„Mit Angriffsdrohnen und ATACMS-Raketen“: Ukraine soll vor Sewastopol russisches Kriegsschiff „Ziklon“ versenkt haben
Die „Ziklon“ war eines von vier Kalibr-fähigen Schiffen im Schwarzen Meer. Zwei dieser russischen Kriegsschiffe sollen zuvor verlegt worden sein. Das Vierte wurde bereits 2023 schwer beschädigt.
Die russische Korvette Odintsovo der Karakurt-Klasse segelt während der Parade zum Tag der russischen Marine am 30. Juli 2023 im Finnischen Meerbusen.
Bei einem Angriff auf den russischen Hafen von Sewastopol sollen ukrainische Streitkräfte ein russisches Kriegsschiff versenkt haben. Das geht aus dem täglichen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums hervor, der am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst X veröffentlicht wurde.
Demnach habe das ukrainische Militär bereits am 19. Mai einen „koordinierten Langstreckenangriff“ auf den Flottenstützpunkt durchgeführt. Dabei sei „höchstwahrscheinlich eine Kombination aus Einweg-Angriffsdrohnen und ATACMS-Raketen“ zum Einsatz gekommen, heißt es in dem Bericht.
Den britischen Militärexperten zufolge habe der Angriff „mit ziemlicher Sicherheit zur Versenkung der Korvette Ziklon geführt“, heißt es weiter.
„Ziklon“ operierte im Schwarzen Meer
Den Angaben aus London zufolge handelt es sich bei der „Ziklon“ um eine Korvette aus der Karakurt-Klasse. Das Kriegsschiff war bis zu seiner Zerstörung „eines von vier russischen Kalibr-fähigen Schiffen, die seit 2022 im Schwarzen Meer operieren“, heißt es in dem Bericht.
„Kalibr“ ist die Bezeichnung für eine russische Lenkwaffenfamilie, die aus Marsch- und Seezielflugkörpern besteht und auf Schiffe, U-Booten sowie auf Flugzeugen und Lkws zum Einsatz kommen kann.
Dem Bericht zufolge sollen zwei der vier Kalibr-fähigen Schiffe zwischenzeitlich „ins Kaspische Meer verlegt“ worden sein. „Das vierte Schiff der Gruppe wurde zuvor bei einem ukrainischen Angriff im November 2023 schwer beschädigt“, heißt es aus London. Demnach könnte die „Ziklon“ bis zu seiner Zerstörung die letzte vollständig intakte Kalibr-fähige Korvette im Schwarzen Meer gewesen sein.
Welche Auswirkungen hat die Zerstörung der „Ziklon“?
Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge sollte die Zerstörung der Korvette „den Einfluss der russischen Marine auf die ukrainischen Operationen nicht wesentlich verändern“.
Allerdings zeige der jüngste Vorfall, dass die von Russland stationierten Truppen auf der Krim und im Schwarzen Meer „weiterhin gefährdet sind“, so die Militärexperten. Die Ukraine könne bei ihren Angriffen auch künftig Erfolge für sich verbuchen, „wenn sie weiterhin koordinierte Angriffe durchführt“, folgert das Verteidigungsministerium.