Wirbel um Gutschein-Gebühr in Einkaufszentren
Wenn man Gutscheine im CCA Amstetten nicht binnen Jahresfrist aufbraucht, wird eine monatliche Gebühr fällig. Dieser Ärger betrifft auch Kunden in der SCS.
Nur ein Jahr gültig, danach zwei Euro Kosten pro Monat: Wertkarten, die auch in der SCS in Vösendorf und im CCA Amstetten verkauft werden, sorgen bei Kunden für großen Unmut.
Wenn man nicht weiß, was man schenken soll, sind Gutscheine oftmals die beste Wahl – vor allem dann, wenn man sie in allen Shops eines Einkaufszentrums einlösen kann. Doch wenn man das Guthaben nicht rasch ausgibt, kann es zu einem bösen Erwachen kommen. Betroffen sind davon die sogenannten PayLife-Wertkarten, die in Niederösterreich beispielsweise in der Shopping City Süd oder im CCA erworben werden können.
„Eine bodenlose Freichheit“
In Amstetten kam für eine Kundin zuletzt das böse Erwachen – ihr Guthaben hat sich in Luft aufgelöst. Oder genauer: Es wurde durch ein „Bereithaltungsentgelt“ aufgebraucht. PayLife-Karten haben laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nämlich nur eine begrenzte Laufzeit von einem Jahr. Damit das Guthaben danach nicht verfällt, sind zwei Euro pro Monat zu bezahlen. „Eine bodenlose Frechheit und eine mehr als bedenkliche Geschäftsidee“, so die Frau.
Das sieht übrigens auch der Oberste Gerichtshof so, der bereits 2023 einer Klage des Vereins für Konsumenteninformation Recht gegeben und eine gröbliche Benachteiligung für die Verbraucher festgestellt hat. Seit diesem Urteil können die Entgelte jederzeit im Einkaufszentrum zurückverlangt und die Karte bis maximal 30 Jahre verlängert werden.
Weiter im Umlauf
Darauf weist man in den Geschäftsbedingungen mittlerweile auch hin. „Das gesamte Guthaben steht dem Kunden dann wieder zur Verfügung“, betont die dafür zuständige BAWAG. Vertrieben werden die Gutscheinkarten aber dennoch weiterhin mit Einjahresfrist und Gebühr. „Es haben sicherlich schon viele die Karten weggeschmissen, weil kein Guthaben mehr drauf war“, vermutet die Amstettnerin.