Der FC Thun schnappt YB den Turniersieg weg
Die Berner Oberländer schlagen sowohl den FC Breitenrain als auch die Young Boys. Deren Trainer Patrick Rahmen ist vor allem mit Spiel 1 nicht zufrieden.
Théo Golliard (YB, rechts) kann Thuns Leonardo Bertone nicht vom Ball trennen.
Erstmals ausgetragen wurde der Burkhalter-Cup im Nordquartier der Stadt Bern 2002, zwei Jahre danach mit internationaler Beteiligung. Der spätere ukrainische Uefa-Cupsieger Schachtar Donezk gastierte auf dem Spitalacker.
2015 debütierte Veranstalter Breitenrain am Turnier und setzte sich 2017 überraschend gegen YB und den damals ebenfalls der Super League angehörenden FC Thun durch.
Turniersieger steht früh fest
Rekordsieger sind die Young Boys. Am Freitag hätten sie das «Blitz»-Turnier, an welchem die Spiele jeweils 45 Minuten dauern, bereits zum zwölften Mal gewinnen können. Und eigentlich spricht nichts dagegen. Doch Thun weiss dies zu verhindern. Durch Tore von Marc Gutbub (24.) und Neuzugang Tresor Samba (27.) setzen sich die Berner Oberländer im Eröffnungsspiel gegen YB durch.
YB gewinnt gegen Breitenrain knapp: Darian Males (links) tankt sich an Andri Rüegsegger vorbei.
Patrick Rahmen, der neue Trainer der Gelb-Schwarzen, sagt: «Ich bin gar nicht zufrieden. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Das Ganze war etwas lethargisch.»
Der Challenge-League-Club ist tatsächlich die bessere, spielfreudigere Mannschaft. Vor allem offensiv geht bei YB wenig bis gar nichts. Thuns Schlusssmann Nino Ziswiler muss selten eingreifen und wird nur einmal wirklich ernsthaft geprüft – bei einem Schuss von Donat Rrudhani, dem Rückkehrer aus Lausanne, in der 22. Minute.
Neue bei Thun gefallen
Weil die Thuner danach gegen den Promotion-League-Club Breitenrain einen Blitzstart hinlegen, nach sieben Minuten bereits 3:0 führen und schliesslich 4:1 gewinnen, steht der diesjährige Turniersieger früh fest. Auffallend im Team von Trainer Mauro Lustrinelli: Von den neuen Spielern wissen die meisten zu gefallen.
Nach dem Anfang Woche gegen Stade Nyonnais gewonnenen ersten Vorbereitungsspiel folgen nun zwei weitere Siege, was sicher gut ist für die Moral. Lustrinelli spricht von einem «schönen Abschluss dieser ersten Trainingswoche».
Golliards gute Leistung
Für die Young Boys hingegen sind die beiden Partien auf dem «Spitz» die ersten Tests im Hinblick auf die neue Saison. Und wenigstens mit Spiel 2, das gegen Breitenrain 2:1 gewonnen wird, ist Rahmen dann zufrieden. «Da gefiel mir der Zusammenhalt, wir spielten dominant», gibt er zu verstehen.
Und wenn wir doch einen YB-Spieler hervorheben wollen, dann Théo Golliard. Er ist einer der auffälligeren Gelb-Schwarzen und belohnt sich auch mit einem Tor.
Spiele ohne Aussagekraft
Den Ausgang dieses Turniers vor 2880 Zuschauern gilt es jedoch zu relativieren. Bei den Young Boys fehlen unter anderem weiterhin Benito und Camara. «Beide brauchen noch eine Weile, bis sie einsatzbereit sind», erwähnt Rahmen.
In dessen Mannschaft stehen in beiden Partien je höchstens fünf Akteure auf dem Platz, die – Stand heute – in der Meisterschaft für die Startformation in Frage kommen.
Die beiden Trainer: Mauro Lustrinelli (rechts) ist zufriedener als der nachdenkliche Patrick Rahmen.
Mehrere Spieler aus der U21 erhalten eine Einsatzmöglichkeit, bevor die Rahmen-Crew nun bis nächsten Freitag in Gstaad im Trainingslager weilt. Das Kader sei, so der Trainer, «im Grossen und Ganzen zusammen.
Gedanken darüber, dass es weitere Abgänge geben könnte oder noch neue Spieler verpflichtet werden, mache ich mir nicht. Mir geht es darum, mit den vorhandenen Leuten in den nächsten drei Wochen gut zu arbeiten.»
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