Eine Wohltäterin, die aneckt

eine wohltäterin, die aneckt

Die Erbin Marlene Engelhorn möchte, dass der Staat über ihr Vermögen entscheidet. Ein Philanthropie-Experte meint hingegen, man sollte privates Geben fördern, statt es zu verteufeln.

Millionen-Erbin, Aktivistin und Spenderin: Marlene Engelhorn verschenkt fast ihr ganzes Vermögen und erntet dafür nicht nur Applaus.

Eine Millionen-Erbin fordert höhere Steuern für Reiche und verschenkt einen Grossteil ihres Vermögens. Selten gab es so viel Medieninteresse für das Stiften und Spenden wie für das Projekt von Marlene Engelhorn (31). Doch der Aktivismus der jungen Wienerin ruft auch Kritiker auf den Plan.

Die Nachfahrin des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn hat vor zwei Jahren 25 Millionen Euro von ihrer Grossmutter Traudl Engelhorn-Vechiatto geerbt. Um das Erbe zu verschenken, wurde ein Gremium aus 50 Personen aus ganz Österreich zusammengestellt. Dieses hat Mitte Juni darüber entschieden, wohin das Vermögen fliessen soll. Ob Engelhorns Projekt dem kriselnden Charity-Sektor einen Gefallen getan hat, ist fraglich.

Felix Oldenburg, der sich für neue Formen der Philanthropie engagiert, hält vor allem Engelhorns Haltung zu privatem Vermögen für problematisch: «Die Existenz von privatem Vermögen ist nicht schon per se Staatsversagen.» Hinter Engelhorns Projekt steht die kapitalismuskritische Meinung, der Staat müsse über ihr Vermögen entscheiden. «Privates Geld kann andere Dinge tun als staatliches Geld», argumentiert Oldenburg, der das Stiftungs-Fintech Bcause gegründet hat und Generalsekretär des Bundesverbands deutscher Stiftungen war. Privates Vermögen könne mutiger, unternehmerischer und auch mit etwas mehr Exzentrik gestiftet werden, meint er.

Von vielen jungen Erben wird Engelhorn als politische Aktivistin gefeiert. Doch ihrem Projekt fehlt der Vorbildcharakter, weshalb es wenig Auswirkungen auf das individuelle Geben haben wird. In Europa steckt die Philanthropie in einer Krise – die privaten Vermögen sind in den vergangenen Jahren stärker gestiegen als die Stiftungsvermögen, und auch das Spendenaufkommen schrumpft.

In der Schweiz ist die Situation anders: Das Spendenvolumen ging im letzten Jahr zwar leicht zurück, doch 2022 war ausserordentlich viel im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gespendet worden. Auch das Schweizer Stiftungsvermögen hat sich in den vergangenen zehn Jahren beinahe verdoppelt. Die aktuell insgesamt 13'790 Schweizer Stiftungen verfügen über ein Vermögen von fast 14 Milliarden Franken.

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