Bayer bemüht sich um Stuttgarts Kapitän Anton
Leverkusen . Bayer 04 Leverkusen sucht nach Verstärkung für die Defensive und ist dabei offenbar beim letztjährigen Tabellenzweiten VfB Stuttgart fündig geworden. Das auserkorene Transferziel lautet Waldemar Anton.
Stuttgarts Abwehrchef Waldemar Anton (vorne) ist in Leverkusen im Gespräch – und Leverkusens Abwehrchef Jonathan Tah in München im Gespräch.
Nur 24 Gegentore kassierte die Werkself in der vergangenen Bundesliga-Saison. Weniger Treffer ließen zuletzt nur die Bayern 2016/17 zu (22). Kein Wunder also, dass die Verteidiger aus Leverkusen bei anderen Klubs derzeit hoch im Kurs stehen. Auch wenn noch nichts offiziell ist, wird nach Josip Stanisic, der nach seiner einjährigen Leihe zurück nach München geht, wohl mindestens eine weitere Stammkraft aus der Defensivabteilung den Deutschen Meister und Pokalsieger in diesem Sommer verlassen. Nicht nur, aber sicher auch deshalb, versucht Leverkusen derzeit wohl, den deutschen Nationalspieler Waldemar Anton von einem Wechsel ins Rheinland zu überzeugen.
Der in Usbekistan geborene Profi ist seit einigen Jahren Stammkraft beim VfB Stuttgart und half nach den Fast-Abstiegen in den Jahren zuvor, das Team nun zur Vizemeisterschaft zu führen. Als Kapitän stand er in 33 Ligaspielen für die Schwaben auf dem Rasen und verpasste kaum eine Minute. Seine ersten Jahre als Profi hatte er zuvor in seiner Heimat Hannover verbracht, ehe 2020 der Schritt zum VfB folgte. Dort steigerte er sich kontinuierlich in seinen Leistungen, debütierte in diesem Jahr folgerichtig für die deutsche Nationalmannschaft und schaffte es schließlich auch in den Kader für die Europameisterschaft.
Eine Ausstiegsklausel in Höhe von etwas mehr als 20 Millionen Euro soll es ihm nun ermöglichen, Stuttgart noch in diesem Sommer zu verlassen. Dem „Kicker“ zufolge soll sich Anton bereits für diese Option entschieden haben. Als heißester Anwärter auf eine Verpflichtung gilt neben Leverkusen Champions-League-Finalist Borussia Dortmund, der nach einem Nachfolger für Mats Hummels in der zentralen Defensive Ausschau hält.
Für die Stuttgarter Fans wäre ein Abgang Antons wohl nur schwer verständlich, schließlich hatte der 1,89-Meter-Mann erst Anfang des Jahres seinen Vertrag bei den Schwaben bis 2027 verlängert und nun die Chance, mit dem VfB in der Königsklasse anzutreten. In einem Interview mit „11Freunde“ hatte Anton zudem erst Ende April darauf hingewiesen, dass er keinen Grund für ständige Wechsel sehe, wenn er sich in einer Stadt wohlfühle – dazu noch als Familienvater. Nicht wenige befürchten nun jedoch einen Ausverkauf der so erfolgreichen Stuttgarter Mannschaft, die in Hiroki Ito, der für 30 Millionen Euro nach München wechselt, bereits einen Stamm-Innenverteidiger verloren haben. Nun wachsen die Zweifel offenbar auch bei Anton.
Der gilt als insgesamt ruhiger Vertreter, der auf dem Platz mit einer hohen Einsatzbereitschaft, starken Tacklings und Durchsetzungsfähigkeit in den direkten Duellen vorangeht, zudem mit Trainingsfleiß überzeugt. Im Kreise der von Julian Nagelsmann trainierten Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds ist Anton derzeit allerdings nur zweite Wahl. Auch beim zweiten Gruppenspiel an diesem Mittwoch (18 Uhr) in seiner aktuellen Wahlheimat Stuttgart gegen Ungarn wird er aller Voraussicht nach auf der Bank sitzen. Schließlich hat Leverkusens aktueller Abwehrchef Jonathan Tah, der wohl zu einem Wechsel zu den Bayern tendiert, derzeit die Nase vorn – vor dem womöglich zukünftigen Abwehrchef in Leverkusen.
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