TV-Kolumne zum Sommerinterview - Eine einzige und einfache Frage zeigt das riesige Problem von Olaf Scholz

tv-kolumne zum sommerinterview - eine einzige und einfache frage zeigt das riesige problem von olaf scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sitzt zu Beginn des ARD-Sommerinterviews im "Bericht aus Berlin" bei Markus Preiß (r), Leiter des ARD-Hauptstadtstudios. dpa

Beim „ARD-Sommerinterview“ soll sich der Bundeskanzler äußern, wie er seine Regierung noch retten will. Das Gespräch ist eine schöne Aufgabe für alle Schachtelsatz-Entschlüssler. Der Moderator ist enttäuscht. Dabei gibt Olaf Scholz doch auf die Frage, ob er eine Belastung für seine Partei sei, eine sehr deutliche Antwort.

Der Bundeskanzler ist im „ARD-Sommerinterview“ bei Markus Preiß zu Gast, vorab dürfen hinter den Kulissen Fragen gestellt werden. Vor allem junge Leute nutzten dieses „Frag selbst“-Format über Kanäle wie Twitch, TikTok, Instagram und X.

Aber schon eine einzige und sehr einfache Frage jenseits der Politik zeigt, wie verdruckst eine typische Scholz-Antwort ist - und damit das riesige Kommunikationsproblem des Kanzlers.

Wer wird Europameister? Der Kanzler schaut, überlegt und sagt dann: „Ich hoffe schon, dass Deutschland das sein könnte.“ Ein klassischer Fall von „Möglichkeitsform“. Per Definition zeigt der Konjunktiv aber nicht an, dass etwas möglich ist.

Statement: Der Kanzler greift bei der deutschen Nationalmannschaft nicht ein

Längst ist aus Olaf Scholz so etwas wie ein Konjunktiv-Kanzler geworden. Klare Aussagen scheut der seit Langem unbeliebteste Regierungschef. Und sein Humor ist auch so zweifelhaft wie die Möglichkeitsform.

Vor dem Spiel Deutschland gegen die Schweiz lässt der Kanzler über einen Sprecher ausrichten, Scholz hoffe auf einen Gruppensieg. „Alles Weitere überlässt er dem Bundestrainer. Er wird nicht in die Aufstellung eingreifen.“

Nicht nur Döner essen wollen

Wenn denn der Kanzler nur mal eingreifen würde in seinem eigenen Job, es wäre schon viel geholfen. Genug zu tun hätte er, nein, hat er. Ohne Konjunktiv. Und damit ist wahrlich nicht die Dönerpreis-Bremse gemeint, auch wenn das für manche im Land wichtiger scheint als marode Brücken, zu wenig Kita-Plätze, zu viel Bürokratie und die Flüchtlingsfrage.

Aber der SPD-Mann findet bei „Frag selbst“ trotzdem eine Scholz-Schachtelsatz-Antwort: „Man sollte nicht nur Döner essen wollen, sondern auch dafür sein, die Leute gut zu bezahlen, die sie herstellen.“

Klartext vom Kanzler? Gibt es nicht

„Wir wünschen uns Klartext vom Kanzler“, so eröffnet Markus Preiß das Interview. Und wird doch am Ende sehr enttäuscht sein. Muss das Bürgergeld reformiert werden? Scholz wählt, wenn er ausweichen will, lange und holprige Sätze.

Und er will oft ausweichen: „Wir haben in der Tat diese Fragen und sie werden mir oft gestellt, deshalb ist auch gut, dass wir jetzt darüber sprechen. Wir haben eine Leistung, die es immer schon gegeben hat für diejenigen, die arbeitslos sind und kein eigenes Einkommen haben, aber wir müssen immer auch dafür sorgen, und da stimme ich auch denjenigen, die das aus kritischer Perspektive sehen, zu, dass niemand, der arbeiten könnte, das nicht tut.“

Dieser Wort-Wust ist eindeutig noch schlimmer als jeder Konjunktiv. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen im Land diesem Kanzler eine katastrophale Kommunikation vorwerfen.

Was meint Olaf Scholz: Die Menschen im Osten sind gar nicht so doof?

Was passiert, wenn die AfD bei den Wahlen im Osten erneut so punktet wie den Europawahlen gerade? Scholz sagt: „Ich bin ganz zuversichtlich am Ende, dass bei den nächsten Wahlen, wo dann am Ende die wissen, ich wähle hier die Regierung, dass das schon dazu führt, dass Parteien, die nicht die AfD sind, die mehreren sind in den Landtagen.“

Was meint er? Die Leute da drüben sind gar nicht so doof?

Frage an den Kanzler: Sind Sie eine Belastung für die SPD? Antwort des Kanzlers: Nein

Stichwort Wohnungsnot in Deutschland. Die Antwort des Kanzlers ist mein persönliches Highlight in diesem Interview: „Es gibt zu viele Vorschriften und deshalb sind die alle aufgeschrieben und mit der von der Bauministerin vorbereiteten Reform des Baugesetzbuches wird der Bund noch mehr die Vorschriften, die bundesrechtlich über Jahrzehnte gewachsen sind, beseitigen.“

Da muss sich die SPD nicht wundern, wenn sie derzeit bei 15 Prozent Zustimmung taumelt. Moderator Preiß ist sichtlich enttäuscht. Aber auf eine seiner Fragen bekommt er zumindest eine knappe und klare Antwort. „Sind Sie eine Belastung für Ihre Partei?“ Da muss Olaf Scholz nicht lange überlegen: „Nein.“

Es tut wirklich weh, diesem Konjunktiv-Kanzler zuzuhören

Zum Schluss dann doch wieder Scholz-Sprech in bester Manier. Wer gewinnt das Spiel Deutschland gegen die Schweiz am Sonntagabend? Scholz sagt: „Ich hab‘ das Gefühl, dass die deutsche Mannschaft richtig einen Lauf hat, dass all die Vorhersagen vor den Spielen sich nicht bewahrheitet haben, sondern der Trainer und die Mannschaft zeigen, was sie können und deshalb hoffe ich auch, dass es heute so weitergeht mit einem Sieg.“

Es tut inzwischen wirklich weh, diesem SPD-Kanzler zuzuhören.

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