Pressekonferenz vor Italien-Kracher: Über die Favoriten-Frage muss Sommer lachen
Yann Sommer und Murat Yakin blicken voller Zuversicht und Vorfreude auf den EM-Achtelfinal gegen Italien in Berlin. Auch der Ausfall von Aussenverteidiger Widmer bereitet Yakin keine Sorgen.
Über die Favoriten-Frage muss Sommer lachen
Wegen Problemen am Flughafen Zürich landet die Schweiz mit Verspätung in Berlin. Eine halbe Stunde später als geplant stellen sich zuerst Goalie Yann Sommer und dann – nach einer bemerkenswert langen Pause von 14 Minuten – Trainer Murat Yakin den Fragen der Medienvertreter. Das Interesse der Journalisten, sowohl aus der Schweiz als auch aus Italien, ist gross. Daher gilt: Nur eine Frage pro Person.
Sommer erscheint gut gelaunt, ein Grinsen ist ihm ins Gesicht geschrieben. Dazu hat er auch allerhand Gründe. «Es war bisher sehr schwer gegen uns Tore zu erzielen. Wir haben mit grossem Spirit gespielt und wenn wir so weiter machen, werden wir auch Italien vor grosse Probleme stellen», ist sich Sommer sicher.
Schweiz Favorit?
Der Torhüter kennt die Gegner. Mit fünf Spielern hat er in dieser Saison die italienische Meisterschaft gewonnen, bis auf drei spielen alle Nationalspieler in der Serie A. Ein grosser Vorteil sei dies aber nicht, da die Spieler sowieso allen bekannt seien. Nachdem er anfänglich noch Kontakt mit den Inter-Teamkollegen gehabt habe, sei es nun im Vorfeld des Spiels ruhig geworden – alle wollen sich in dieser wichtigen Phase auf das eigene Spiel konzentrieren.
Einmal muss Sommer laut lachen, da ein Journalist meint, die Schweiz sei erstmals Favorit gegen Italien. Das sieht der Goalie anders: «Wir spielen gegen den amtierenden Europameister, das sagt alles.»
Bitte kein Penaltyschiessen
Yakin wird direkt nach der Planung für ein allfälliges Penaltyschiessen gefragt und leistet sich einen unglücklichen Versprecher: «Wir haben Penaltys trainiert, doch ich hoffe, es ist schon vorher entschieden – egal, für welche Seite.» Hat die Nati Bammel vor einer Entscheidung aus elf Metern? Wohl kaum: «Wenn es nötig ist, nehmen wir auch einen Sieg im Penaltyschiessen gerne mit», stellt Yakin sogleich klar.
Auch der Trainer strahlt vor dem grossen Spiel Zuversicht und grosse Freude aus. Die Gelbsperre von Silvan Widmer scheint ihn auch nicht zu belasten. «Wir haben zwei Möglichkeiten ausgearbeitet, wie wir ihn ersetzen können. ich bin froh, mehrere gute Optionen zu haben.»
Fokus auf das eigene Spiel
An der taktischen Ausrichtung werde sich laut Yakin trotz des Ausfalls nicht viel ändern. Man sei gut eingespielt und konzentriere sich auf die eigene Aufgabe. Vielleicht auch deshalb fällt Yakin gar nicht auf, dass ihm mit Scamacca der Falsche Torschütze aus dem Kroatien-Spiel untergejubelt wird. Den Stürmer von Atalanta Bergamo, der EM noch gar nicht getroffen hat, bezeichnet der Nati-Trainer trotzdem als «sehr gefährlich».