Dax im Plus - erste Runde der Frankreich-Wahl lässt Anleger kalt
Der Dax startet mit Gewinnen in die neue Woche. Anleger zeigen sich unbeeindruckt vom Ausgang des ersten Wahlgangs in Frankreich. Im Fokus stehen Aktien von Airbus und Wacker Chemie.
Dax im Plus - erste Runde der Frankreich-Wahl lässt Anleger kalt
Nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl ist der Dax am Morgen mit deutlichen Gewinnen in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex kletterte in den ersten Minuten um 1,2 Prozent 18.451 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird rund 1,2 Prozent im Plus erwartet. Die Aktienanleger zeigen sich damit relativ unbeeindruckt vom Ausgang des ersten Wahlgangs zur Nationalversammlung in Frankreich.
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In Frankreich kämpfen Rechtsnationale und bürgerliche Parteien nach der ersten Runde der Parlamentswahl um die Macht im Land. Marine Le Pens Rassemblement National (RN) hofft nach ihrem erwartungsgemäßen Erstrundensieg, die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu holen und so an die Regierung zu kommen. Ihr Vorsprung ist aber weiger deutlich ausgefallen als befürchtet.
Macron und Linksbündnis wollen RN-Sieg gemeinsam verhindern
Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager werden versuchen, ihren Sieg mit einer gemeinsamen Front bei den Stichwahlen am 7. Juli zu verhindern. Sowohl aus dem Linksbündnis als auch von Macrons Partei hieß es, man werde in den Wahlkreisen, in denen man auf dem dritten Platz gelandet sei, zugunsten der Kandidaten zurücktreten, die in der Lage sind, das Rassemblement National zu schlagen.
An der Wall Street hatte es der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 am Freitag erstmals über 20.000 Punkte geschafft. Auf neuerlichem Rekordniveau setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein. Ähnlich erging es dem Nasdaq-Composite über 18.000 Punkten. Beide hatten einen sehr starken Juni. Der Nasdaq 100 gewann über 6 Prozent und damit ähnlich stark wie bereits im Mai. Nach anfänglichen Kursgewinnen verlor der Standardwerte-Index Dow Jones am Ende 0,12 Prozent auf 39.118 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus in ähnlicher Größenordnung. Die Monatsbilanz weist einen Gewinn von gut einem Prozent aus, seit Jahresanfang gerechnet hat das Börsenbarometer um knapp 4 Prozent angezogen. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,41 Prozent auf 5460 Punkte nach unten. Zuvor hatte er noch ein Rekordhoch erreicht.
Aus deutscher Sicht könnten unter den Einzelwerten die Aktien von Airbus im Anlegerfokus stehen, nachdem der kriselnde Flugzeugbauer Boeing ein milliardenschweres Kaufgebot für seinen wichtigen Zulieferer Spirit Aerosystems unterbreitet hatte. Airbus will sich im Rahmen der Transaktion den Zugriff auf einige Spirit-Werke sichern. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate stiegen die Airbus-Papiere im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag zuletzt um 1,2 Prozent.
Die Titel von Wacker Chemie fielen auf Tradegate um 1,8 Prozent. JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi hatte den Aktien des Spezialchemiekonzerns den Status „Negative Catalyst Watch“ verliehen. Der Experte verwies auf Risiken im zweiten Halbjahr, auch wenn die anstehenden Zahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen erfüllen sollten. Seine Schätzungen für 2024 befinden sich wegen der jüngst kollabierten Polysilizium-Preise unter dem Marktkonsens.
Die Titel der Hornbach Holding verteuerten sich auf Tradegate um 2,2 Prozent auf 80,45 Euro. Zuvor hatte die Privatbank Berenberg die Anteilsscheine der Baumarkt-Dachgesellschaft von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 77 auf 95 Euro angehoben. Analyst Benjamin Thielmann begründete dies unter anderem mit überraschend guten Quartalszahlen der Holding. Zudem preise der aktuelle Aktienkurs den trüben Ausblick bereits vollständig ein, womit sich eine attraktive Kaufgelegenheit ergebe, hieß es.
Bitcoin bei 63.400US-Dollar
Die Cyberwährung Bitcoin notierte am Montagmorgen auf der Handelsplattform Bitstamp bei rund 63.500 Dollar. Ende vergangener Woche war die älteste und bekannteste Digitalanlage unter die Marke von 60.000 US-Dollar abgesackt. Das war der tiefste Stand seit Anfang Mai.
Ölpreise kaum verändert
Die Ölpreise haben sich am Freitag unter dem Strich kaum verändert. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 86,43 US-Dollar. Das waren 4 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel hingegen um 37 Cent auf 81,37 Dollar.
Nach wie vor bewegen sich die Erdölpreise in einer engen Handelsspanne. Seit einiger Zeit fehlen entscheidende Impulse. In der laufenden Woche zeichnen sich jedoch Gewinne von etwa zwei Dollar ab. Unterstützt wird das Preisniveau durch die vielen geopolitischen Konflikte und Krisen. Hinzu kommt das knappe Angebot des erweiterten Ölkartells Opec+.
Starke Abweichungen von den Förderbeschränkungen habe es zuletzt bei den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Irak gegeben, schreibt Commerzbank-Expertin Barbara Lambrecht. Letzterer habe aber angekündigt, seine Produktion zu drosseln und dafür einen konkreten Plan vorgelegt. Zuletzt sei aber immer noch mehr gefördert worden als vereinbart. "Sollte der Irak seine Produktion im Juni nun deutlich gedrosselt haben, wäre dies für die Marktteilnehmer sicherlich eine positive Überraschung und würde dem Ölpreis Auftrieb geben", schreibt Lambrecht.
Nach wie vor bewegen sich die Erdölpreise in einer engen Handelsspanne. Seit einiger Zeit fehlen entscheidende Impulse. In der laufenden Woche zeichnen sich jedoch Gewinne von etwa zwei Dollar ab. Unterstützt wird das Preisniveau durch die vielen geopolitischen Konflikte und Krisen. Hinzu kommt das knappe Angebot des erweiterten Ölkartells Opec+.