In Leutschenbach hält man die Massnahmen der Stadt für ungenügend

Wegen eines neuen Schulhauses müssen Kinder künftig die viel befahrene Thurgauerstrasse überqueren. Anwohnende fordern mehr Eingriffe, die SVP wehrt sich gegen Tempo 30.

in leutschenbach hält man die massnahmen der stadt für ungenügend

Drohnenaufnahme der Thurgauerstrasse im Herbst 2019: Links unten steht heute das neue Schulhaus.

Ab dem kommenden Schuljahr werden über 50 Kinder aus Leutschenbach einen anspruchsvollen Schulweg meistern müssen.

Im August wird das Schulhaus Thurgauerstrasse in Zürich-Nord eröffnet. Um dieses zu erreichen, müssen manche Schülerinnen und Schüler die Thurgauerstrasse überqueren. Die Einfahrtsachse besteht aus vier Autospuren und zwei Tramschienen.

Seit acht Jahren warnen Quartiervertreter in Leutschenbach vor den Gefahren dieses Schulwegs. Letzte Woche hat die Stadt Zürich ihre Sicherheitsmassnahmen vorgestellt. Aus Sicht der zwei Interessengruppen Grubenacker und Andreaspark genügen diese allerdings nicht. «Das ist viel zu wenig», sagt Christian Häberli, Präsident der IG Grubenacker und AL-Gemeinderat.

Temporäre Massnahmen: Tempo 30 und Begleitdienst

Das zuständige Sicherheitsdepartement von Karin Rykart (Grüne) will einen Teil der Thurgauerstrasse vorübergehend auf Tempo 30 verlangsamen. Die tiefere Höchstgeschwindigkeit soll so lange gelten, bis eine provisorische Fussgängerbrücke gebaut sein wird. Das soll 2025 geschehen.

Derzeit steht dort ein Rotsignal. Bei diesem hat das Sicherheitsdepartement die Grünphase auf 28 Sekunden verlängert. «So bleibt genügend Zeit, die ganze Strasse in einem Mal zu überqueren», sagt Sprecher Mathias Ninck. Zusätzlich wird ein Begleitdienst die Kinder vor Schulbeginn und nach Schulschluss beim Übergang unterstützen. Geplant sind auch Blitzgeräte, die beim Missachten der Rotlichter losgehen.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Thurgauerstrasse müssen die Schulkinder teilweise auf einer Nebenfahrbahn gehen, die zur Anlieferung oder für die Zufahrt zu Tiefgaragen gebraucht wird. Hier wird die Stadt mit gelber Farbe ein Trottoir markieren und dieses mit Pfosten von der Fahrspur abgrenzen.

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Im letzten Oktober protestierten Anwohnende und ihre Kinder für mehr Schulwegsicherheit.

Die Quartierorganisationen befürchten, dass Tempo 30 noch lange nicht gelten wird. Die Massnahme wurde am 19. Juni ausgeschrieben. Einen Monat lang können Direktbetroffene dagegen rekurrieren. Tun sie dies, wird sich die Einführung verzögern. «Ich gehe davon aus, dass es Einsprachen geben wird», sagt SVP-Gemeinderat Stephan Iten. «Auch der Kanton hat sein Eingeständnis noch nicht gegeben.» Ob es ein solches braucht, ist umstritten. Bislang sind laut Sicherheitsdepartement keine Einsprachen eingegangen.

Gemäss Stephan Iten ergibt Tempo 30 auf der Thurgauerstrasse keinen Sinn. Das Tram könne weiterhin bis 60 km/h beschleunigen. «Und für die Sicherheit sorgt bereits der Fussgängerstreifen mit verlängerter Grünphase.»

Aufruf, keine Rekurse zu machen

Die Quartierorganisationen sehen das anders. In einer Mitteilung rufen sie dazu auf, zum Schutz der Schulkinder auf Rekurse zu verzichten. Gleichzeitig kritisieren sie die Stadt. Um die Verlangsamung rechtzeitig einzuführen, hätte man diese viel früher einleiten müssen, sagt Christian Häberli.

Unzufrieden sind die Anwohnenden auch mit der Situation auf der Anlieferungsspur. Dort seien die Kinder trotz der städtischen Eingriffe zu wenig geschützt vor Lieferwagen. «Diese kommen plötzlich und unerwartet herangefahren. Man müsste den Lieferverkehr einschränken», sagt Christian Häberli. Die zwei Interessengruppen werden nun selber Plakate gestalten und Füsschen als Orientierungshilfe auf die Strasse zeichnen.

Aus Sicht des Sicherheitsdepartements reichten die eingeleiteten Massnahmen aus, sagt Sprecher Mathias Ninck. «Die Stadt macht, was möglich ist. Die Verantwortung für den Schulweg liegt aber bei den Eltern.»

Gemeinderat verhinderte Passerelle

Der Zürcher Stadtrat wollte schon länger eine Passerelle über die Thurgauerstrasse bauen. Die links-grüne Mehrheit im Gemeinderat verhinderte diese Pläne mit dem Argument, dass die Strasse nicht den Autos allein gehören dürfe.

Auch unter dem Einfluss des tödlichen Unfalls am Escher-Wyss-Platz genehmigte der Gemeinderat einen provisorischen Übergang. Diesen soll es irgendwann nicht mehr brauchen. Die Stadt möchte auf der Thurgauerstrasse eine Velovorzugsroute einrichten. Danach hätten die Autos nur noch zwei Spuren zur Verfügung.

Gemeinderat Iten befürchtet, dass die Stadt das als provisorisch ausgeschriebene Tempo 30 nach der Errichtung der Passerelle nicht rückgängig machen wird. Dem widerspricht das Sicherheitsdepartement. Es handle sich ganz klar um eine temporäre Verkehrsbeschränkung auf einer begrenzten Strecke.

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