Sängerin Cyndi Lauper singt gegen Selbstzweifel an
Trotz 40 Jahren Karriere und Welthits stellt sich Cyndi Lauper immer noch die Frage: Bin ich gut genug? Für junge Kolleginnen hat die Sängerin eine klare Botschaft.
Sängerin Cyndi Lauper singt gegen Selbstzweifel an
Vor ihrer Abschiedstournee spielt Pop-Legende Cyndi Lauper am Samstag beim Glastonbury Festival. Wer dort einen Platz im Line-up bekommt, hat es im Musikgeschäft geschafft. Das Festival ist mit mehr als 200.000 Besuchern eines der größten der Welt. Doch Lauper hat auch 40 Jahre nach Beginn ihrer Karriere laut eigener Aussage noch immer Selbstzweifel.
In ihren Memoiren schrieb sie 2012, sie habe akzeptiert, niemals das Gefühl zu haben, ihre Arbeit sei gut genug. Im Interview mit dem »Guardian« antwortete die Sängerin nun auf die Frage, ob sie sich noch immer so denkt: »Machst du Witze? Ich habe Panikattacken, weil ich denke, dass ich nicht gut genug bin.«
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Doch Aufgeben sei für sie keine Option gewesen. »Man muss weitermachen, man muss Sachen versuchen und man muss entschlossen sein«, sagte Lauper. Musik habe ihr dabei immer geholfen, sie könne sich darin verlieren, fühle sich frei. »Man singt, um zu fliegen, um etwas anderes zu sein, um überall dorthin zu gehen, wohin die Fantasie einen trägt«, so Lauper weiter. Sie erzielte mit Songs wie »Girls just wanna have fun«, »True Colors« oder »Time After Time« internationale Hits.
»Als ob man nur eine Frau haben könnte, die erfolgreich ist«
Jungen Kolleginnen rät sie, durchzuhalten. »Du musst auf deinen großen Tag warten? Egal! Er wird kommen, wenn du nicht aufgibst. Jemand versperrt den Weg? Dann weiche einfach aus und gehe außen herum, denn es gibt immer einen anderen Weg.« Wichtig sei auch, sich gegenseitig zu unterstützen.
Wie viele Musikerinnen vor und nach ihr sei sie stets mit anderen Frauen verglichen und gegen andere Künstlerinnen ausgespielt worden, sagte sie dem »Guardian«. Ihr Label wollte demnach erst, sie solle die nächste Barbra Streisand werden, dann doch lieber eine zweite Madonna, als diese in den Achtzigerjahren ihren Durchbruch hatte. »Als ob man nur eine Frau haben könnte, die erfolgreich ist. Was zum Teufel soll das?«, sagte Lauper zum Vergleich mit Madonna. »Diese Frau unterhält uns schon seit Jahren. Sie hat großartige Popsongs gemacht. Ich möchte konkurrenzfähig sein, aber nicht gegen eine andere Frau antreten. Darauf stehe ich nicht.«
Weil sie ihre eigene Meinung hatte, sei sie oft mit mächtigen Personen der Musikbranche aneinandergeraten. Ob sie eine andere Karriere gehabt hätte, wenn sie formbarer gewesen wäre, fragte der »Guardian«. »Ja, das hätte ich wahrscheinlich, aber ich wäre nicht die, die ich heute bin.«