Fußball-EM 2024: Christian Eriksen feiert die Comeback-Geschichte dieser EM

Vor drei Jahren brach Christian Eriksen bei der EM auf dem Feld zusammen, die Ärzte kämpften um sein Leben. Jetzt schießt er Dänemarks erstes Tor bei diesem Turnier. Was für eine Wohlfühlstory.

fußball-em 2024: christian eriksen feiert die comeback-geschichte dieser em

Niemand, der es gesehen hat, der dabei war, im Stadion, vor dem Fernsehen, wird den 12. Juni vor drei Jahren vergessen. Der Gruppenauftakt Dänemarks der damaligen Europameisterschaft, die dramatischen Ereignisse in der 41. Minute, als das Herz von Christian Eriksen stehen blieb und die Ärzte auf dem Platz um das Leben des dänischen Stars kämpften. Es war der Schockmoment des Turniers.

Niemand, der es gesehen hat, wird für möglich gehalten haben, was am 16. Juni 2024, 1100 Tage später, passierte. Der Gruppenauftakt Dänemarks bei dieser Europameisterschaft, und die Dänen gehen durch Christian Eriksen 1:0 gegen Slowenien in Führung. Was für eine wunderbare Comeback-Story, es ist vielleicht nicht so häufig, aber es gibt manchmal auch schöne Geschichten zu erzählen.

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Untertreibung des Jahres

Heute führt er das dänische Team zum ersten Punktgewinn bei dieser EM, er ist Profi bei Manchester United, immer noch einer der größten Namen im Profifußball. Und er macht in der 17. Minute das einzige Tor der Dänen an diesem Tag. Es ist sein sechstes Turnier, es war sein 131. Länderspiel, mit der nächsten Partie hat er Rekordhalter Simon Kjaer eingeholt.

Eriksen ist jetzt 32 Jahre alt, bei United saß er zuletzt mehr auf der Bank, als dass er spielte. Aber wer ihn in der ersten Stunde gegen die Slowenen erlebte, sah einen Christian Eriksen, der fast an jedem dänischen Angriff beteiligt war. Er war wieder und immer noch der Ideengeber der dänischen Offensive, und der Vollstrecker nach sehenswerter Vorarbeit von Wolfsburg-Profi Jonas Wind war er auch noch.

Player of the Match

Nach der Partie wurde er zum »Player of the Match« gewählt, das war zu erwarten gewesen, aber es war eben auch verdient und nicht nur eine noble Geste der Uefa. »Wenn er gut spielt, spielen wir alle gut«, hatte sein Nationaltrainer Kasper Hjulmand schon vor dem Spiel gesagt, er kennt seinen Spieler. Als Eriksen in der Schlussphase die Puste ausging, konnten auch seine Mitspieler nicht mehr zulegen.

Es hatte fast etwas Unheimliches, wie die Bühne für Eriksen bereitet war. Wie vor drei Jahren übertrug das ZDF, wie vor drei Jahren saßen ZDF-Moderator Jochen Breyer und die zwei Experten Christoph Kramer und Per Mertesacker im Studio, nur der Livereporter von damals, Béla Réthy, ist mittlerweile in Rente. An seiner Stelle jubelte Claudia Neumann nach Eriksens Tor: »Das sind die Geschichten, die der Fußball schreibt und für die wir ihn alle lieben.«

Der Rat des Assistenten

Réthy saß damals auf dem Kommentatorenplatz in Kopenhagen und hatte die schwierige Aufgabe, dem Fernsehpublikum das Drama zu schildern, das sich vor seinen Augen abspielte, und dabei die richtigen Worte zu finden. »Es war wahrscheinlich damals gut, dass ich schon so ein erfahrener Reporter war«, hat er dem SPIEGEL in der Rückschau erzählt. Und ist heute noch dankbar für den Ratschlag seines Assistenten Daniel Pinschower.

Der Reporter Réthy hatte eigentlich vor, während der verzweifelten Bemühungen des medizinischen Personals auf dem Platz den Fall des Kameruner Spielers Marc-Vivian Foé zu erwähnen, der 2003 auf dem Platz nach Herzversagen gestorben war. Aber Pinschower stoppte ihn mit dem Hinweis, hier handele sich eben nicht um einen Todesfall, es war ja noch völlig unklar, wie sich die Dinge um Eriksen in den nächsten Minuten entwickeln würden.

Réthy schwieg und war danach heilfroh, dass er nichts über Foé gesagt hatte. »Aber im Grunde war es mir auch egal, wie meine Reportage nach außen herüberkam, Hauptsache, der Kerl wurde wieder gesund.«

Das wurde er.

Ein Rollenmodell für andere

Seit zwei Jahren spielt Eriksen mit einem eingesetzten Defibrillator, er ist damit auch ein Rollenmodell für andere: Sport ist selbst in der Spitzenklasse nach so einem Zusammenbruch machbar. Vor Eriksen hätten das viele nicht gedacht.

Hjulmand sagt über seinen Kapitän: »Er hat etwas ganz Besonderes.« Dazu gehört vermutlich auch eine spezielle Art von Humor. Eriksen hatte vor dem Auftaktmatch grinsend gesagt: »Alles, was weiter geht als ein Spiel, wird für mich besser sein als beim letzten Mal.«

Kritik in der Heimat

Es sei »immer mein Ziel gewesen, wieder auf das höchste Niveau zu kommen, als mir gesagt wurde, dass ich immer noch Fußball spielen kann«, sagt der 32-Jährige. Das Spiel gegen die Slowenen war insofern auch eine Antwort auf die prominenten Kritiker in der Heimat, die sich zuletzt wenig pietätvoll gezeigt hatten und Eriksens Rolle in dieser Elf vor der EM massiv infrage gestellt hatten.

Ergebnis verblasst dahinter

Das Ergebnis des Spiels verschwand hinter der Personalie Eriksen fast. Das 1:1 gegen die wackeren Slowenen gehörte zweifellos nicht zu den bisherigen Delikatessen dieses Turniers, die Dänen vergaben zu viele Chancen, die Slowenen verdienten sich den Punkt am Ende mit ihrem Einsatz.

Das sportliche Duell Sloweniens mit Dänemark wird in diesem Sommer ohnehin erst in einigen Wochen entschieden, wenn die Rad-Superstars Tadej Pogačar und Jonas Vingegaard bei der Tour de France gegeneinander antreten.

Eriksen hatte vor der Partie gesagt: »Es ist jetzt drei Jahre her, und es ist nicht vergessen, was passiert ist.« Vergessen wird es niemand, aber umso schöner ist es, was am Samstag passiert ist. Die Europameisterschaft ist erst drei Tage alt, aber sie hat jetzt schon ihre beste Geschichte erlebt.

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