht gut erwischst, überrollt sie dich.»

Wie also soll Italien diese Schweizer Welle meistern? Ein Mittel, so lesen wir, soll die Rückkehr von Nicolò Fagioli sein. 23 Jahre ist der Mittelfeldspieler alt, bei Juventus Turin unter Vertrag und inzwischen wieder spielberechtigt. Er hat praktisch die ganze Saison verpasst, weil er wegen unerlaubter Sportwetten gesperrt worden war.

Bisher hat Fagioli bis auf die letzten paar Minuten gegen Kroatien die EM von der Bank aus verfolgt. Das soll sich gegen die Schweiz ändern. Und es gibt Stimmen, die fordern von Nationaltrainer Luciano Spalletti deutlich mehr Veränderungen als nur Fagioli in der Startformation. Gewisse Medien lancieren etwa die Idee, doch bitte wieder in eine 4-3-3-Grundordnung zu wechseln, in der sich Italien für das Turnier qualifiziert hat.

Also doch noch EM in den italienischen Medien. Und wenn die Italiener heute Abend gegen die Schweiz gewinnen, dann gewinnt die EM auch bei der «Gazzetta dello Sport» an Bedeutung. Verlieren die Italiener, bleibt ihnen die Liebe für den Mercato, mit der sich im Süden die Sommertage ebenfalls vortrefflich verbringen lassen.

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