Habeck an der Grenze zu Nordkorea, zeitgleich wird geschossen
Wirtschaftsminister Robert Habeck ist zu Besuch in Südkorea. Er hat die stark gesicherte Grenze zu Nordkorea besucht. Dort kommt es seit Tagen immer wieder zu provokativen Grenzübertritten mit Soldaten – und zu Warnschüssen. Auch nun.
Robert Habeck beim Besuch der Demilitarisierten Zone dpa/Sebastian Gollnow
Bei seinem Besuch in Südkorea hat Vizekanzler Robert Habeck die militärisch gesicherte Grenze zu Nordkorea besucht. „Es ist eine sehr andere Grenze, als wir sie von der deutschen Trennung kennen“, sagte der Grünen-Politiker nach seiner Rückkehr von der unmittelbaren Grenzlinie. Dennoch habe er sich an die deutsche Geschichte erinnert gefühlt.
Am Grenzzaun gebe es Baracken, von denen aus beide Seiten miteinander telefonieren könnten, berichtete Habeck. „Das ist die letzte Kommunikationslinie, die Süd- und Nordkorea noch miteinander haben.“ Einerseits sei es gut, dass es „eine, im Fußball würde man sagen „eine Mixed Zone“ gibt, wo miteinander geredet werden kann“. Andererseits sei es bedrückend, dass dies der einzige Ort für solche Gespräche sei.
Die Militärverwaltung hatte eine Begleitung Habecks durch Journalisten bei diesem Teil von seinem Besuch in der so genannten Demilitarisierten Zone (DMZ) untersagt. Aus seiner Delegation hieß es, Habeck sei von einem US-Soldaten des UN-Kommandos über die Geschichte der Grenze und die Sicherheitslage an und in der demilitarisierten Zone informiert worden. Das Gebäude steht direkt auf der Grenzlinie. Der Besuch sei von der nordkoreanischen Seite beobachtet worden.
Zugleich haben nordkoreanische Soldaten nach Militärangaben erneut die Grenzlinie zu Südkorea in der Pufferzone zwischen beiden Ländern übertreten. Bei dem Vorfall am Donnerstag hätten südkoreanische Grenzposten Warnschüsse abgegeben, worauf sich die eindringenden Soldaten wieder zurückgezogen hätten, teilte der Generalstab mit. Es war das dritte Mal seit Beginn des Monats, dass eine derartige Grenzverletzung bekannt wurde.
Nordkorea hatte zuletzt Hunderte Soldaten an verschiedene Stellen der DMZ geschickt, um dort Bauarbeiten zu verrichten.