England ist historisch kein guter Gegner für die Nati – doch es gibt Hoffnung

england ist historisch kein guter gegner für die nati – doch es gibt hoffnung

Am Samstag bekommt es Fabian Schär wohl wieder mit Harry Kane zu tun.

Seit gestern Abend wissen wir: Die Schweiz trifft im Viertelfinal der Europameisterschaft auf Jude Bellingham, Harry Kane, Phil Foden & Co. Im Duell mit den englischen Hochkarätern dürfte die aktuelle Form der beiden Teams für die Schweiz hoffnungsstiftender sein als ein Blick in die Geschichtsbücher – denn die Bilanz spricht ganz und gar nicht für die Nati.

Die Engländer mussten gegen die Slowakei leiden und bis in die letzten Minuten hoffen. Das Team von Gareth Southgate ging als klarer Favorit in das Achtelfinalspiel, brauchte aber 95 Minuten, bis es seine Klasse zum ersten Mal aufblitzen liess und gegen mutig auftretende Slowaken den Ausgleichstreffer erzielte. Erst eine Minute war die Verlängerung alt, als Harry Kane England dann doch noch in den Viertelfinal köpfte.

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Bei England funktionierte an dieser EM bisher vieles nicht – und so kommt es, dass die englische Zeitung «Daily Mirror» die Schweiz gegen das englische Starensemble gar als «Favoritin» bezeichnet. Doch der Blick auf die vergangenen Duelle spricht eine andere Sprache. Lässt man den aktuellen Formstand der beiden Teams aussen vor, so geht die Favoritenrolle an England – und zwar überdeutlich.

Die beiden Viertelfinalgegner trafen insgesamt 27 Mal aufeinander. Und die Schweiz ging aus diesen Duellen nur drei Mal als Siegerin hervor, 19 Mal gewann England. Der letzte Sieg der Nati datiert aus dem Jahr 1981 – damals wurde England in der WM-Quali mit 2:1 besiegt.

2019 Eine Nummer zu gross

Der letzte «Ernstkampf» zwischen der Schweiz und England gab es im Jahr 2019 im Spiel um Platz drei in der Nations League. Trotz drückender Überlegenheit gelang es England 120 Minuten lang nicht, Yann Sommer zu bezwingen. Die Schweiz hatte aber auch die nötige Portion Glück: England traf viermal nur die Torumrandung. Im Penalty-Scheissen versagten dann Josip Drmic die Nerven – England gewann 6:5.

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Mit Sommer, Schär, Akanji, Freuler, Xhaka, Rodriguez, Shaqiri und den später eingewechselten Zakaria, Zuber und Okafor standen damals zehn Akteure auf dem Platz, die auch an der Europameisterschaft in Deutschland mit dabei sind. Bei den Engländern kamen vor fünf Jahren nur fünf Spieler zum Einsatz, die auch heute noch im Kader sind – Pickford, Gomez, Alexander-Arnold, Kane und Walker.

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England's forward Harry Kane, behind, fights for the ball with Switzerland's defender Manuel Akanji, in red, during the UEFA Nations League third place soccer match between Switzerland and England at the D. Afonso Henriques stadium in Guimaraes, Portugal, on Sunday, June 9, 2019. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

Die «Aargauer Zeitung» urteilte nach der Niederlage in der Nations League: «Sie sehen sich mit den Topnationen ja gern auf Augenhöhe, die Schweizer. Vermutlich sind sie das sogar. Doch für mehr scheint es derzeit nicht zu reichen, auch weil die Schweiz noch immer zu sehr von ihren Leadern abhängig ist, die überdies noch in Topform sein müssen.»

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2015 Klare Verhältnisse

Auch in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich traf die Schweiz auf England. Das Auftaktspiel gegen die damals von Roy Hodgons trainierten Insulaner war zugleich der Einstand von Vladimir Petkovic.

