„Bei uns brennt jeder bis in die Fingerspitzen“
Laimer, Gregoritsch und Co. gehen hochmotiviert in das Achtelfinal-Duell mit der Türkei.
Rangnick-Truppe hat die lange Vorbereitung auf das EM-Achtelfinale perfekt genutzt. Laute Töne der Türken lassen Laimer und Co. kalt.
„Das letzte Match ist gefühlt schon lange her“, nickt Bayern-Legionär Konrad Laimer. „Aber wir haben die zusätzlichen Tage genutzt. Am Dienstag kann es endlich losgehen.“ Die einwöchige Pause nach dem 3:2 gegen die Oranjes tat gut, riss die Rangnick-Truppe aber auch aus dem gewohnten 4-Tages-Rhythmus bei der EURO. Ein Nachteil? Das glaubt keiner. Denn es blieb Zeit für (mentale) Ablenkung. Am Golfplatz, an der Tischtennis-Platte, am Kartentisch oder beim Spikeball – die Fotos aus dem Berliner Mannschaftshotel erinnern fast an eine Schullandwoche. Die Stimmung ist überragend.
Jetzt wurde die Spannung wieder hochgefahren. „Wir haben die Vorbereitung etwas mehr aufgefächert“, erzählt Laimer. „Mit Ball, gegen den Ball. Wir haben analysiert, wo unsere Möglichkeiten sind, um ihnen weh zu tun.“ Also den Türken – aus deren Basis-Camp schon große Töne gespuckt werden, das 1:6 im März-Test in Wien hat Narben hinterlassen: „Damals hat der Trainer etwas versucht“, sagt Salih Özcan, bei Dortmund Klub-Kollege von Marcel Sabitzer. „Jetzt sind wir auf einem besseren Niveau. Für uns ist das wie ein Endspiel.“ Und auch Juve-Stürmer Kenan Yildiz sagt: „Die heftige Niederlage ist für uns zusätzliche Motivation.“
Was man im ÖFB-Camp gelassen zur Kenntnis nimmt: „Wir gehen mit mindestens der gleichen Leidenschaft rein. Die ganze EURO ist für uns etwas Besonderes. Wenn man unsere Gruppe als Erster abschließt, ist das sehr gut. Aber es geht immer besser“, ist Laimer hungrig. „Jeder weiß, was der andere will, wie der Trainer spielen will. Bei uns brennt jeder bis in die Fingerspitzen. Wir sind auch extra motiviert. Es ist ein EURO-Achtelfinale.“
Schöne MomenteNach dem Abschlusstraining wird die ÖFB-Truppe heute Mittag mit dem Bus nach Leipzig fahren. Nur knapp über zwei Stunden. Auch das ist ideal. Auf Laimer wartet ohnehin ein Heimspiel: „Ich habe sechs Jahre in dem Stadion gespielt, kenne es auswendig, habe viele schöne Momente dort erlebt. Jetzt soll der nächste dazukommen.“
Personell hat sich die einwöchige EURO-„Pause“ jedenfalls bezahlt gemacht. Dass Gernot Trauner nicht rechtzeitig fit wird, wurde länger befürchtet. Aber beim Rest (Lienhart, Querfeld) sind alle Wehwehchen ausgeheilt. Zeit, dass es weiter- also eigentlich los geht