Rüsselsheim: Erster Fall der Afrikanischen Schweinepest in Hessen – Virus offenbar vom Mensch verbreitet
Es gibt keine Impfung, der Verlauf ist fast immer tödlich: Im hessischen Rüsselsheim ist erstmals die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden. Nun soll eine Sperrzone eingerichtet werden.
Für Schweine ist sie fast immer tödlich, für den Menschen jedoch ungefährlich: In Hessen ist die Afrikanische Schweinepest bei einem Wildschwein nachgewiesen worden, es ist der erste Fall in dem Bundesland. Nachdem das sterbende Tier südlich von Rüsselsheim am Main im Landkreis Groß-Gerau erlegt worden war, fiel die B-Probe eines Tests positiv aus. Das sagte der Sprecher des Deutschen Jagdverbandes, Torsten Reinwald, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Bestätigt wurde das Ergebnis später vom Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.
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Nun werde in einem Radius von rund 15 Kilometern um den Fundort herum eine sogenannte Restriktionszone mit einem generellen Jagdverbot eingerichtet, so das Ministerium. Neben dem Landkreis Groß-Gerau liegen auch der Main-Taunus-Kreis, die Landkreise Darmstadt-Dieburg und Offenbach sowie die Städte Frankfurt am Main und Wiesbaden darin. Geplant sei zudem eine Kadaver-Sammelstelle inklusive Desinfektionsschleuse.
Keine Impfung, fast immer tödlich
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Eine Impfung gibt es nicht. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter durch den Menschen übertragen werden. Für Menschen und andere Tierarten ist die Krankheit weder ansteckend noch gefährlich.
Jagdverbands-Sprecher Torsten Reinwald zufolge wurde das Virus vermutlich vom Mensch verbreitet, beispielsweise durch Wurstabfälle. Das Kreisveterinäramt und zahlreiche Jäger suchen nach weiteren betroffenen Tieren. Dafür werden auch Drohnen eingesetzt. Reinwald appellierte an Bürgerinnen und Bürger, verhaltensauffällige oder tote Wildschweine umgehend der Polizei zu melden. Zudem solle man sich von ihnen fernhalten, um das Virus nicht weiter zu verbreiten, etwa über die Schuhsohlen.