Im St. Jakob Park in Basel liess England der Schweiz aber keine Chance. Ein Doppelpack von Danny Welbeck sorgte für das 2:0-Schlussresultat. Im zweiten Qualifikationsspiel war die Schweiz den Engländern dann über weite Strecken ebenbürtig, ging aber dennoch als Verliererin vom Platz. Als englische Torschützen glänzten der damals 22-jährige Harry Kane und der 30-jährige Wayne Rooney.

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Harry Kane und Wayne Rooney schiessen die Engländer zum Sieg – Rooney wird mit seinem Treffer zum englischen Rekordtorschützen.

Für Rooney war der Treffer vom Penaltypunkt ein ganz besonderer: Er überbot damit Bobby Charltons langjährigen Torrekord und machte Englands alleinigem Rekordtorschützen. 2023 wurde er von Harry Kane abgelöst.

2011 Ein Lichtblick

In besserer Erinnerung dürfte der Schweiz das Rückspiel der EM-Quali 2010/11 geblieben sein. Nachdem das erste Duell in der Schweiz deutlich mit 1:3 verloren ging, schoss Tranquillo Barnetta die Schweiz im ausverkauften Wembley mit einem Doppelpack innerhalb von nur drei Minuten 2:0 in Führung. England konnte das Spiel zwar noch ausgleichen, der Auftritt der Schweizer machte dennoch Mut.

In Erinnerung bleibt auch das Debüt eines 18-jährigen Spielmachers namens Granit Xhaka. Bis zum ersten Foul des heutigen Captains dauerte es gerade mal 60 Sekunden. Ottmar Hitzfeld setzte damals auf viele junge Spieler, auch der 19-jährige Shaqiri stand auf dem Platz. Der älteste Schweizer war Diego Benaglio mit 27 Jahren.

Der gelungene Auftritt der Schweizer im Wembley. , Video: YouTube/ZwoelfMagazin

1981 Der letzte Sieg

Fredy Scheiwiler und Claudio Sulser heissen die Spieler, die 1981 für den letzten Sieg der Schweizer Auswahl gegen England sorgten. Mit dem Sieg im Joggeli entfachte die Schweiz mit Trainer Paul Wolfisberg damals eine regelrechte Fussball-Euphorie. Beim Sieg gegen England erschien sogar Bundesrat Kurt Furgler höchstpersönlich in der Nati-Garderobe, um den Spielern zu gratulieren.

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Der Torschütze Claudio Sulser tröstet nach dem Spiel einen Engländer.

Für den SFV-Generalsekretär Edgar Obertüfer war der Triumph gegen die favorisierten Engländer wie Balsam auf der geschundenen Fussballseele. Nach der Partie sagte er: «Dieser Sieg heilt manche Wunde, die unserem Fussball in den letzten Jahren geschlagen wurde.» Euphorie hin oder her – bis zur ersten Qualifikation für eine Endrunde strichen weitere 13 Jahre ins Land.

Der Wolf entfacht mit dem 2:1-Sieg gegen England eine neue Nati-Euphorie

2021 Bonus

Für drei Natispieler liegt der letzte Sieg gegen England nur drei Jahre zurück. Gelungen ist dieser Sieg jedoch nicht der A-Nationalmannschaft, sondern dem U-21-Team. An der U-21-Europameisterschaft in Slowenien und Ungarn im Jahr 2021 holte die Schweiz mit Leonidas Stergiou, Fabian Rieder und Dan Ndoye im Kader einen 1:0-Sieg gegen die englische Auswahl. Stergiou und Rieder kamen beim Erfolg in der Gruppenphase nicht zum Einsatz. Einen grossen Anteil am Sieg hatte dafür Dan Ndoye, der das einzige Tor des Spiels erzielte.

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Ndoye traf gegen die englische U-23-Auswahl.

Mit Ersatztorhüter Ramsdale, sowie den Feldspielern Guehi, Gallagher und Eze stehen auch bei England vier Spieler im Kader, welche Teil des englischen U-23-Teams waren, das gegen die Schweiz verlor.

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