Fußball-EM 2024: Spanien schlägt Kroatien deutlich, Lamine Yamal stellt Altersrekord auf
In der Nations League waren Spanien und Kroatien die zwei besten Teams, bei der EM sind sie Gruppengegner. Der erste Härtetest des Turniers entschied deutlich Spanien für sich, wo Youngster Lamine Yamal einen Rekord aufstellte.
In der stark besetzten Gruppe B hat Spanien zum Turnierauftakt seine EM-Ambitionen unterstrichen. Im Berliner Olympiastadion bezwang die Mannschaft von Trainer Luis de la Fuente Mitfavorit Kroatien 3:0 (3:0) und hinterließ einen überzeugenden ersten Eindruck. Álvaro Morata brachte La Roja in Führung (29. Minute), wenige Minuten später erhöhte der bereits als Vorlagengeber in Erscheinung getretene Fabián Ruiz (32.). Noch vor der Pause legte Dani Carvajal den dritten Treffer nach (45.+2).
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Die Partie war eine Neuauflage des Nations-League-Endspiels von 2023. Damals blieben beide Teams 120 Minuten lang torlos, ehe sich die Spanier im Elfmeterschießen durchsetzten. Und auch diesmal wollte die erste halbe Stunde auf kein Spektakel hindeuten: Beide Teams zeigten sich passsicher und eifrig im Pressing, neutralisierten einander allerdings zunächst weitestgehend.
Dann hatte Fabián eine erste Idee: Ein Laufweg von Nico Williams beschäftigte die kroatische Viererkette, sodass zwischen den Innenverteidigern eine Lücke aufging. In diese spielte der Mittelfeldmann von Paris Saint-Germain hinein – und bediente so Mittelstürmer Morata, der im Zentrum genügend Platz hatte, aus vollem Lauf zum 1:0 abzuschließen.
Spanien gewährte den Kroaten keine Zeit, sich zu sammeln. Der 16 Jahre alte Lamine Yamal, der in Spanien als Wunderkind auf dem rechten Flügel gilt und sich nun jüngster EM-Spieler der Turniergeschichte nennen darf, setzte umgehend zum Dribbling an. Über Umwege gelangte der Ball schließlich ins Zentrum, wo Fábian erst Kroatiens Altstar Luka Modrić aussteigen ließ, dann am nächsten Gegenspieler vorbeiging und den Ball trocken per Flachschuss ins Tor setzte.
Kroatien nicht effizient genug, Carvajal eiskalt
Kroatiens Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Erst prüfte Marko Brozović Spaniens Torhüter Unai Simón aus der Distanz, dann setzte Wolfsburg-Profi Lovro Majer den Nachschuss ans Außennetz (33.). Auch der aufgerückte Linksverteidiger Joško Gvardiol wurde im Strafraum gefährlich, seinen Ball quer durch den Fünfmeterraum verpasste Ante Budimir knapp (41.). Die kroatische Nachlässigkeit rächte sich: Kurz vor dem Pausenpfiff hielt Carvajal den Fuß in eine Yamal-Hereingabe und drückte den Ball zum 3:0 über die Linie.
Nach der Pause verpasste Yamal sein Debüt-Tor bei einer EM nur deshalb, weil Dominik Livaković im kroatischen Tor eine Glanzparade zeigte (52.). Anschließend vergaben die Kroaten ihrerseits eine Großchance: Josip Stanišićs Abschluss wurde von Marc Cucurella knapp vor der Linie geblockt, anschließend war Torhüter Simón beim Kopfball von Budimir zur Stelle (55.).
Ungewöhnliche Elfmeter-Szene um Simón und Petković
Dann wurde es kurios: Simón leistete sich einen groben Fehler und vertändelte den Ball im Spielaufbau. So kam der Ball über Majer zum eingewechselten Bruno Petković. Der Mittelstürmer kam im Zweikampf mit Rodri zu Fall, trat zum fälligen Strafstoß selbst an – und scheiterte an Simón. Ivan Perišić sammelte den freien Ball auf und spielte zurück zu Petković, der zum vermeintlichen 1:3 einschob. Schiedsrichter Michael Oliver nahm den Treffer jedoch zurück, da Perišić vor dem Elfmeter zu früh in den Strafraum gestartet war.
So verpasste Kroatien die Aufholjagd und steht vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Albanien am Mittwoch (15 Uhr) bereits unter Druck. Außerdem ist Titelverteidiger Italien Teil der Gruppe B.