Russisches Militär simuliert Atomwaffen-Einsatz und Raketenabschuss
Sorge vor Eskalation
Russisches Militär simuliert Atomwaffen-Einsatz und Raketenabschuss
Das russische Militär führt Übungen mit taktischen Atomwaffen durch. Ein alarmierendes Signal an den Westen inmitten des Ukraine-Kriegs.
Moskau – Das russische Militär hat während Übungen den Einsatz taktischer Atomwaffen und den Abschuss elektronisch simulierter Raketen getestet, teilte das Moskauer Verteidigungsministerium mit. Diese Übungen wurden laut dem Verteidigungsministerium Russlands als Reaktion auf „provokative Äußerungen und Drohungen“ westlicher Länder durchgeführt, die die Ukraine unterstützen.
Russische Armee simuliert verdeckte Manöver und Raketenabschüsse
Russische Truppen, die an Übungen der nicht-strategischen Nuklearstreitkräfte teilnahmen, absolvierten „Kampftrainingsaufgaben für verdeckte Operationen“ und führten „elektronische Raketenstarts gegen simulierte feindliche Ziele“ durch, teilte die russische Regierung am Donnerstag mit. Das veröffentlichte Video zeigt angeblich die Übungen sowohl an Land als auch auf See. Bereits am Mittwoch hatte das Verteidigungsministerium ein anderes Video veröffentlicht, das Übungen mit dem mobilen Kurzstreckenraketensystem Iskander-M zeigt. Die Echtheit dieser Clips konnte von Quellen wie Newsweek jedoch nicht verifiziert werden.
Ukraine-Krieg: Ein russisches Atom-U-Boot testet den Abschuss einer Interkontinentalrakete
Russlands Atomwaffenübungen intensivieren sich: Belarus in neuer Phase einbezogen
Die jüngsten Atomwaffenübungen finden seit Wochen statt. Diese Woche begann die zweite Phase, die nun auch Belarus einschließt, wo einige russische taktische Atomwaffen stationiert sind. Russland kündigte an, dass die Lieferung dieser Waffen an Belarus im Herbst 2023 abgeschlossen sei. Die russischen Staatsmedien hatten die Übungen Anfang Mai angekündigt und das Verteidigungsministerium mit den Worten zitiert, sie seien eine Antwort auf westliche Drohungen gegen Russland.
Der anhaltende Krieg in der Ukraine, der seit über zwei Jahren andauert, hat die Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Ländern auf einen Tiefpunkt gebracht. Russische Politiker wie der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew erwähnen häufig die Möglichkeit eines Atomkriegs, wenn es nötig sei. Einige Moderatoren und Gäste des russischen Staatsfernsehens fordern sogar Atomschläge gegen Länder wie die USA und Großbritannien, die die Ukraine unterstützen.
Ukrainekrieg intensiviert Debatte um Atomwaffen in UN und NATO
UN-Generalsekretär António Guterres betonte im September 2022, dass die einst unvorstellbare Idee eines Atomkonflikts wieder zum Diskussionsthema geworden sei. Innerhalb der NATO verfügen nur wenige Länder über eigene Atomwaffen, doch mehrere europäische Stützpunkte beherbergen taktische Atomwaffen der USA. Im April deutete der polnische Präsident Andrzej Duda an, dass Warschau im Rahmen der Nato-Politik der „nuklearen Teilhabe“ bereit sei, US-Atomwaffen aufzunehmen. (jek)