Nach hoffnungsvollem Start an Terrain verloren
Der Oberländer Lars Meerstetter hatte das X-Pyr in der ersten Hälfte angeführt. Inzwischen ist er auf den siebten Platz zurückgefallen.
Typisch für das X-Pyr: Lars Meerstetter mitten im Wildwuchs mit nur wenigen geeigneten Plätzen, um mit dem Gleitschirm abzuheben.
Spannende Schlussphase in der laufenden 6. Austragung des internationalen Gleitschirmrennens X-Pyr quer durch die Pyrenäen: Im Rennen vom Atlantik zum Mittelmeer ist der bei Wochenbeginn in Führung liegende Meiringer Lars Meerstetter vom Verfolgerfeld ein- und überholt worden. Zwei Athleten werden den Sieg im Verlauf des Donnerstags unter sich ausmachen.
Favorit ausgeschieden
In den ersten vier Wettkampftagen gab es bereits zehn Ausfälle, den ersten bereits nach wenigen Stunden am Sonntagnachmittag: Der Uttiger Nicola Heiniger musste einsehen, dass eine Fortsetzung des Rennens in krankem Zustand sinnlos wäre. Prominentester Ausfall war vorgestern infolge Knieproblemen der unter anderem zweimalige Zweite und Kronfavorit Maxime Pinot aus Frankreich.
Simon Oberrauner (Österreich) und Shane Tighe aus Neuseeland konnten sich in den letzten zwei Tagen nach und nach vom Verfolgerfeld lösen und liefern sich momentan ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg. Die beiden waren zum Redaktionsschluss noch knapp 80 Kilometer vom Ziel entfernt und dürften dieses im Verlauf des Donnerstags erreichen. Gut 10 Kilometer hinter ihnen streiten sich der Deutsche Christian Schugg und die Franzosen Pierre Rémy und Maël Baguet um die Ehrenplätze. Gut möglich, dass sie gar noch zur Spitze aufschliessen können.
Lars Meerstetter im Aufstieg zu einem geeigneten Startplatz.
Als bester Schweizer liegt zurzeit der Meiringer Gleitschirm-Fluglehrer Lars Meerstetter mit nur 20 Kilometern Rückstand auf die Spitze an siebter Stelle, Morane Montavon aus dem Berner Jura ist Neunter, der junge Waadtländer Noé Court Zwölfter.
Ohne Transportmittel
Das X-Pyr findet alternierend mit dem X-Alps alle zwei Jahre statt und ist ein mehrtägiges Gleitschirm-Biwak-Rennen, an dem sich die Athleten täglich zwischen 7 und 21 Uhr nur zu Fuss oder in der Luft vorwärtsbewegen dürfen.
Heuer führt das X-Pyr über 487 Kilometer von Hondarribia nach El Port de la Selva, quer über die Pyrenäen. Gestartet sind am Sonntag 48 Teilnehmer aus 22 Nationen. Seit langer Zeit erstmals nicht dabei ist Christian «Chrigel» Maurer, der die letzten vier X-Pyr gewonnen hatte – im Jahr 2016 hatte er die Strecke vom Atlantik zum Mittelmeer in der Rekordzeit von nur drei Tagen und 21 Minuten zurückgelegt.
Lars Meerstetter dreht in die Höhe auf: Auch in den Bergen der Pyrenäen liegt zurzeit noch verhältnismässig viel Schnee.
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