Erneuerbare Energie liefert fast 60 Prozent des Strombedarfs
Allen Unkenrufen zum Trotz setzt die klimaneutrale Stromerzeugung ihren Siegeszug fort. Im ersten Halbjahr 2024 wurde ein neuer Rekordwert festgestellt.
Erneuerbare Energie liefert fast 60 Prozent des Strombedarfs
Neuer Halbjahresrekord bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien: Strom aus Wind, Sonnenlicht, Biomasse und Wasserkraft hat im ersten Halbjahr 2024 rund 58 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Das geht aus Hochrechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor, die der dpa am Montag vorlagen.
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Im 1. Halbjahr 2023 lag der Anteil der erneuerbaren Energien noch bei 52 Prozent. Der Bruttoinlandsstromverbrauch betrug insgesamt 261 Milliarden Kilowattstunden und lag damit 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Im ersten Halbjahr hätten erneuerbare Energien jeden Monat mehr als die Hälfte des monatlichen Stromverbrauchs gedeckt, betonte der BDEW. Seit April hätten sie monatlich einen Anteil von 59 Prozent gehabt.
Großteil stammt aus Windrädern an Land
»Insbesondere Fotovoltaikanlagen produzierten mit insgesamt 37 Milliarden Kilowattstunden deutlich mehr Strom als im Vorjahr – auch dank des Rekordzubaus im Jahr 2023«, stellte der Energiewirtschaftsverband fest.
Im Juni 2024 hätten PV-Anlagen zum allerersten Mal innerhalb eines Monats mehr als 10 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Auch die Wasserkraft habe mit 12 Milliarden Kilowattstunden Strom überdurchschnittlich stark zur Stromerzeugung beigetragen.
Von den 58 Prozent entfielen
24 Prozentpunkte auf Winderzeugung an Land,
14 Prozentpunkte auf Fotovoltaik,
9 Prozentpunkte auf Biomasse,
5 Prozentpunkte auf Wasserkraft,
5 Prozentpunkte auf Windenergie auf See
sowie 1 Prozentpunkt auf die Stromerzeugung aus Siedlungsabfällen.
Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, bezeichnete die Zahlen als »Lohn für den beharrlichen Ausbau von Windenergie und Fotovoltaik in den vergangenen Jahren«.
Wichtig sei jetzt der Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke. »Denn trotz der erfreulichen Zahlen: Die Stromerzeugung aus Wind und Sonne ist nicht konstant. Wir brauchen gesicherte Leistung für Systemdienstleistungen und Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht«, sagte Andreae.
Der Rekord zeige, dass eine sichere und treibhausgasneutrale Stromversorgung auf der Basis von nahezu 100 Prozent erneuerbaren Energien inklusive Wasserstoff bis 2035 erreichbar sei, erklärte ZSW-Vorstand Frithjof Staiß. Dies biete ein stabiles Fundament für die Industrie auf ihrem Weg zur klimaneutralen Produktion.