Richtlinie gilt eigentlich nur für EU: Festhängender Deckel – nützlich oder nervig?

PET-Flaschen mit festhängendem Deckel. Was sich wie ein Produktionsfehler anfühlt, ist aber keiner. Der Grund für die Umstellung ist eine EU-Richtlinie. Auch Schweizer Getränke-Hersteller ziehen mit – ob es den Konsumenten schmeckt oder nicht.

richtlinie gilt eigentlich nur für eu: festhängender deckel – nützlich oder nervig?

Festhängender Deckel – nützlich oder nervig?

Weshalb geht der Deckel nicht wie gewohnt von der PET-Flasche ab? Das fragen sich Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz immer häufiger. Die einen gewöhnen sich schnell daran, andere nervt der Deckel im Gesicht. Gerade bei Smoothies, die geschüttelt werden müssen, bleibt zuweilen fruchtiger Inhalt vom Deckelrand an der Nase kleben. Manche reissen die Deckel ganz ab – wenn das überhaupt möglich ist. Was sich wie ein Produktionsfehler anfühlt, ist aber keiner.

Der Grund für die neuen Verschlüsse: eine EU-Richtlinie zu Einweg-Getränkeverpackungen. Diese besagt, dass der Deckel an der PET-Flasche hängenbleiben muss. In allen EU-Ländern, künftig ohne Ausnahme! Die vorgezogene Umsetzung dieser Richtlinie tritt ab Mittwoch, dem 3. Juli 2024, in Kraft. Die Richtlinie hat zum Ziel, die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll zu bekämpfen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Die sogenannten «Tethered Caps» oder «Easy Caps» sind ein wichtiger Bestandteil davon. Betroffen sind vor allem Flaschen mit einer Füllmenge von bis zu drei Litern. Sprich: all unsere gewohnten PET-Grössen.

Jetzt gilt es ernst für Getränkehersteller, Detailhändler und ihre Kundschaft. Die EU-Verordnung ist für die Schweizer Firmen nur eine Empfehlung. Darum gibt er hierzulande immer noch PET-Flaschen mit abnehmbarem Verschluss. Deren Anzahl dürfte sich trotzdem stark verringern.

Flaschen mit fixiertem Deckel in Migros- und Coop-Regalen

Denn bei Lebensmittel- und Getränkeherstellern wie Nestlé, deren PET-Getränke stark europäisch ausgerichtet sind, wird sich der nicht abnehmbare Deckel über kurz oder lang durchsetzen. Gleichzeitig führen Detailhändler wie Otto's und Landi, aber auch Discounter wie Denner, Aldi und Lidl regelmässig PET-Getränke aus der EU in die Schweiz ein. Und für diese gilt per sofort die «Deckel-an-der-Flasche-Pflicht».

Ein Augenschein in den Supermärkten von Coop und Migros bestätigt: Nestlé-Marken wie Volvic und San Pellegrino, die Vitamin-Well-Getränke mit Ursprungsland Schweden und Smoothies von Innocent und M-Budget – sie alle haben einen Deckel, der fixiert ist und sich mehr oder weniger zurückklappen lässt. Aber auch aus der Migros-Herstellung selbst kommen Getränke wie der Verkaufsrenner Ice Tea, deren Verschluss sich nicht mehr entfernen lässt. Sogar Schweizer Aproz-Mineralwasser wird in PET-Flaschen abgefüllt, deren Deckel fest mit dem Gebinde verbunden bleibt.

Vitamin Well gibt sich als Vorreiter fürs neue Deckel-Regime

Vorreiter des neuen Deckel-Regimes in der Schweiz war gemäss eigenen Angaben Vitamin Well. Auch der Coca-Cola-Konzern stellte bereits vor Jahren in diversen Ländern auf die neuen Verschlüsse um – und war dabei mit seinen zahlreichen Marken wie Fanta, Sprit, Fusetea und Co. einer der ersten.

Für die Getränkeindustrie ist die kleine Anpassung des Deckels eine Mammutaufgabe. Ein Bericht von PwC aus dem Jahr 2018 prognostizierte, dass die Richtlinie für die Herstellung von Getränkeflaschen mit fixiertem Verschluss einen zusätzlichen Plastikbedarf von 50'000 bis 200'000 Tonnen verursachen könnte. Zudem müssten möglicherweise Abfüllanlagen umgerüstet werden. Kostenpunkt: mindestens 2,7 Milliarden Euro.

Wer nach dem 3. Juli eine PET-Flasche mit abschraubbarem Deckel findet, trinkt ein Getränk, das offensichtlich nur für den Schweizer Markt bestimmt ist. Die fixierten Verschlüsse dürften für Schweizer Konsumenten dennoch zum Alltag werden.

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