Von Sklaven eingeweckte Kirschen: George Washingtons Obstkonserven gefunden
George Washington und seine Frau Martha waren große Fans von Obst. Das belegen Aufzeichnungen. Nun finden Archäologen auf dem Anwesen des ersten US-Präsidenten Dutzende Flaschen mit Kirschen und Beeren. Einige der Konserven sind sogar noch genießbar.
Die Früchte waren in Glasflaschen aufbewahrt worden.
Archäologen haben auf dem Landsitz des ersten US-Präsidenten George Washington eine unerwartete Entdeckung gemacht: Im Zuge von Instandsetzungsarbeiten entdeckten die Forschende in mehreren unterirdischen Lagergruben Dutzende Flaschen, die zu Lebzeiten des Gründervaters mit Obst befüllt worden waren.
Insgesamt fanden sie 35 Glasbehälter, von denen 29 intakt waren. Zwölf enthielten Kirschen, andere vermutlich Johannisbeeren und Stachelbeeren. Die Lebensmittel seien perfekt konserviert, sagte Jason Boroughs, der leitende Archäologe von Mount Vernon (Bundesstaat Virginia). "Der Fund von im Wesentlichen frischem Obst nach 250 Jahren ist ziemlich spektakulär."
In einigen der Flaschen wurden ganze Fruchtstücke gefunden, die als Kirschen erkennbar waren. Tests sollen Klarheit darüber bringen, welches weitere Obst die Washingtons im Keller aufbewahrten. Mehr als 50 in den Flaschen gefundene Kirschkerne sollen daraufhin untersucht werden, ob sie gepflanzt werden könnten.
Besonders mit Brandy geschätzt
Aufzeichnungen aus Mount Vernon belegen, dass George Washington und seine Frau Martha Kirschen sehr schätzten - vor allem, wenn sie mit Brandy aufgegossen wurden. Von Martha Washington ist ein Rezept für einen "Cherry Bounce"-Cocktail überliefert. George Washington hatte das Getränk nachgewiesen in einer Feldflasche dabei, als er 1784 zu einer Reise in die Allegheny Mountains aufbrach.
Vermutlich habe das Ehepaar die Flaschen nicht selbst befüllt, so Boroughs. Die Küche des Anwesens wurde von Sklaven betrieben. "Die versklavten Leute, die sich um die Bäume kümmerten, die Früchte pflückten und in der Küche arbeiteten, waren wahrscheinlich die Leute, die diesen Prozess beaufsichtigten und durchführten", sagte Boroughs. Sie hätten profund gearbeitet. Andernfalls wäre vom Obst heute nichts mehr übrig.
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