„Unternehmen sind viel weiter, als man ihnen unterstellen würde"

„unternehmen sind viel weiter, als man ihnen unterstellen würde

„Unternehmen sind viel weiter, als man ihnen unterstellen würde"

Wie Nachhaltigkeit durch Fördergelder gelenkt wird und ob Unternehmen freiwillig klimafit werden, berichten die FFG-Geschäftsführerinnen.

KURIER: Österreich gilt als Förderland. Aber kann man sich wirklich alles fördern lassen?

Karin Tausz: Ja, es stimmt. In Österreich haben wir ein sehr gutes System, was die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation betrifft. Ich würde dennoch nicht sagen, dass man sich alles fördern lassen kann. Aber die Dinge, die richtig und wichtig sind.

Henrietta Egerth: Ich hätte das Wort Förderung bei uns in der FFG gerne anders besetzt. Forschung ist ein hochriskantes Thema, dementsprechend ist die Förderung in dem Bereich eine Risikoteilung mit den forschenden Akteuren, damit Innovation und Forschung am Standort passiert. Es ist eine Frage der Exzellenz, wir können sehr viele Dinge nicht fördern. Entweder weil sie inhaltlich nicht passen oder weil wir zu wenig Budget dafür haben.

„unternehmen sind viel weiter, als man ihnen unterstellen würde

Karin Tausz (links) und Henrietta Egerth leiten seit 1. September 2023 die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft

Welche Projekte sind besonders interessant für Sie?

Karin Tausz: Zielsetzungen auf der EU-Ebene, die wir national umsetzen wollen, aber auch nationale Zielsetzungen, die sehr breit sein können. Vom Klimaschutz bis zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit. Österreich ist führender „Strong Innovator“ im European Innovation Scoreboard. Wo man sicher noch ein Stück weit mehr tun kann, ist das Thema der Verwertung. Wir sind also wirklich gut in der Entwicklung von Innovationen, Produkten und Services, das Ganze aber tatsächlich auf den Markt zu bringen, da braucht es durchaus mehr Unterstützung.

75 Prozent des FFG-Fördervolumens fließen in Projekte, die den Klimaschutz berücksichtigen. Reicht das?

Karin Tausz: Wir sehen deutlich, dass wir mehr fördern könnten, als wir Budget haben. Das Thema ist angekommen in den Unternehmen. Wir müssen keine Überzeugungsarbeit im Kern mehr leisten. Firmen geht es nicht nur darum, wie sich der Klimaschutz unterstützen lässt. Sondern wie sie sich aufstellen können, etwa für eine leistbare und sichere Energieversorgung. Und es gibt ein weiteres Thema, das an Bedeutung sicher noch gewinnen wird – das ist die Kreislaufwirtschaft, wo es auch um die Sicherung von Rohstoffen geht. Diese beiden Punkte greife ich deshalb heraus, weil es ganz klar um das Thema Kosten und Wettbewerbsfähigkeit geht.

Hemmungen gibt es also keine mehr, umzurüsten?

Henrietta Egerth: Hemmungen bei Unternehmen sind gar nicht da. Sie sind viel weiter, als man ihnen allgemein unterstellen würde. Jeder Unternehmer möchte nachhaltig wirtschaften, auch um im Markt zu bleiben und dort zu überleben. Das Wesentliche ist, zu verstehen, dass man diese Maßnahmen im laufenden Betrieb, mit Liquidität und Einnahmen erst einmal umsetzen muss.

Wo wieder die Wettbewerbsfähigkeit ins Spiel kommt.

Karin Tausz: Ich finde es schade, dass die Themen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit oft als Gegensatz dargestellt werden. Das sind sie nicht, weil wir auf diesem neuen Markt, der sich eröffnet, auch neue Produkte und neue Services lancieren und dadurch innovativer und besser sein können, als andere Mitbewerber in anderen Ländern.

Start-ups haben hier vermutlich einen Vorteil, die Transformation zu bewältigen.

Karin Tausz: In großen Unternehmen braucht es natürlich Zeit, um die Umstellung bewerkstelligen zu können. Für Start-ups ist das vielleicht einfacher. Weil sie frisch starten und kein bestehendes Geschäftsmodell oder bestehende Lieferketten und Kunden neu orientieren müssen.

Henrietta Egerth: Ich frage mich: Warum unterstellt man etwa einer AMAG oder voest, die das Thema sehr ernst nehmen und sehr viel in Energienutzung investieren, nicht aufrichtig dahinter zu sein? Man muss viel stärker die Leistungen der Industrie in Österreich und am Standort Europa sehen, die wirklich gewaltig sind.

Gibt es ein spezielles Positiv-Beispiel?

Karin Tausz: Ich war vor Kurzem bei der Firma Med-El in Tirol, die Marktführer bei speziellen Hörgeräten sind. Sie haben erzählt, dass sie seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Formaten Forschung und Entwicklung betreiben. Man darf sich das also nicht so linear vorstellen: Man hat eine Idee, entwickelt sie, bringt sie zur Marktreife und dann ist man durch. Es geht darum, auf eine ganze Vielfalt zuzugreifen, Qualifizierungsmaßnahmen zu setzen und dadurch von einem kleinen österreichischen Unternehmen zu einem international tätigen Marktführer zu werden.

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