«Sie müssen mit Gas, Grill oder Feuer kochen»
Auch am Montag haben mehrere Dörfer im Maggiatal weder Trinkwasser noch Strom. Laut der Polizei muss die Bevölkerung auf ihre Vorräte ausweichen.
Nach heftigen Unwettern am Wochenende im Tessin gibt es in einigen Dörfern auch am Montag noch kein Strom, Trinkwasser oder Empfang. Insgesamt wurden über 4000 Menschen evakuiert. Die Einsätze der Rettungskräfte und Behörden dauern an. Das primäre Ziel sei es nun, die abgelegensten Orte zu erreichen, um der Bevölkerung Unterstützung zu bieten. Hierfür soll das Strassennetz wiederhergestellt werden.
Zudem soll die Versorgung mit Trinkwasser, Strom und Kommunikation der Dörfer im oberen Teil des Maggiatals wieder gewährleistet werden. Wie ein Vertreter der Kantonspolizei Tessin gegenüber 20 Minuten sagt, seien sie im Kontakt mit der Bevölkerung vor Ort. Auch einige Patrouillen hätten die Ortschaften erreicht. Verletzte gebe es in den abgelegenen Dörfer keine. «Die Leute sind ok.»
«Die Bevölkerung muss mit Gas oder Feuer auskommen»
Während einige Dörfer inzwischen wieder Trinkwasser und Strom haben, seien andere weiterhin nicht versorgt, so zum Beispiel Menzonio, Brontallo, Prato Sornico, Peccia, Piano di Peccia und Veglia. Es stellt sich die Frage, wie die Leute dort derzeit leben: «In der Schweiz sind glücklicherweise viele Haushalte mit Vorräten ausgerüstet. Die werden sie jetzt wohl essen», so der Sprecher. Und was ist mit kochen? «Weil der Strom fehlt, muss die Bevölkerung vorerst mit Gas, einem Grill oder Feuer auskommen.»
Aus den betroffenen Ortschaften seien rund zwanzig Touristinnen und Touristen evakuiert worden. Sie seien vorerst im nationalen Jugendsportzentrum Tenero untergebracht worden.
Um die Rettungsarbeiten zu erleichtern, wird die Bevölkerung erneut aufgefordert, ihre Reisetätigkeit auf ein Minimum zu beschränken und nicht in die von den Unwettern betroffenen Orte zu fahren.