Bild von Zürcher Flohmi kommt für 375'000 Franken unter den Hammer
Ein Mann zahlte auf dem Kanzlei-Flohmarkt 400 Franken für ein Bild eines ihm unbekannten Künstlers. Bei einer Versteigerung von Koller Auktionen ging das Bild für 375'000 Franken weg.
Ein Zürcher Flohmarkt-Gänger machte auf dem Kanzlei-Flohmi wohl den Fund seines Lebens: Für ein Bild des chinesischen Künstlers Lin Fengmian zahlte er vor rund zehn Jahren 400 Franken. Letzte Woche wurde das Bild bei einer Auktion des Auktionshauses Koller für 375'000 Franken versteigert.
Der Mann habe den Künstler beim Kauf des Gemäldes gar nicht gekannt, sagt Regi Preiswerk, Abteilungsleiterin Asiatische Kunst bei Koller Auktionen. «Er hat sich in das Bild verliebt, darum hatte er es damals gekauft.» Bei der Auktion habe er selbst dann nicht teilgenommen. «Er war vielleicht etwas nervös.» Als ihm zwei seiner Freunde später den Verkaufspreis mitgeteilt hätten, habe er sich zunächst gar nicht gefreut, so Preiswerk. «Er war traurig, dass das Gemälde seine Sammlung verlassen hatte.»
«Er kauft, was ihm gefällt»
Über das Ergebnis könne er sich aber nicht beklagen, so Preiswerk: «Das Los wurde deutlich über dem geschätzten Verkaufspreis von 180'000 Franken veräussert.» Beim Zürcher Verkäufer handle es sich um einen Kunstsammler, der oft an Flohmärkten unterwegs sei. «Er kauft, was ihm gefällt – und das Bild von Lin hat ihm sehr gefallen.» Es handle sich um ein dynamisches und kraftvolles Bild, das den Affenkönig Sun Wukong und sein Operngefolge im Stück «Tumult im Himmel» zeige.
Der Mann habe gesehen, dass das Auktionshaus Koller vor einigen Jahren ein Gemälde des gleichen Künstlers verkauft hatte. «Als er sich an uns wandte, haben wir sein Bild gerne eingeschätzt und versteigert.»
Das Bild «Genfersee mit Jura» von Ferdinand Hodler, um 1911 erschaffen, wurde für 5,1 Millionen Franken verkauft.
Neben dem Bild von Fengmian kamen auch Werke von Ferdinand Hodler, Cuno Amiets oder Marianne von Werfekin unter den Hammer. Das Bild von Hodler, eine Ansicht des Genfersees, wurde für 5,1 Millionen Franken an einen Schweizer Privatsammler verkauft und erzielte damit das Spitzenergebnis der Auktionswoche.